Warner Bros.
Felicitas Woll am Set von "Liebe Mauer"
Lolle wird erwachsen
Starfeature: Felicitas Wolls mühsamer Weg
Leichtverdauliche Serienrollen sind für viele Nachwuchsdarsteller das ideale Sprungbrett, um die Schauspielkarriere richtig in Schwung zu bringen. Als Lolle in der ARD-Vorabendserie "Berlin, Berlin" von der schleswig-holsteinischen Kleinstadt Malente in die pulsierende Spreemetropole zieht, ahnt Hauptdarstellerin Felicitas Woll nicht, dass sie für ihre Darbietung mit dem Deutschen Fernsehpreis, Adolf-Grimme Preis, Rose d'Or und Emmy ausgezeichnet wird. Der erfolgreichen Figur jedoch zu entwachsen, fällt der gebürtigen Hessin ungleich schwerer - aussichtslos ist das Unterfangen jedoch nicht.
erschienen am 16. 11. 2009
Concorde Filmverleih
Im Leben schon mal Einsam
Serienstart
1980 im hessischen Homberg in eine Großfamilie hinein geboren, beginnt Felicitas Woll nach der Schulzeit eine Ausbildung zur Krankenschwester. Während eines Discobesuchs wird die damals 18jährige von dem renommierten Schauspielagenten Frank Oliver Schulz angesprochen und zu einem Casting für die Fernsehserie "Die Camper" eingeladen. Sie bekommt die Rolle und schmeißt ihre Ausbildung. Drei Jahre spielt sie die temperamentvolle Tanja Ewermann und nimmt nebenher Schauspielunterricht am Düsseldorfer Tanzhaus NRW. Es folgen Engagements in Serien wie "Für alle Fälle Stefanie" oder "Nesthocker - Familie zu verschenken", bevor sie 2001 erstmals als Lolle auf dem Fernsehschirm erscheint. Am durchschlagenden Erfolg der Serie kann Woll gewinnbringend partizipieren, sie ist dem jungen deutschen Fernsehpublikum seither ein Begriff.
Concorde Filmverleih
Felicitas Woll
Kino und Fernsehen
Im gleichen Jahr feiert sie in der Komödie "Mädchen Mädchen!" von Dennis Gansel ihren ersten Kinoerfolg. Mit weiteren Fernsehfilmen und einer Rolle in der ARD-Krimireihe "Tatort" versucht sie sich abseits des Fernsehserienbetriebs als ernstzunehmende Schauspielerin zu etablieren. 2004 übernimmt sie die Hauptrolle in dem Kinofilm "Abgefahren - Mit Vollgas in die Liebe". Woll wird auf die Rolle der unkomplizierten, temperamentvollen Fettnäpfchentreterin festgelegt. Ein Jahr später versucht sie das Klischeeimage endgültig abzustreifen und ist in dem ZDF-Zweiteiler "Dresden" von Roland Suso Richter zu sehen. Inmitten der zerstörten Elbstadt verliebt sie sich als junge deutsche Krankenschwester in einen englischen Piloten. Woll bekommt für ihre Figureninterpretation den Bayerischen Fernsehpreis verliehen. So soll es weitergehen. Für "Liebe Mauer" reist sie erneut in der Vergangenheit. Die Tragikkomödie von Peter Timm spielt im Berlin von 1989, als sich die von Woll gespielte Studentin Franzi Schubert aus dem Westteil der Stadt in den NVA-Soldaten Sascha Meier verliebt und die Geheimdienste der verfeindeten Blöcke ungewollt in Alarmbereitschaft versetzt. Ein weiterer Karriereschritt nach dem Motto: Komödie ja, Serie nicht mehr.
Warner Bros. Pictures
Felicitas Woll auf hohen Sohlen
Privates
Am 14. Februar 2006 bringt Felicitas Woll im hessischen Korbach Tochter Taisha Valentina zur Welt. Infolge der Mutterschaft zieht sie sich zunächst von ihrem Beruf zurück und widmet sich ihrer kleinen Familie. Sie schirmt ihr Privatleben rigoros vor den neugierigen Blicken der Öffentlichkeit ab, somit ist zu erklären, dass nicht mal der Name des Kindsvaters bekannt ist. Felicitas engagiert sich neben der Schauspielerei für Menschen mit Down-Syndrom, auch weil ihr jüngerer Bruder Tassilo unter der Erbkrankheit leidet. Im Jahr 2003 versucht sich Woll zudem als Popsängerin und veröffentlicht die Maxi-CD "Baby, Now That I've Found You". Der Erfolg hält sich jedoch in überschaubaren Grenzen. Um sich von Misserfolgen oder anstrengenden Dreharbeiten zu erholen fährt sie am liebsten auf einen Reiterhof in der Nähe von Kassel. Dort findet sie auf dem Rücken ihres Pferdes den passenden Ausgleich zum Schauspielgeschäft. Es scheint dass sich Felicitas mittlerweile damit abgefunden hat, dass Regisseure und Produzenten bei Charakterstudien oder Dramen nicht automatisch auf ihren Namen kommen. Sie bleibt die mädchenhafte Darstellerin mit dem Niedlichkeitsfaktor - aber immerhin hat sie Lolle hinter sich gelassen. Mit der Gelassenheit einer Mutter macht es den Eindruck, als habe sie sich mit ihrem Image abgefunden und ist mit ihrem Werdegang zufrieden.
erschienen am 16. November 2009
Zum Thema
Die dunkelhaarige Schauspielerin wurde in einer Landdisco für die Rolle in der Sitcom "Die Camper" entdeckt. In der Teeniekomödie "Mädchen Mädchen!" lechzte sie ihrem ersten Orgasmus hinterher. Der große Durchbruch kam als Landei Lolle in der TV-Serie "Berlin, Berlin". Das Privatleben steht für Felicitas trotz der beachtlichen beruflichen Erfolge an erster Stelle. Für ihre Schwangerschaft legte sie ihre Filmkarriere für einige Zeit aufs Eis.
Weitere Starfeatures
Christopher Nolans filmisches Labyrinth
Prinzessin Dianas Leid
2024