
Filmwelt
Adele Sandrock spielt die Hofmeisterin Zanelli
Viel Gesang um Damenbesuche
Anstrengende Dreharbeiten mit Paganini
erschienen am 30. 04. 2024

Filmwelt
Paganini bezirzt die schöne Bella
Umstellung für Schauspieler
Wie die Filmwelt am 3. Juni 1934 berichtet, hat der Regisseur von "Paganini" seine eigene Vorstellung davon, wann welche Handlungen und Dialoge gedreht werden müssen. E. W. Emo erwartet von seinen Darstellern Iván Petrovich, Adele Sandrock, Maria Beling und Eliza Illiard unbedingte Einsatzbereitschaft. Da wird schon mal der Filmtod vor dem ersten Kuss gespielt, da müssen sich die Protagonisten tränenreich verabschieden, um sich nach der Mittagpause erst zaghaft kennen zu lernen und anzunähern. Die Fingerfertigkeit der Bühnenbauer und der Kostümbildner sind eine große Hilfe, wenn es darum geht, die jeweilige Stimmung der Szene zu erfassen. Auch die Expertise des Tonmeisters und des Kameramannes sind nicht zu unterschätzen, wenn das Zusammenspiel mit den Kulissen perfektioniert werden muss. Dennoch sind die Schauspieler auf sich allein gestellt, etwa wenn sie von einem Moment zum nächsten von himmelhoch jauchzend zu zu Tode betrübt wechseln müssen. Sowohl Stimme als auch Mimik müssen sie anpassen, damit sowohl Regisseur Emo als auch Kameramann Ewald Daub zufrieden sind. Eliza Illiard singt sich als Herzogin von Lucca die Seele aus dem Leib und hofft auf das Einverständnis von Tonmeister Grimm. Der Beruf des Leinwanddarstellers ist eben doch ein harter Broterwerb und nicht das reine Zuckerschlecken. Dafür dürfen sich die Zuschauer auf vergnügliche Unterhaltung im Kino freuen, wenn die Arbeiten an "Paganini" hoffentlich bald abgeschlossen sind.

Filmwelt
Maria Beling ist die entzückende Bella
Denkmal für Ausnahmemusiker
Die in der Filmwelt beschriebene Verfilmung von Niccolò Paganinis Liebesabenteuer ist heute unter dem Namen "Gern hab' ich die Frau'n geküßt" bekannt. Das Leben des 1782 in Genua geborenen Geigenvirtuosen wurde das erste Mal von Komponist Franz Lehár in einer dreiaktigen Operette thematisiert. Er wollte Musiker ein Denkmal setzen. Die Operette wurde am 30. Oktober 1925 in Wien uraufgeführt. Bis heute sind die Lieder Lehárs beliebt, die dieser auf das Leben des Frauenhelden Paganini abgestimmt hatte. Das bekannteste ist titelgebend für die Film-Adaption des österreichischen Regisseurs E. W. Emo. Es beginnt mit den Worten: 'Gern hab’ ich die Frau’n geküsst, hab’ nie gefragt, ob es gestattet ist; dachte mir: nimm sie dir, küss sie nur, dazu sind sie ja hier!'In den Rollen von Paganini und Hofmeisterin Gräfin Zanelli waren zwei Stummfilmstars zu sehen. Iván Petrovich und Adele Sandrock hatten in den 1930er Jahren keine Probleme, im Tonfilm Fuß zu fassen. Für Petrovich war die Einführung des Tonfilms ein Glücksfall, da nun seine ausgesprochene Musikalität zur Geltung kommen konnte. Er singt und spielt die Instrumente in "Gern hab' ich die Frau'n geküßt" selbst. Eliza Illiard und Maria Beling spielen Konkurrentinnen, die um die Gunst Paganinis buhlen. Beide waren ausgebildete Sängerinnen, deren Ausflüge ins Schauspielfach jedoch rar blieben.
erschienen am 30. April 2024
Zum Thema

Gern hab' ich die Frau'n geküßt (Kinofilm)
18. Jahrhundert: Geigenvirtuose Paganini (Iván Petrovich) soll Napoleons charmante Schwester Anna Elisa (Eliza Illiard) mit seinem Geigenspiel betört haben. Er flieht vor den Truppen Napoleons nach Lucca.

Durch ihre Paraderolle der komischen Alten ist die in Rotterdam geborene Adele Sandrock Filmfreunden bis heute ein Begriff. Doch das ist nur eine Facette im bewegten Leben der Schauspielerin. Ihre ersten Theaterengagements erhält Adele Sandrock in Meiningen, Berlin und Budapest. Zur vollen Entfaltung gelangt ihr Talent an Wiener Bühnen, wo sie in Stücken von Henrik Ibsen und Arthur Schnitzler brilliert. Mit Schnitzler führt sie eine leidenschaftliche Liebesbeziehung und ist zeitweise mit..

Noch vor der Verfilmung der Franz Lehár-Operette "Gern hab' ich die Frau'n geküßt" dreht Regisseur E. W. Emos sein Spielfilmdebüt "Flitterwochen" (1928). Er führt Regie bei rund 70 Filmprojekten und schreibt auch mehrere Drehbücher. In erster Linie produziert er leichte Komödien. Mit Hans Moser arbeitet er in mehr als 21 Lustspielen zusammen. Darunter befindet sich auch die Komödie "Wir werden das Kind schon schaukeln" mit Heinz Rühmann. Im Dezember 1975 stirbt der Filmemacher in Wien.
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