Andy Warhol ist der wohl bedeutendste Vertreter der Popart, die sich durch den kreativ-verspielten Umgang mit Motiven aus der Alltagskultur, der Welt des Konsums und der Massenmedien auszeichnet. Dabei wird das gegenständlich Triviale oftmals fotorealistisch und betont farbexpressiv wiedergegeben, während sich das serielle Moment des Kunstwerks an die 'technische Reporduzierbarkeit' (Walter Benjamin) von Film, Fotografie und Comicstrips anlehnt. Warhols Siebdrucke und Gemälde, die oft Ikonen der Popkultur wie
Marilyn Monroe,
Elvis Presley und Mickey Mouse zum Inhalt haben, gehören zu den bekanntesten Kunstwerken des 20. Jahrhunderts.
Auch als Fimemacher macht sich Andy Warhol einen Namen. Filme wie "
Sleep", "
Eat" und "
Empire" provozieren die Sehgewohnheit des Zuschauers mit stundenlangen, unbewegten Kameraeinstellungen, beeinflussen den experimentellen Film jedoch nachhaltig. Darüber hinaus betätigt sich der vielseitige Künstler als Musikproduzent. Mit der kurzlebigen psychedelischen Rockband
The Velvet Underground produziert er das gleichnamige Album, das zu den einflussreichsten in der Geschichte der Rock-/Pop-Musik gehört.
Warhols herausragende Stellung in der Kunst des 20. Jahrhunderts verdankt sich auch seiner geschickten Selbstvermarktung. Der narzisstische Künstler ist nicht nur Mittelpunkt des Kunstbetriebs seiner Zeit, er versteht es zudem, neben seiner Arbeit auch seine Person ins Rampenlicht zu rücken. Als er 1968 von einer radikalen Frauenrechtlerin lebensgefährlich angeschossen wird, macht er auch daraus ein Kunstwerk, indem er seine Narben vom Fotografen Richard Avedon ablichten lässt. Am 22. Februar 1987 stirbt Warhol unter ungeklärten Umständen an den Komplikationen einer Gallenblasen-Operation in New York.