
Film und Frau
Jacqueline Sassard ist die neue Entdeckung
Neuentdeckung Jacqueline Sassard dreht in Italien
Zwischen Liebe und Gehorsam
erschienen am 23. 03. 2024

Film und Frau
Jacqueline Sassard spielt die junge Gwendalina
Traurige Tage für junges Fräulein
Im mondänen Urlaubsort der italienischen Schickeria werden auch Dreharbeiten zu einem Sommervergnügen. Dabei ist die Geschichte der schönen "Gwendalina" im gleichnamigen Drama alles andere als fröhlich. Das Magazin Film und Frau besuchte die Filmschaffenden in Italien bei der Arbeit. In ihrer Ausgabe des dritten Vierteljahresheftes im Jahr 1957 zeigt sie Bilder der besorgten und einsamen Jacqueline Sassard, welche "Gwendalina" verkörpert. Trotz Ferienfreuden und Bootsausflügen machen dem jungen Backfisch aus der italienischen Oberschicht die Streitereien der Eltern Sorgen. Da helfen auch die vielen Avancen reicher Muttersöhnchen nicht, die nur auf ein Abenteuer warten. Erst als alle anderen abreisen und das Mädchen mit der Mutter (Sylva Koscina) allein im Ferienort zurückbleibt, ändert sich die Situation. Sie lernt den jungen Arbeiter Oberdan (Raffaele Mattioli) kennen, den sie erst mit ihren Launen demütigt, dann aber zu lieben beginnt. Bei ihm fühlt sich Gwendalina zum ersten Mal geborgen. Doch sowohl ihre versnobte Mutter als auch Oberdans sozialistische Eltern halten von der Verbindung ihrer Kinder rein gar nichts.

Film und Frau
Raffaele Mattioli bei den Dreharbeiten mit Hund
Klassenkampf mit erotischem Aspekt
Alberto Lattuada führte 1957 beim Coming-of-Age-Drama "Guendalina" Regie. Der Journalist und spätere Filmemacher bekannte sich offen zu seiner sozialistischen Einstellung. In seinen Filmen dreht sich die Problematik stets um das angespannte Verhältnis zwischen der Ober- und der Unterschicht. Auch wenn Lattuada dabei realistisch blieb und die reichen Konservativen meist die Überhand in seinen Werken behielten, zeigte er immer seine Sympathie mit rebellischen Aufsteigern, die für ihre Rechte kämpfen.Lattuada begann seine Filmkarriere 1940, seinen Durchbruch als Regisseur schaffte er 1949 mit "Mulino del Po" ("Die Mühle am Po"), in dem er den sozialistischen Bauernkampf in der Lombardei thematisierte. Im Jahr darauf arbeitete er mit Federico Fellini zusammen. Die beiden teilten sich den Regiestuhl bei "Lichter des Varieté". Wegen seiner Schwäche für junge Darstellerinnen an der Schwelle zum Frausein und ihrer erotischen Inszenierung hatte Lattuada im prüden Italien der 1950 Jahre Schwierigkeiten mit der Zensur. Sein künstlerisches Werk würdigten Kritiker erst Jahre später.
Jacqueline Sassard spielte in der Folgezeit vor allem in italienischen Produktionen mit. 1962 war sie im deutschen Musikfilm "Freddy und das Lied der Südsee" zu sehen. Ihren letzten Auftritt hatte sie 1968 in einem Werk Claude Chabrols ("Zwei Freundinnen"), bevor sie sich aus dem Filmgeschäft zurückzog. Raffaele Mattiolis Part in "Guendalina", wie der heutige Titel des Dramas ist, blieb seine einzige Filmrolle.
erschienen am 23. März 2024
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Guendalina (Kinofilm)
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