Luise Rainer

2003 1997 1977 1962

Luise Rainer beginnt ihre Schauspielkarriere mit 16 Jahren am Schauspielhaus Düsseldorf und steht anschließend in Wien am Deutschen Volkstheater und am Theater an der Josefstadt auf der Bühne. Mitte der 1930er Jahre geht sie nach Hollywood, wo sie innerhalb kürzester zu einer der begehrtesten Schauspielerinnen aufsteigt.

Rainer ist die erste Schauspielerin, die zwei Jahre hintereinander den Oscar gewinnt. Nach ihrem Hollywood-Debüt mit "Seitensprung", dem Remake von Willi Forsts "Maskerade", spielt die jüdische Schauspielerin 1936 eine tragende Rolle im Musical "Der große Ziegfeld", für die sie den begehrten Preis als beste Hauptdarstellerin erhält. Der nächste folgt ein Jahr später für ihre Leistung im Drama "Die gute Erde", der Verfilmung von Pearl S. Bucks gleichnamigem Roman.

Danach folgen minderwertigere Rollen, wobei man die Deutsche vornehmlich in Komödien besetzt. Enttäuscht um den Konflikt zwischen ihren künstlerischen Ansprüchen und dem kommerziellen Zwang der Studio-Produzenten kehrt Rainer Hollywood den Rücken, bevor ihr siebenjähriger Vertrag bei MGM ausläuft. Sie zieht sich nach London zurück, wo sie bis zu ihrem Tod lebt.

Auf der Bühne, die sie als ihre künstlerische Heimat betrachtet, und vor der Kamera steht Rainer nach dem Zweiten Weltkrieg nur sporadisch. Ihren letzten Filmauftritt hat sie 1997 mit der Rolle der Großmutter in der internationalen Produktion "Dunkle Tage in St. Petersburg", einer Verfilmung von Fjodor M. Dostoyevskys Erzählung "Der Spieler". Am 30. Dezember 2014 stirbt Rainer nach kurzer Krankheit 104-jährig in London.