Jean-François Martin/Ricore Text
Benicio del Toro (Cannes 2008)
Das ewige Nachwuchstalent
Starfeature: Benicio del Toro auf Überholkurs
Er ist 1,88 Meter groß, hat dunkle Haare, die mittlerweile schon etwas ins Grau-Melierte gehen und einen stattlichen Körperbau. Dieser variiert allerdings je nach Rolle. Durch seine Größe und sein Aussehen zieht die Öffentlichkeit oft Parallelen zu seinem Nachnamen, der ins Deutsche übersetzt "Stier" bedeutet. Benicio Del Toro gehört nicht zu den Method-Acting-Schauspieler wie etwa Daniel Day-Lewis. Dennoch ist er zu vielem bereit - soweit es seinem Film-Charakter dient. Dies beweist er auch im Zweiteiler "Che", der das Leben des argentinischen Arztes und Revolutionsführers Ernesto 'Che' Guevara nachzeichnet.
erschienen am 9. 06. 2009
Central Film
Benicio del Toro in "Traffic"
Untreue Prinzipien
Benicio del Toro will eigentlich keine typisch, lateinamerikanischen Rollen spielen. Er sieht sich als globaler Schauspieler, der aufgrund seiner Leistungen anerkannt werden will, nicht aufgrund seiner Herkunft. Dieser Linie wird er allerdings mehr als einmal untreu. Geboren wird del Toro in Puerto Rico, wo er einen Großteil seiner Jugend verbringt. Erst nach dem Tod seiner Mutter und der neuerlichen Heirat seines Vaters wird er 13-jährig auf ein Internat in Pennsylvania geschickt. Nach dem Schulabschluss beginnt er das Studium der Wirtschaftswissenschaften. Er will Anwalt werden, wie seine Eltern und seine Tante. Erst mit der Zeit entdeckt del Toro seine Leidenschaft für die Schauspielerei, ändert den Fokus seiner Studien und schafft es schließlich, an der Stella Adler Academy of Acting angenommen zu werden.
Central Film
Benicio del Toro als Revolutionsführer Che Guevara
Erster Oscar
Benicio del Toro bekommt bald erste Fernsehauftritte und unbedeutende Nebenrollen in Kinofilmen. Dadurch hat der Zuschauer Zeit, sich an sein Gesicht zu gewöhnen. Sah man del Toro zu jener Zeit auf der Leinwand, kannte man ihn von irgendwoher, nur an seinen Namen erinnerte man sich nicht. Erst 14 Jahre später schafft er den großen Durchbruch. Der stattliche Schauspieler übernimmt eine Nebenrolle in Steven Soderberghs Thriller "Traffic - Macht des Kartells". Darin spielt er einen mexikanischen Drogenfahnder, der mit reichlich Zynismus punktet. Überraschend erhält er einen Oscar als bester Nebendarsteller und plötzlich weiß jeder, wer der nachdenkliche und für manche etwas unsympathische Riese auf der Leinwand ist. Plötzlich gilt er in Hollywood als Nachwuchstalent und das mit 33 Jahren!
Jean-François Martin/Ricore Text
Benicio del Toro
Große Liebe: Lateinamerika
Seinem Image als Nachwuchstalent wird Benicio del Toro lange Zeit nicht gerecht. Nach dem Überraschungserfolg im Jahr 2001 folgen zwar größere Rollen, dennoch hinterlassen sie kaum Eindruck. Erst 2009 gelingt es ihm, den Druck, der mit dem Oscar auf seine Schultern geladen wurde, wieder loszuwerden. Eine Rolle, die er zu Beginn seiner Karriere wohl nicht angenommen hätte, verhilft ihm, das Image des ewigen Nachwuchstalents abzulegen. Ausgerechnet jener Regisseur, der ihm zu seinem ersten Oscar verhalf, engagiert ihn für einen Zweiteiler über den wohl bekanntesten Revolutionsheld der Gegenwart: Unter Steven Soderbergh entsteht ein Doppelfeature über Ernesto Che Guevara. Bei den Filmfestspielen von Cannes 2008 wird Benicio del Toro als bester Schauspieler ausgezeichnet. Damit ist es erneut eine lateinamerikanische Figur, die ihm Erfolg bringt.
erschienen am 9. Juni 2009
Zum Thema
Eigentlich wollte Benicio Del Toro Anwalt werden wie viele seiner Familienmitglieder. Er bricht sein Studium jedoch ab und beginnt eine Schauspielkarriere. Eine Nebenrolle in "Die üblichen Verdächtigen" an der Seite von Kevin Spacey verhilft ihm zum Durchbruch. In "Traffic - Macht des Kartells" wird er mit dem Oscar für den besten Nebendarsteller ausgezeichnet. Im Zweiteiler "Che" spielt er den wohl bekanntesten Revolutionär der Gegenwart: Ernesto 'Che' Guevara. Bisweilen vergleicht man Del..
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