Wendepunkt und Spätwerk
Der animalische Horrorfilm "
Die Vögel" bildet eine Zäsur in Hitchcocks Œvre. Durch den charakteristischen Spannungsaufbau und die eingesetzte Tricktechnik für den Betrachter unvergesslich, taucht darin mit
Tippi Hedren letztmals eine Blondine als Protagonistin auf. Zugleich beendet der Regisseur die langjährige Zusammenarbeit mit Kameramann
Robert Burks. Die Erfolge bleiben in den Folgejahren prompt aus und die Konflikte mit der mittlerweilen brünetten Tippi Hedren bei den Dreharbeiten zu "
Marnie" zermürben den gebürtigen Briten zusehends. Anfang 1968 inszeniert Hitchcock mit dem Spionagethriller "
Topas" seinen teuersten Film. Erfolg kann man jedoch bekanntlich nicht kaufen und das Werk bleibt weit hinter den Erwartungen zurück. 1972 kehrt Hitchcock nach England zurück und beginnt mit den Dreharbeiten zu "
Frenzy". Seine Frau Alma erleidet währenddessen einen Herzinfarkt und der Regisseur ist von dem Vorfall sichtlich geschockt. Das fast fertige Werk wird in Abwesenheit Hitchcocks abgeschlossen und ohne seinen Feinschliff zu einem großen Kassenerfolg.
Der morbide Unterhaltungsthriller "
Familiengrab" von 1973 ist sein letzter Film. Die Dreharbeiten sind von seinem schlechten Gesundheitszustand geprägt, zudem wird Alma erneut Opfer eines Schlaganfalls - sie überlebt und bleibt bis zuletzt seine engste Vertraute und Beraterin. Zu Beginn des Jahres 1980 wird Alfred Hitchcock zum
Knight Commander of the Order of the British Empire ernannt. Dreieinhalb Monate später verstirbt der zum Ritter geschlagene Regisseur am Morgen des 29. April in Los Angeles an Nierenversagen. Ein Schicksal was der Nachhaltigkeit seiner Schaffenskunst wohl auf ewig erspart bleibt.