Movienet Film
Charlotte Rampling
Beiderseits des Kanals
Starfeature: Grenzgängerin Charlotte Rampling
Für ihre Verdienste um die kulturellen Beziehungen zwischen Frankreich und Großbritannien wird Charlotte Rampling im Jahr 2000 zum Officer of the Order of the British Empire ernannt. Damit hat sie als bilaterale Botschafterin in künstlerischen Angelegenheiten den gleichen Rang inne, wie Vater Godfrey Rampling, der neben seiner militärischen Offizierslaufbahn auch als Leichtathlet erfolgreich war. Charlottes Schauspielkarriere beginnt mit einem Gastauftritt als Wasserskiläuferin.
erschienen am 24. 11. 2008
Alamode Film
Unter dem Sand ("Sous le sable", 2000)
Erste Schritte
Die Offizierstochter beginnt schon als 13-Jährige zusammen mit ihrer älteren Schwester in verrauchten Pubs aufzutreten. Im Jahr 1946 im englischen Landkreis Essex geboren, haben ihre Eltern jedoch auch eine qualifizierte Ausbildung ihres Kindes im Fokus und schicken das junge Mädchen auf renommierte Schulen in Frankreich und England. Doch Charlotte will noch etwas anderes aus ihrem jungen Leben machen als immer nur zu lernen. Sie beginnt eine Karriere als Fotomodell. Der Ausflug in die schöne Welt aus Schall und Rauch ist nur von kurzer Dauer, denn ein bisschen mehr Anspruch darf es dann schon sein. Charlotte nimmt ein Jahr Unterricht an der Schauspielschule und hat 1965 in Richard Lesters Komödie "Der gewisse Kniff" ihren ersten Filmauftritt - ein Kurzgastspiel als Wasserskiläuferin. Schon ein Jahr später bekleidet sie in "Georgy Girl" von Silvio Narizzano ihre erste Nebenrolle. Desillusioniert von der eintönigen britischen Filmszene wendet sie sich auf der Suche nach anspruchsvolleren Aufgaben dem italienischen Kino zu. So arbeitet sie mit Luchino Visconti und ist 1974 in Liliana Cavanis Skandalfilm "Der Nachtportier" zu sehen. Darin spielt sie eine Gefängnisinsassin die ein Verhältnis mit einem sadomasochistischen Wächter beginnt. Der Film wird in Italien verboten und löst hitzige Debatten aus, fördert aber Ramplings Karriere.
Constantin Film
Charlotte Rampling in Swimming Pool
Zusammenarbeit mit Francois Ozon
Ihr Mitwirken in "Der Nachtportier" und der damit verbundene mediale Nachhall machen einige renommierte Regisseure auf die Schauspielerin aufmerksam. Woody Allen engagiert sie für die weibliche Hauptrolle in "Stardust Memories" von 1980. Sieben Jahre später ist sie in Alan Parkers "Angel Heart" an der Seite von Robert De Niro und Mickey Rourke in einer Nebenrolle zu sehen. Seit Mitte der 1970er Jahre lebt Rampling in Frankreich und trifft dort auf den französischen Regisseur François Ozon. Für ihre Hauptrolle in seinem Filmdrama "Unter dem Sand" ist sie für den französischen Filmpreis César sowie den Europäischen Filmpreis als beste Hauptdarstellerin nominiert. Im Jahr 2003 kreuzen sich ihre Wege erneut und wieder ist ihre Arbeit von Erfolg gekrönt. "Swimming Pool" wird zum Kinohit und Rampling erneut in der Kategorie Beste Hauptdarstellerin für den César nominiert - sie bekommt einen Europäischen Fernsehpreis.

"Ich liebe es, in meinen Filmen das Alltägliche zu verlassen. Was im Schatten passiert, hat mich immer mehr interessiert, als das, was das Licht offen zeigt." Ihre geheimnisvolle Melancholie zeichnet die Charakteristik Charlotte Ramplings vor der Filmkamera aus. Sie liebt provokante Frauenrollen, aus denen sie die emotionale Tiefe herausspielen kann. Im Jahr 2001 erhält sie den Ehren-César für ihr Lebenswerk, bei den 56. Internationalen Filmfestspiele von Berlin übernimmt sie die Jury-Präsidentschaft. Aus ihren Ehen mit Bildhauer Bryan Southcombe und dem französischen Musiker Jean Michel Jarre gehen zwei Söhne hervor. Beide Eheen scheitern, ganz im Gegensatz zu ihrer Filmkarriere.
erschienen am 24. November 2008
Zum Thema
Charlotte Rampling beginnt ihre Karriere als Fotomodell. Aber schon bald stellt sie diese Arbeit nicht mehr zufrieden. Sie will zum Film. In ihrem Heimatland England werden Mitte der 1960er Jahre zum großen Teil nur oberflächliche Komödien hergestellt. Also geht sie nach Italien, wo sie unter anderem mit Luchino Visconti. Sie verbringt einige Jahre dort, bis Woody Allen, Sidney Lumet und François Ozon auf sie aufmerksam werden. Von nun an werden der smarten Britin auch anspruchsvolle Rollen..
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