
Film Revue
Christian Wolff in "Alt-Heidelberg"
Selbstsicherheit und Selbstüberschätzung
Klatsch und Tratsch
erschienen am 24. 08. 2024

Film Revue
Christian Wolff und Gert Fröbe in "Alt-Heidelberg"
Selbstbewusster Christian Wolff
Teenageridol Christian Wolff ist gefährlich selbstbewusst. Offen gibt er zu, Filmschauspieler geworden zu sein, weil er ausgezeichnet aussehe. Außerdem gebe er sich deshalb gerne als Snob, um die Leute zu schockieren. Kann man ihm diese Haltung wirklich nachtragen? Schließlich ist unser Nachwuchsschauspieler mit großem Talent noch keine 20 Jahre alt. Doch dann ereignete sich folgende Geschichte: Sofort nach Betreten des Synchronstudios, in welchem er für seinen neuen Film arbeitet, legt er internen Angaben zufolge Krawatte und Schuhe nieder und bestellt sich in der Kantine eine Flasche Sekt. Diese leert er dann im Verlauf der Proben. Nun ja, Christian Wolff wird wohl wissen, dass er sich diese Haltung erlauben kann. Auch von Seiten von Maria Callas gibt es Neuigkeiten zu berichten: Bei einem ihrer Konzerte in Paris soll die Operndiva erfahren haben, dass nur fünf Kritiker eine Karte erhalten haben. Daraufhin habe sie wutentbrannt geschrien: "Keine Kritiker, keine Callas!" Die armen Organisatoren mussten daraufhin auf dem Schwarzmarkt 20 Karten zukaufen. Genützt hat es der Callas wenig: Ein Musikkritiker meinte am Ende des Konzerts: "Es war ganz nett, aber gekauft hätte ich mir keine Karte." Wenn das keine Ohrfeige für die ansonsten so verwöhnte Sängerin ist.

Lisa Film Oliver Roth
Christian Wolff
Christian Wolff als Förster Martin Rombach
Im Jahr der Berichterstattung der Zeitschrift Film und Frau 1959 war Christian Wolff noch ein Jungspunt. Er wusste, wie er die Öffentlichkeit gleichzeitig schockieren und einnehmen kann. Eine Fähigkeiten, die auch heute gerne von selbstbewussten jungen Nachwuchstalenten eingesetzt wird, um die allgemeine, öffentliche Aufmerksamkeit zu erregen. Damals schaffte Wolff gerade seinen Durchbruch mit dem umstrittenen Veit-Harlan-Film "Anders als du und ich". Darin gab er sein Debüt. Die folgenden Jahre waren äußerst erfolgreich für den gutaussehenden Jüngling. Er erhielt Engagements in anspruchsvollen und seichten Produktionen, bis er im Jahr 1989 seine Berufung fand: Er wurde zum Förster der Nation. Bis 2006 verkörperte er 18 Jahre lang Förster Martin Rombach in der überaus erfolgreichen Fernsehserie "Forsthaus Falkenau".
erschienen am 24. August 2024
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Christian Wolff wirkt heute in eher biederen Produktionen wie der Rosamunde-Pilcher-Verfilmung "Sieg der Liebe" (2007) mit. 1957 startete er seine Filmkarriere in dem wegen seiner Darstellung von Homosexualität umstrittenen Veit-Harlan-Film "Anders als du und ich". Danach war Wolff oft in Heimatfilmen zu sehen und ist bis heute besonders als Fernsehdarsteller aktiv. Er blieb dem Heimat-Schema treu und wurde ab 1989 für fast 20 Jahre zum Förster Martin Rombach im "Forsthaus Falkenau". Schon der..
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