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Susan Sarandon in: "Verwünscht"
Nicht nur erfolgreich: Susan Sarandon
Starfeature: Schauspielerei und Politik?
Sie ist reich, sie ist schön, sie ist berühmt und sie nimmt kein Blatt vor den Mund. Nicht nur in den vielen preisgekrönten Filmrollen setzt sich Susan Sarandon für Minderheiten ein, sie scheut sich auch nicht öffentlich gegen Ungerechtigkeiten zu protestieren. Ihr Lebensgefährte Tim Robbins unterstützt sie tatkräftig und nimmt dafür auch gern die Kritik der Medien entgegen.
erschienen am 16. 12. 2007
United International Pictures
Susan Sarandon auf dem Filmfest Venedig 2005
Doch bis Susan ihren perfekten Mann kennen lernte, musste sie einen Weg voller Hindernisse überwinden. Erst nach diversen Männergeschichten und erfolglosen Filmrollen wurde sie zur gefeierten Schauspielerin und ging die glückliche Beziehung ein.
Susan Abigail Tomalin wuchs als ältestes von neun Kindern in New York City auf. Sie wurde streng katholisch erzogen. Nach der Schule schrieb sie sich bei der Catholic University in Washington D.C. ein und belegte die Fächer Drama, Englisch und militärische Strategien. Zu dieser Zeit hegte sie noch kein Interesse an der Schauspielerei, ließ sich aber dennoch dazu überreden, an einem Theaterstück mitzuspielen. Sie hinterließ mit dem Auftritt bei Chris Sarandon offenbar einen bleibenden Eindruck. Eigentlich war es seine Schuld, dass die Frau, die er 1967 heiratete, zur professionellen Schauspielerin wurde. "Ich heiratete Chris, den ersten Mann mit dem ich jemals geschlafen habe. Ich war überzeugt, dass er alles weiß ", erklärt Sarandon in einem Interview mit der Zeitschrift The Guardian im März 2006 offenherzig. Vielleicht ließ sie sich aus demselben Grund 1970 von Chris davon überzeugen, gemeinsam an dem Casting Termin zu "Joe - Rache für Amerika" teilzunehmen. Ihr Mann wurde abgelehnt - Susan bekam jedoch sogar die Hauptrolle und begann ihren unaufhaltsamen Weg in die Showbranche. Im gleichen Jahr trennte sie das Paar, vielleicht kam Chris mit Susans Erfolg nicht zurecht.
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Susan Sarandon auch im Alter verführerisch
Sarandons Vater Philip Tomalin war als Sänger einer Big Band ebenfalls im Showbusiness tätig. "Mir wurde das Singen verboten, weil ich keine schöne Stimme hatte. So entstand eine Musikphobie in mir", so Sarandon gegenüber dem Guardian. Glücklicherweise konnte sie diese Phobie mit ihrer Erfolgsrolle bei dem Musicalfilm "The Rocky Horror Picture Show" 1975 überwinden. Nur zwei Jahre nach diesem Triumph sowie "Tollkühne Flieger", in welchem sie an der Seite des aufstrebenden Schauspielers Robert Redford spielte, lernte sie Regisseur Louis Malle kennen. In seinem Drama "Pretty Baby" überzeugte sie als Mutter einer Prostituierten (Brooke Shields). Mit Malle verband sie weit mehr, als das gemeinsame berufliche Interesse. Sie kamen sich auch privat näher. 1979 ließ sich Susan von Ehemann Chris Sarandon scheiden. 1980 spielte sie erneut in einem Werk von Malle. Für ihre Rolle in "Atlantic City, U.S.A." wurde sie mit einer Oscarnominierung belohnt. Etwa drei Jahre lang lebte sie mit Malle in Südfrankreich und half ihm bei der Erziehung seiner zwei Kinder. Ihr selbst wurde 1983 diagnostiziert, dass sie keine Kinder haben könne.
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Susan Sarandon als böse Schwiegermutter in "Verwünscht"
Das war der Zeitpunkt in Sarandons Leben, in welchem sie eine neue Richtung einschlagen wollte. Die Schauspielerei füllte sie plötzlich nicht mehr aus. Also engagierte sie sich politisch. Kurz nach der niederschmetternden Diagnose traf sie den italienischen Regisseur Franco Amurri - und ein Wunder geschah. 1985 kam die gemeinsame Tochter Eva zur Welt. Aber auch diese Beziehung hielt nicht lange.

Immerhin konnte Sarandon auf beruflicher Ebene einen großen Erfolg feiern. 1987 schaffte sie mit "Die Hexen von Eastwick" endlich den großen Durchbruch. Ihr darauffolgendes Filmprojekt bescherte ihr auch wieder privat ein neues Glück. Auf dem Set zur romantischen Komödie "Annies Männer" lernte sie Tim Robbins kennen und lieben. Ihr Zusammentreffen haben sie Kollege Kevin Costner zu verdanken, verriet Sarandon im Interview mit dem Londoner Guardian. "Die Produzenten wollten weder Tim noch mich für den Film besetzen. Wir haben es Kevin zu verdanken, dass wir die Rollen bekommen haben. Er hat sich für uns eingesetzt und nicht locker gelassen."
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Susan Sarandon bei der Premiere von Elizabethtown 2005
Seit den Dreharbeiten sind Sarandon und Robbins ein Paar. Sie haben zwei gemeinsame Söhne, John Henry und Miles. Die Schauspieler ergänzen sich nicht nur auf der Leinwand perfekt, was Sarandons erster Oscargewinn beweist. Sie erhielt den Filmpreis 1996 für ihre Hauptrolle in Tim Robbins' Regiewerk "Dead Man Walking". Auch auf politischer Ebene ist das Paar einer Meinung. Beide nehmen an Demonstrationen teil und stehen des Öfteren wegen ihrer pazifistischen Einstellungen in der Kritik konservativer Kreise. Ob in Suppenküchen oder bei der öffentlichen Darlegung ihrer politischen Meinung - Sarandon setzt sich für Minderheiten ein, protestiert für mehr Rechte für Homosexuelle, geht gegen den Irak-Krieg auf die Straße und kämpft für mehr Bewusstsein über die Immunschwächekrankheit AIDS. Dieses Engagement sei perfekt mit ihrem Beruf der Schauspielerin vereinbar, erklärte Sarandon in einem Interview mit dem Internetdienst beliefnet.com: "Ich glaube, ich bin Schauspielerin geworden, weil ich eine ausgeprägte Vorstellungskraft und viel Empathie besitze. Das sind die Eigenschaften, die einen Schauspieler und einen politischen Aktivisten ausmachen."
erschienen am 16. Dezember 2007
Zum Thema
Geboren in New York City, New York, USA.
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