Piffl Medien
Monica Bleibtreu in "Vier Minuten"
Erfolg muss man wollen
Starfeature: Preisregen für Monica Bleibtreu
Anfang der 1970er Jahre arbeitet Monica Bleibtreu erstmals für Kino und Fernsehen. Doch ihre Karriere beginnt holprig. Der Erfolg will sich nicht einstellen. Erst nachdem ihr Sohn Moritz 1997 mit "Knockin' on Heaven's Door" seinen Durchbruch erlebt, werden Filmschaffende auch auf seine Mutter aufmerksam. Das Blatt wendet sich. Ihre Rolle als Katia Mann in Heinrich Breloers Fernsehfilm "Die Manns - Ein Jahrhundertroman" bringt der Schauspielerin den ersten Preisregen.
erschienen am 16. 05. 2009
Andreas Eckenfels/Ricore Text
Monica Bleibtreu
Freiwillige Qual
Tom Tykwers "Lola rennt" blieb der einzige gemeinsame Kinoauftritt von Monica und Moritz Bleibtreu. Ihre Rolle festigte jedoch vor allen Dingen den Ruhm des Sohnes. Sein Erfolg hat der Schauspielerin aber Mut zum eigenen Weg gemacht. Dabei kann gar nicht von Misserfolg gesprochen werden, denn Bleibtreu war eine der profiliertesten Schauspielerinnen an deutschsprachigen Bühnen. Die große Aufmerksamkeit erreicht man heutzutage allerdings als Darsteller von Kino- und Fernsehfilmen. Monica Bleibtreu war überzeugt, dass sie nie so erfolgreich geworden wäre, hätte sie in jüngeren Jahren nicht so viele Umwege gemacht. Als "klassische Achtundsechzigerin" war es Bleibtreu gewohnt, eigene Wege zu gehen. Den Schauspielberuf hat sie auf Wunsch ihres Vaters ergriffen. Der erfolglose Theaterdirektor schickte sie schon als kleines Kind auf die Bühne. Ihre weitere Berufsausbildung erhielt sie am berühmten Max-Reinhardt-Seminar in Wien. Es folgte eine lange Karriere als Schauspielerin. Für Bleibtreu war der Beruf das schönste Versteck, das es gab. Vielleicht spielte sie deswegen am liebsten Charaktere, die ihrem eigenen Wesen fremd waren. Von weiblichen Eitelkeiten jedenfalls schien sie vollkommen befreit. Schon am Anfang ihrer Karriere bescheinigte man ihr außergewöhnliches Talent.
sperl+schott Filmproduktion
Monica Bleibtreu in "Die zweite Frau"
Späte Leinwanderfolge
Das Kino- und Fernsehpublikum wird Monica Bleibtreu wohl als schöne Frau, gesetzten Alters in Erinnerung behalten. Denn das Kino entdeckte sie erst nach der Jahrtausendwende für sich. In Chris Kraus "Vier Minuten" spielte sie 2006 eine 80-jährige Klavierlehrerin, und das mit damals gerade 62 Jahren. Für diese Leistung erhielt sie sowohl den Bayrischen als auch den Deutschen Filmpreis. Ihre erste Auszeichnung bekam sie allerdings schon 1972: eine Goldene Kamera für eine Episodenrolle in der Fernsehserie "Der Kommissar". Danach folgten 30 Jahre ohne Film- oder Fernsehpreise. Bis zur ihrer Rolle als Katia Mann im Jahr 2001. Seitdem schien der Preisregen nicht mehr abzureißen. Selbst ihr Geburtsland Österreich ehrte sie Ende April dieses Jahres mit der Romy für die beliebteste Darstellerin. Die späte Aufmerksamkeit sah die Schauspielerin aber stets mit Gelassenheit: "Die tun so, als wäre ich gerade vom Himmel gefallen." Das gilt ganz sicher nicht für Theaterfreunde...
erschienen am 16. Mai 2009
Zum Thema
Monica Bleibtreu steht seit frühester Kindheit auf der Bühne. In der Nähe von Wien aufgewachsen, verbrachte sie als Jugendliche einige Zeit in Deutschland, wo sie rasch ihren österreichischen Akzent verlor. Heute lebt sie in Hamburg, wo sie seit mehreren Jahren als freischaffende Theaterschauspielerin arbeitet. Diese Tätigkeit gibt ihr den nötigen Freiraum, vermehrt in Film- und Fernsehproduktionen mitzuwirken. Ihre Wiener Wurzeln hat sie dennoch nicht aufgebeben. So verbringt die Mutter des..
Weitere Starfeatures
Christopher Nolans filmisches Labyrinth
Prinzessin Dianas Leid
2024