
Film Revue
Liselotte Pulver
Liselotte Pulver will nicht abgestempelt werden
Lachvogel kann auch ernst
erschienen am 22. 02. 2024

Filmrevue
Piroschka und Andreas
Vom Lacherfolg zur Schublade
Die Karriere von Liselotte Pulver fing am Theater an. Dort spielte sie oft in ernsten Rollen, wie die Maria in "Clavigo" oder die Luise in "Kabale und Liebe". Weder im Stadttheater Bern noch im Schauspielhaus Zürich schienen die Dramaturgen der Meinung zu sein, die Schweizer Schauspielerin sei für die Lachnummern die ideale Besetzung. Diese Idee kam erst den deutschen Filmemachern, die sie mit bestimmten Rollen in ihren Produktionen bedachten, wie eben die der Susanne in der "Heidelberger Romanze". Pulver selbst äußerte sich gegenüber der Film Revue am 24. August 1954: "Ich bin zum munteren und burschikosen Typ, der ich im Grunde überhaupt nicht bin, durch zwei erfolgreiche Filme, in denen ich zufällig spielte, gestempelt worden. Damit war es mit meinen 'seriösen' Ambitionen beim Film aus." Sie hofft nun, mit der ernsten Rolle der Jessika Tolemainen in der Roman-Adaption "Der letzte Sommer" wieder einen Charakterwechsel vollziehen zu können. Darin spielt sie die Tochter des Präsidenten, die sich in den radikalen Studentenführer Ricola verliebt. Sie ahnt nicht, dass Ricola nur aus einem Grund in das Haus ihres Vaters gekommen ist. Er plant einen Anschlag auf den Politiker.

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Liselotte Pulver
Das Lachen der Nation
Das charakteristische Lachen der Liselotte Pulver ist und bleibt jahrzehntelang ihr Markenzeichen. Die Bemühungen der Schweizerin auch in ernsten Charakterrollen aufzufallen, sind nur mäßig erfolgreich. Für ihre Rolle im Drama "Der letzte Sommer" erhielt sie 1956 zwar den Prix Femina, aber der Film wurde nicht zu ihrem Aushängeschild. Das wurde ihr Auftritt in "Ich denke oft an Piroschka", mit dem sie zum Prototyp des frischen und burschikosen, zugleich liebreizenden jungen Mädchens avancierte.Pulver konnte in den 1950er und 1960er Jahren eine steile Karriere vorlegen. Sie war in internationalen Produktionen zu sehen, wo sie die Chance bekam, ihre ernste Seite auszuleben. Einem weltweiten Publikum wurde sie 1961 in Billy Wilders Komödie "Eins, Zwei, Drei" bekannt, in der sie das Kaugummi kauende Fräulein Ingeborg verkörperte. Ihre anspruchsvollste Charakterrolle erhielt sie in der französischen Diderot-Adaption "Die Nonne". Darin spielte sie eine Äbtissin, die sich in eine ihrer Schülerinnen verliebt. Der Film wurde ein Skandal, dem Ruf der 'Lilo' schadete das jedoch nicht. Als Lilo Pulver blieb sie der Lachvogel der deutschen Fernsehnation. 2007 wurde sie mit der "Goldenen Kamera" für ihr Lebenswerk ausgezeichnet.
erschienen am 22. Februar 2024
Zum Thema

Mit "Ich denke oft an Piroschka" feiert die Schweizerin Liselotte Pulver 1955 ihren Durchbruch. Mit der Musikkomödie "Das Wirtshaus im Spessart" baut sie 1958 ihren jungen Ruhm aus. Auch Hollywood wird auf Liselotte bald aufmerksam. Sie erhält Angebote für "Ben Hur" (1959) und "El Cid - Die Legende" (1961). Beide hat sie aufgrund anderer Verpflichtungen abgelehnt. Billy Wilders "Eins, Zwei, Drei". 1964 bekommt sie für ihre Verkörperung der Sonya in "Staatsaffären" eine Sesamstraße". Ihren..

Der letzte Sommer (Kinofilm)
Liselotte Pulver spielt die Tochter des Präsidenten, die sich in den radikalen Studentenführer Ricola verliebt. Sie ahnt nicht, dass Ricola nur aus einem Grund in das Haus ihres Vaters gekommen ist. Er plant einen Anschlag auf den Politiker.
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