Film Revue
Falk Harnack und Oberst Treskow-Tillmann im Studio
Falk Harnack verfilmt Hitler-Attentat
20. Juli 1944 - Fakten statt Fiktion
Der 20. Juli 1944 ist ein wichtiger Tag für die deutsche Geschichte. Es geht um den Attentatsversuch auf Adolf Hitler, den Graf Schenck von Stauffenberg mit seinen Freunden plante. Auch wenn der Versuch scheiterte, zeigt er immerhin, dass es einige wenige Menschen gab, die ihr Leben riskierten, um Hitlers Schreckensherrschaft zu beenden. Falk Harnack wagt sich an die Verfilmung dieses denkwürdigen Tages. Es ist ein Hauptanliegen des Regisseurs, die Ereignisse geschichtlich korrekt darzustellen.
erschienen am 17. 06. 2025
Film Revue
Wolfgang Preiss als Graf Stauffenberg (Szene)
Rat eines Widerstandskämpfers
Dazu haben Harnack und seine Mitarbeiter im Vorfeld umfangreiches Quellenmaterial studiert. Auch mit Angehörigen der Opfer haben sie gesprochen. Wie die erste Juniausgabe der ZeitschriftFilm Revue 1955 berichtet, war bei den Dreharbeiten einer der Widerstandskämpfer anwesend: Rudolf Christoph Freiherr von Gersdorff stand dem Drehstab als Ratgeber zur Seite. Dieser war nicht nur am gescheiterten Attentat des 20. Juli beteiligt. Er hatte bereits am 21.März 1943 versucht, Hitler mit einer Granate zu töten.

Der Film beginnt mit dem Abend des 20. Juli mit der Erschießung der "Verräter", wie die Nazis sie nannten. In Rückblenden erzählt er die Ereignisse, die zur Planung der "Operation Walküre" geführt haben. Geschildert wird die Handlung aus der Sicht von Hildegard Klee (Annemarie Düringer) und Bauingenieur Lindner (Robert Freitag). Letzterer war im Krieg Hauptmann, Klee eine der Sekretärinnen des Führers. Dies sind die beiden einzigen fiktiven Charaktere, ansonsten hält sich der Film streng an geschichtliche Fakten. Die Rolle des Graf Schenck von Stauffenberg wird von Wolfgang Preiss gespielt.
Film Revue
Annemarie Hinz als Hildegard Klee
Absurd: Wer ist der Schnellste?
Falk Harnacks Verfilmung ist eine der ersten über das gescheiterte Attentat auf Hitler. Ihr folgen zahlreiche TV- und Kinofilme, darunter:"Stauffenberg" mit Sebastian Koch und "Operation Walküre - Das Stauffenberg Attentat" mit Tom Cruise.

Harnack wäre beinahe der Erste gewesen, der den Stoff auf die Leinwand bringt. Während der Dreharbeiten zu "Der 20. Juli" kam es zu einem absurden Wettrennen mit Georg Wilhelm Pabst. Dieser drehte zeitgleich "Es geschah am 20. Juli". Pabst gewann, indem er seinen Film am 19. Juni 1955 in die deutschen Kinos brachte, zwei Tage vor Harnack. Falk Harnack hatte sich selbst am Widerstand gegen das NS-Regime beteiligt. Er hatte Kontakt zu den Geschwistern Scholl und der weißen Rose. Nach der Verhaftung und Hinrichtung dieser Widerstandsbewegung drohte Harnack das gleiche Schicksal. Er wurde jedoch aus Mangel an Beweisen vom Volksgerichtshof München freigesprochen.
erschienen am 17. Juni 2025
Zum Thema
Falk Harnack, der über den Dramatiker Karl Bleibtreu promovierte, begann als Theaterregisseur am Nationaltheater Weimar, bis er 1940 zur Wehrmacht eingezogen wurde. Nach dem Krieg war er von 1949 bis 1952 künstlerischer Leiter der DEFA. Eine seiner ersten Arbeiten als Kinoregisseur war "Das Beil von Wandsbeck". Darin schildert Harnack die Ereignisse um den so genannten "Altonaer Blutsonntag", ein historisches Ereignis aus dem Jahr 1932, bei dem es während eines SA-Aufmarsches zu blutigen..
Der 20. Juli (Kinofilm)
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