Als ihr Lebensgefährte, Musiker Josh Kelley mit seinem Antrag zu lange wartet, zieht sie kurz entschlossen selbst los und legt sich den Diamanten für den Ring selbst zu. "Ich wollte nicht mit ihm zusammenleben bevor wir verheiratet sind. Dafür bin ich viel zu sehr Mormone - nicht mehr so wie früher - aber immer noch so viel, dass ich unsere Beziehung als heilig betrachten will".

Ihr ist die Rolle der Frau in der Gesellschaft wichtig. Der 2006 gedrehten Erfolgskomödie "Beim ersten Mal" steht sie deswegen auch eher kritisch gegenüber. In einem Interview mit der Vanity Fair im Dezember 2007 verurteilte sie den Film als sexistisch. "Das Bild der Frauen in diesem Film ist zänkisch, humorlos und verklemmt, während die Männer als liebenswerte, alberne, lebenslustige Kerle dargestellt werden. An manchen Tagen fiel es mir ganz schön schwer. Ich spiele so eine Spaßbremse. Warum werden Frauen so dargestellt? 98 Prozent der Arbeit war eine großartige Erfahrung, aber es ist mir wirklich schwer gefallen, den Film zu mögen." Für diese Aussage musste Heigl eine Menge Prügel einstecken. Fans der Komödie beschimpfen sie als undankbare Verräterin und Heuchlerin, die vergessen hat, wo sie vor diesem Projekt stand.

Als Heigl 2004 die Rolle der guthmütigen Chirurgin Dr. Isobel "Izzie" Stevens angeboten bekam, war sie alles andere als begeistert. "Ich habe mir nicht einmal "ER" angesehen. Die hektische Stimmung in der Notaufnahme hat mich immer sehr aufgewühlt." Zusätzlich graute es ihr davor, 16 Stunden am Tag in einem Krankenhaus zu arbeiten, auch wenn es kein echtes war. Sie hatte Angst, dass alte Wunden aufreißen könnten. Ihre Einstellung änderte sich, als die Serie das Thema Organspende aufgriff und sie den Mut fand, öffentlich über Jasons Tod zu sprechen. Sie machte es sich zur Aufgabe, der Welt begreiflich zu machen, wie wichtig Organspenden seien und wie sehr sie ihr und ihrer Familie über den Tod des Bruders hinweg geholfen haben. Sie wurde Pressesprecherin von Donate Life America. Diese Thematik brachten die Produzenten auf den Punkt, als sich Dr. Isobel Stevens in einen krebskranken Patienten verliebt und alles daran setzt, ein Spenderherz für ihn zu beschaffen. Es war nicht zuletzt ihre überzeugende Darstellung, die viele Zuschauer zu Tränen rührte.

Katherine Heigl unterscheidet sich von vielen Schauspielerinnen durvch ihr Bestreben, sich selbst in den Rollen zu finden. Sie macht sich Gedanken darüber, wie die Produktionen auf die Zuschauer wirken könnte und gerät daher häufig in Gewissenskonflikte. So hatte sie Schwierigkeiten mit ihrer Rolle der Dr, Isobel Stevens, als sich diese in einen verheirateten Mann verliebte. Diese Herangehensweise erschwert ihr zwar die Arbeit, zeigt aber, wie sehr sie ihre Arbeit ernst nimmt.