Film Revue
Szene aus "Studentin Helene Willfüer"
Neuer Film mit Bühnenstar Ruth Niehaus
Retro News: Schicksal einer Studentin
Die etablierte Theaterdarstellerin Ruth Niehaus spielt nach einer Meldung der Filmrevue vom November 1955 in der Romanverfilmung "Studentin Helene Willfüer" die Hauptrolle. Trotz ihres derzeitigen Engagements am Berliner Theater "Tribüne", wo sie jeden Abend in Maulniers "Johanna und ihre Richter" mitwirkt, zeigt sich die Schauspielerin frisch und motiviert bei den Dreharbeiten.
erschienen am 26. 11. 2023
Film Revue
Elma Karlowa und Ruth Niehaus
Bewegtes Frauenschicksal
Die Rolle der Helene Willfüer habe sie gereizt, verrät Ruth Niehaus der Filmrevue in einer Mittagspause im CCC-Filmatelier. Im Drama entfacht sich ein leidenschaftliches Duell zwischen ihr und Elma Karlowa in der Rolle der Yvonne. Beide kämpfen um die Zuneigung des jungen Arztes Dr. Rainer (Erik Schumann). Dabei ist ihre jeweilige Motivation völlig unterschiedlich. Während Yvonne ihrer langweiligen Ehe entfliehen will, möchte sich Helene von ihrer unglücklichen Liebe zu Professor Mattias (Hans Söhnker) ablenken. Dieser ist mit besagter Yvonne verheiratet und wähnt sich glücklich. Nach einigen dramatischen Verstrickungen lehnt Helene den Heiratsantrag von Dr. Rainer ab, obwohl sie ein Kind von ihm erwartet. Der junge Mann wählt daraufhin den Freitod. Wird es Helene auch als alleinerziehende Mutter schaffen?

Da ihr Großvater Apotheker war, bringe sie die nötigen Vorkenntnisse mit, um die Chemiestudentin glaubhaft darzustellen, meint Ruth Niehaus in einer Drehpause. Ansonsten locken sie nur anspruchsvolle Rollen von der Bühne weg, wie eben jene von ihr verkörperte Studentin Helene Willfür im gleichnamigen Film.
Film Revue
Hans Söhnker und Ruth Niehaus
Emanzipation vor 1968
Der Original-Roman "Stud.chem. Helene Willfüer" von Vicki Baum entstand im Jahr 1926. Da der Inhalt damals als äußert brisant galt, erschien die Geschichte zunächst als Fortsetzungsroman in einer Berliner Illustrierten. Die Autorin propagierte im Buch ihre Vorstellung eines selbstbestimmten, modernen Frauenbildes. Die spätere Verfilmung von Rudolf Jugert wurde inhaltlich in die 1950iger Jahre verlegt. Trotz des zeitlichen Unterschieds mutet die Handlung im Vergleich zur damaligen Heimatfilmwelle gewagt an. Die moralischen Filmvorstellungen führen eine blind liebende Frau vor, die durch einen Schicksalsschlag erkennt, dass sie sich nur auf sich selbst verlassen kann. Sie verliert ihre Ansprüche an die Umwelt und wird erst durch Verzicht wieder glücklich. Die Romanvorlage ist als ein engagierter Erklärungsversuch zu werten, der die schwierige Entscheidungswelt der karriereorientierten Frau beleuchtet. In der filmischen Umsetzung hingegen wird verdeutlicht, wie ein emanzipiertes Frauenleben zur gesellschaftlichen Isolierung im Nachkriegsdeutschland führt.

Ruth Niehaus spielte in den folgenden Jahrzehnten wiederholt in Filmproduktionen mit, ihr Hauptarbeitsplatz blieben jedoch die Bühnenbretter. In einer kleinen Nebenrolle ist der jugendliche Harald Juhnke als immer lustiger Student Meier zu sehen.
erschienen am 26. November 2023
Zum Thema
Die 1925 geborene Theater- und Filmschauspielerin Ruth Niehaus erhielt ihre Ausbildung an der Schauspielschule in Düsseldorf unter Peter Esser. Danach war sie an zahlreichen deutschen Bühnen engagiert. Ihr Filmdebüt gab sie 1951 in "Das Haus in Montevideo" von und mit Curt Goetz. Niehaus zog die Bühne der Leinwand vor und leistete sich den Luxus, nur bei außergewöhnlichen Filmangeboten mitzuwirken. Ein Beispiel war der ungewöhnlich düstere Heimatfilm "Rosen blühen auf dem Heidegrab", in dem..
In Rudolf Jugerts Drama entfacht sich ein leidenschaftliches Duell zwischen Yvonne (Elma Karlowa) und der Studentin Helene (Ruth Niehaus). Beide Frauen kämpfen um die Zuneigung des jungen Arztes Dr. Rainer (Erik Schumann). Dabei ist ihre jeweilige Motivation unterschiedlich. Während Yvonne ihrer langweiligen Ehe entfliehen will, möchte sich Helene von ihrer unglücklichen Liebe zu Professor Mattias (Hans Söhnker) ablenken.
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2024