Buena Vista International (Germany)
Jodie Foster in: Flightplan - Ohne jede Spur
Jodie Foster: Hollywoods Intelligenzbestie
Starfeature: Rasanter Aufstieg eines Kinderstars
Jodie Foster hat es nach ganz oben geschafft. Die kühle Blonde zählt mit geschätzten zehn bis zwölf Millionen US-Dollar Gage pro Film zu den bestbezahlten Schauspielerinnen Hollywoods. Noch vor ihrem dreißigsten Lebensjahr ist sie doppelte Oscar-Preisträgerin. Dabei fängt alles mit einer Kamera, einem nackten Hintern und einem Welpen an. Hört sich schlüpfrig an, ist aber der Anfang einer steilen Karriere.
erschienen am 14. 06. 2008
Buena Vista International (Germany)
Regisseur Robert Schwentke mit Hauptdarstellerin Jodie Foster am Set von Flightplan
Mit drei Jahren vor die Kamera
Als Dreijährige wirbt die kleine Jodie für eine Sonnencreme, zehn Jahre später engagiert sie Martin Scorsese für sein Kultdrama "Taxi Driver". Ein Film, der das Leben Fosters in vielerlei Hinsicht prägt. Jodies Lebensweg scheint früh vorherbestimmt. Air Force-Oberst Lucius Foster III verlässt die Familie wenige Monate vor der Geburt seines vierten Kindes. Kurz darauf zieht Mutter Evelyn "Brandy" Foster mit ihren Kindern zu ihrer Lebensgefährtin Josephine Dominguez-Hill. Die beiden Frauen kümmern sich gemeinsam um Brandys Sippe und Josephines Sohn Chris. Geld ist knapp, jeder muss zum Unterhalt beitragen. Deshalb kommt Mutter Evelyn auf die Idee, ihren Sohn Buddy in der Werbung unterzubringen. Eines Tages nimmt sie auch ihre dreijährige Tochter mit an den Set - und Jodie wird vom Fleck weg für einen Werbespot engagiert. Ein süßer Welpe entblößt darin das weiße Hinterteil der Kleinen - geworben wird für eine Sonnencreme. Der Startschuss ist gefallen, zahlreiche weitere Auftritte in der Werbung und kleinere Rollen in TV-Filmen folgen. Mit zehn Jahren ergattert Jodie ihre erste Rolle in einem Kinofilm. Bei den Dreharbeiten zu Disneys "Flucht in die Wildnis" wird sie von einem Löwen angefallen, entkommt der Attacke aber unverletzt.
Universal Pictures
Jodie Foster in "Die Insel der Abenteuer"
Robert De Niro weckt die Leidenschaft
Im Rückblick beschreibt sich Jodie Foster als irritierend ernstes Kind. Nach eigener Aussage war sie ein "verdammter Streber": reserviert, kontrolliert und fleißig. Früh wird ihr der Ernst und die Notwendigkeiten des Jobs eingeimpft, Spaß hat sie dabei nicht. Bis dato ist die Schauspielerei für sie nur ein stupides Auswendiglernen von Texten, die sie dann so natürlich wie möglich vorträgt. Die Augen öffnet ihr niemand Geringeres als Robert De Niro. Der spielt in "Taxi Driver" den Vietnamveteranen Travis Bickle, der sich in eine minderjährige Prostituierte (Jodie Foster) verliebt. Er zeigt der 13-Jährigen was wahre Schauspielkunst ist und weckt in ihr die Freude am Improvisieren. Aus der lästigen Notwendigkeit wird Passion. Das Drama von Martin Scorsese verändert Jodies Leben auch in anderer Hinsicht. Vorher war sie ein Kinderstar, aber jetzt erhebt sie die Academy mit einer Oscarnominierung in den Rang einer ernstzunehmenden Hollywood-Schauspielerin. Die Kehrseite der Medaille ist ein Trauma, das Jodie Foster wohl nie ganz verwinden wird.
Warner Bros.
Die Fremde in dir
Mordanschlag auf Ronald Reagan
Am 30 März 1981 verübt John Hinkley Jr. ein Attentat auf US-Präsident Ronald Reagan. Mit der Tat will er die Aufmerksamkeit des "Taxi Driver"-Stars erlangen. Er nimmt sich die Figur des durchgeknallten Vietnamveteranen Bickle zum Vorbild, der im Film ebenfalls einen Politiker töten will. Sechs Mal drückt der psychisch Kranke ab. Reagan wird von einem Querschläger getroffen, sein Pressesprecher sowie zwei Sicherheitskräfte werden ebenfalls verletzt. Ein Gericht hält Hinkley für unzurechnungsfähig und schickt ihn in Sicherheitsverwahrung. Als ihm 1999 gestattet wird, die Anstalt zu verlassen um seine Familie zu besuchen, findet man in seinem Zimmer erneut eine Materialsammlung über Jodie Foster. Die Besuchserlaubnis wird zurückgenommen, besteht seit 2004 aber wieder.
Buena Vista International (Germany)
Jodie Foster in "Flight Plan"
Mit Köpfchen nach oben
Foster wendet sich einige Zeit vom Filmbusiness ab um an der Universität Yale Literatur zu studieren. Sie schreibt sich 1980 ein und schließt ihr Studium fünf Jahre später ab - mit "Magna Cum Laude". Wahrscheinlich wird sie in Hollywood auch deshalb als intellektuelle Intelligenzbestie gehandelt. Obwohl sie sich nie einem Test unterzieht, wird ihr ein IQ von überdurchschnittlichen 140 nachgesagt. Auf Dauer ist ihr der Uni-Mief aber zu langweilig, es drängt sie zurück auf die Leinwand. Mit 25 spielt sie in "Angeklagt" ein Vergewaltigungsopfer, wofür sie 1989 mit dem Oscar ausgezeichnet wird. Der Weg führt steil nach oben. Nur drei Jahre später bekommt sie erneut diese begehrte Trophäe, diesmal für ihre Rolle der FBI-Agentin Clarice Starling im Thriller "Das Schweigen der Lämmer". Anthony Hopkins als kannibalischer Dr. Hannibal Lecter wird ebenfalls ausgezeichnet. Noch vor ihrem dreißigsten Lebensjahr ist Foster auf dem Olymp angekommen, täglich flattern neue Rollenangebote ins Haus. Bei der Auswahl ist Foster wenig kreativ. In einem Interview mit Filmreporter.de meint sie selbst: "Oft spiele ich in unterschiedlicher Ausprägung immer denselben Typ Mensch: Eine Frau, die alleine steht und sich nirgends zugehörig fühlt. Über vielen meiner Rollen liegt deshalb auch eine Art Trauerschleier." Jodie Fosters Rollen sind meist ernst, Komödien mag sie einfach nicht. Sie sagt, die würden sie intellektuell unterfordern. 2008 macht sie mit "Die Insel der Abenteuer" eine Ausnahme. Darin spielt sie die neurotische Schriftstellerin Alexandra Rover, die bei der Suche nach einem kleinen Mädchen über sich hinauswächst. Die Zuschauer sähen sicher gerne häufiger die komische Jodie Foster.
MGM
Schweigen der Lämmer
Privatleben wichtiger als Beruf
Jodie Foster betätigt sich neben der Schauspielerei auch als Regisseurin und Produzentin. Einige Zeit besaß sie mit "Eggs" sogar eine eigene Produktionsfirma, die sie aber wieder verkaufte. Zu groß war der Stress mit Projekten, an denen ihr Herz nicht hing. Seit der Geburt ihres ersten Sohnes Charles im Jahr 1998 haben sich die Prioritäten sowieso verschoben. Der Beruf hat das Nachsehen, wenn die Familie nach mehr Zeit verlangt. Dazu gehört seit 2001 auch Sohnemann Kit, der wie sein Bruder wahrscheinlich durch künstliche Befruchtung entstanden ist. Foster ist seit 1993 mit ihrer Lebensgefährtin Cydney Bernard liiert. Die kleine Familie wohnt in einem Vorort von Los Angeles, der Geburtsstadt Fosters. Im Mai 2008 machen Gerüchte über eine angebliche Trennung die Runde. Bleibt zu hoffen, dass sich die Geschichte nicht wiederholt. Fosters Mutter war ähnlich lang mit ihrer Lebensgefährtin Josephine Dominguez-Hill zusammen, bevor sie sich 1976 von ihr trennte.
erschienen am 14. Juni 2008
Zum Thema
Im Alter von zwei Jahren beginnt Jodie Foster ihre Schauspielkarriere mit Werbespots. Vier Jahre später hat sie ihren ersten Auftritt in der Westernserie "Rauchende Colts". Ihren Durchbruch gelingt ihr schließlich 1975 in der Rolle einer jugendlichen Prostituierten in Martin Scorsese "Taxi Driver". Das Drama führte zu einem der tragischsten Moment in ihrem Leben: Ein gewisser John Hickley versuchte von "Taxi Driver" besessen, die Handlung des Films nachzuspielen und den damaligen..
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