
Der Spiegel
Roberto Rossellini
Das Warten hat ein Ende
"Rom, offene Stadt" im Kino
erschienen am 5. 09. 2024

Der Spiegel
Eine Szene aus Roberto Rossellinis "Rom, offene Stadt".
Dynamit in friedlichen Zeiten
Rossellinis historisches Epos löste weltweit regelrechte Salven von Begeisterungsstürmen aus. Dieser Siegeszug wurde an der Grenze der Bundesrepublik im Jahre 1950 gestoppt. Die freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (FSK) stritt die Qualitäten des kolossalen Dramas nicht ab. Die Kommission befürchtete jedoch, dass der Film eine völkerverhetzende Wirkung haben könnte. Im Interesse der europäischen Völkerverständigung wurden die öffentlichen Vorführungen verboten. Besonders gefährdet sah man die Beziehungen zwischen Italien und Deutschland. Als im Herbst 1960 der ebenfalls verbotene Billy-Wilder-Film "Stalag 17" zur Vorführung freigegeben wurde, wagten deutsche Verleiher einen erneuten Vorstoß. Sie reichten eine synchronisierte, geringfügig gekürzte Fassung von "Rom, offene Stadt" ein. FSK-Oberkontrolleur Dr. Ernst Krüger kommentiert nun: "Die Darstellung solcher Dinge darf nicht verhindert werden." Gewisse Sorgfalt ist trotzdem geboten. Ein Vorspann bringt Klarheit: "Dieser Film richtet sich nicht gegen das deutsche Volk. Er schildert den Kampf freiheitsliebender Menschen gegen Willkür und Tyrannei".

Filmjuwelen
Rom, offene Stadt ("Roma città aperta", 1945)
Im Sinne der Völkerverständigung
Die FSK konnte den Filmklassiker dem deutschen Publikum nicht länger vorenthalten. Die Freigabe war allerdings an einige Bedingungen gebunden. In einem Vorspann wurden die Zuschauer über die damalige politische Situation aufgeklärt. Außerdem wurde "Rom, offene Stadt" erst ab 16 Jahren freigegeben. Die Szene, in der ein italienischer Widerstandskämpfer blutverschmiert an einem Folterstuhl angeschnallt ist und zwei SS-Offiziere ihn 'verhören', wurde gekürzt. Die ausgedehnte Martersequenz gehört zu den extremsten Bildern in Rossellinis Film, der mit dem fast dokumentarischen Stil und der Realitätsnähe nichts für sanfte Gemüter ist.
erschienen am 5. September 2024
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Rom, offene Stadt (Kinofilm)
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