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Starkritik zu Alan Ladd - 12.10.2007 15:22

Alan Ladd ist unvergesslich als einsamer Revolverheld Shane, der einer Familie in Not beisteht. Als Mann der Tat wurde er gerne in Western und in Film-Noir Thrillern eingesetzt. Aber es ist gerade seine melancholische, stille Art, die dem Zuschauer zu Herzen geht. Er war ein absoluter Topstar der 40er und 50er Jahre. Unbedingt ansehen: "Mein großer Freund Shane".


Starkritik zu Michelangelo Antonioni - 03.09.2007 12:31

Als Michelangelo Antonioni und Ingmar Bergman beide am 30.Juli verstarben, trauerte die Filmgemeinde über den Verlust von zwei der meistgeschätzten Regisseure des europäischen Kunstkinos. Während man Woody Allen über seine Trauer hinsichtlich Bergman's Tod befragte, bekundete Martin Scorsese als Italo-Amerikaner seine Bewunderung über Antonioni und der Bedeutung seines Meisterwerkes "L'Avventura" (Die mit der Liebe spielen) auf seine eigene Entwicklung zum Filmemacher. Als "L'Avventura" 1960 den Jurypreis in Cannes gewann, war das breite Publikum sichtlich überrascht. Wie konnte ein Film geehrt werden, der kaum Handlung und nur spärliche Dialoge vorzuweisen hatte? Die Geschichte spielt zum größten Teil auf einer kleinen unbewohnten Insel, auf der eine Handvoll Akteure umherirren und nach einer verschwundenen Frau suchen, nur um dies schließlich wieder aufzugeben und scheinbar ziellos weiterwandern. Antonioni folgte diesem Prinzip des offenbar handlungslosen Geschichtenerzählens auch in seinen nachfolgenden Filmen wie z.B. in "La Notte" (Die Nacht) und "L'Eclisse" (Liebe 1962). Was also war so besonderes an Antonioni und seinem Werk, dass Martin Scorsese und andere davon schwärmten und sich davon inspirieren ließen? Vielleicht gelang es Antonioni gerade durch die Vernachlässigung einer straffen Handlung die Charaktere seiner Geschichten in den Vordergrund zu bringen. Unaufdringlich erlaubte er dem Publikum seine Helden zu durchleuchten indem er es einem jedem selbst möglich machte die Geschichten in den Gesichtern der Menschen und in ihren seltsam zweideutigen Tätigkeiten zu finden. Als Martin Scorsese im letzten Jahr den Oscar für "The Departed" gewann, sagte er in seiner Dankesrede, dass es ihn nicht überraschte den Preis für diesen äußerst handlungsreichen Film zu gewinnen. Hollywood hatte ihn also für einen Film geehrt, der die breite Masse ansprach und begeisterte. Daraus kann man entnehmen, dass er seiner Meinung nach bis dato hauptsächlich Filme drehte, die sich mit starken Charakteren befassten; Charaktere deren Schicksale Vorzug vor der Handlung hatten. Seine berühmtesten Filme wie "Taxi Driver" oder "Mean Streets" stehen also Antonioni's Filmen näher als man auf den ersten Blick vermuten würde. Noch heute ist Antonioni's Stil richtungweisend. Ähnlich wie bei Bergman standen die Personen und was in ihnen vorging immer im Vordergrund. Beide waren mutige Filmemacher, denen die Integrität ihrer Filme wichtiger waren als der kommerzielle Erfolg.

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