Sony Pictures
Woody Harrelson
Star mit vielen Facetten
Starfeature: Verrückter Woody Harrelson
Woody Harrelson wird gerne unterschätzt. Für die einen ist er ein Spaßvogel, der stets einen lockeren Spruch parat hat. Andere halten ihn schlicht und einfach für verrückt. Für viele wird er auf ewig Woody Boyd aus "Cheers" bleiben. Doch der Darsteller hat noch mehr zu bieten. Man sollte sich nicht zu schnell ein Urteil bilden.
erschienen am 30. 05. 2010
Sony Pictures
Woody Harrelson auf Zombie-Jagd
Ungewöhnliches Sexsymbol
Kantiges Gesicht, markante Nase und fortschreitender Haarausfall: Harrelson wirkt nicht gerade wie der typische Hollywood-Schönling. Trotzdem gilt er bei zahlreichen Frauen als Sex-Symbol. Rosie Perez etwa schwärmt auch Jahre nach dem gemeinsamen Dreh für "Weiße Jungs bringen's nicht" von der Duschszene mit ihrem Kostar. Auch dem People-Magazin ist dessen sexuelle Anziehungskraft nicht entgangen. So wählt das Entertainmentmagazin den Darsteller im Jahre 1990 zu einem der 50 schönsten Menschen der Welt. Harrelson scheint das nicht weiter zu kümmern. Als Frauenheld oder in romantischen Rollen sieht man ihn so gut wie nie. Wenn er zur Abwechslung doch mal den Love Interest einer hübschen Frau spielt, nimmt er sich selbst nicht allzu ernst, wie er in der Sitcom "Will & Grace" beweist. Darin demontiert er im Zusammenspiel mit dem schwulen besten Freund seiner Angebeteten immer wieder altbekannte Macho-Klischees.
Senator Film Verleih
Woody Harrelson ist der "Messenger"
Konsequenter Idealist
Rein äußerlich lässt sich Harrelson nicht so leicht in eine Schublade stecken. Doch wie sieht es mit seinem Image als durchgeknallter Star aus? Durch gewagte Aktionen ist er bereits einige Male mit dem Gesetz in Konflikt geraten. Allerdings hat der Wahnsinn bei Harrelson Methode. So klettert er einst nicht einfach zum Vergnügen auf die Golden Gate Bridge in San Francisco. Mit der Aktion protestiert er medienwirksam gegen die Zerstörung der Umwelt. Zudem befürwortet er die Legalisierung von Marihuana. Also pflanzt er im Jahre 1996 in Kentucky Hanf an, um seinen Standpunkt zu verdeutlichen und wird wie erwartet verhaftet. Als Friedensaktivist erklärt er sich wiederholt öffentlich gegen den Krieg im Irak. Auch in seinem Essverhalten ist er konsequent. Als er in der Horror-Komödie "Zombieland" Gebäck essen muss, besteht der Veganer auf ein Ersatzprodukt ohne tierische Inhaltsstoffe. Harrelson ist eben ein Idealist, der seine Prinzipien vehement vertritt. Auch wenn das nicht immer ganz einfach für ihn ist. "Problematisch sind die dauernden Rechtfertigungen, das dauernde 'Nein, ich will das nicht aus den und den Gründen'", erklärt der Darsteller gegenüber dem amerikanischen Entertainmentmagazin Elle am 16. November 2009. "Ich fühle mich wie eine Nervensäge, dabei mag ich es nicht, schwierig zu sein."
Universum
Woody Harrelson in "Transsiberian"
Vielseitiger Darsteller
Schwierig sind in Harrelsons Leben vor allem seine Rollen. Wer denkt, dass er sich auf seine populäre Figur bei "Cheers" festlegen lässt, liegt falsch. Stattdessen schafft er den Sprung auf die Kinoleinwand und überrascht Kritik und Publikum mit seiner darstellerischen Bandbreite. In Buddy-Komödien wie "Money Train" stellt er sein komödiantisches Talent unter Beweis. Während er in Oliver Stones "Natural Born Killers" zum Psychopathen mutiert, spielt er in "Transsiberian" einen Spießer. In "Zombieland" und "2012" entspricht er wiederum seinem Image als verrückter Typ. An seinen Qualitäten als Charakterdarsteller kommt auch die Academy of Motion Picture Arts and Sciences nicht vorbei. So wird er 1997 für "Larry Flynt - Die nackte Wahrheit" und 2010 für "The Messenger - Die letzte Nachricht" mit einer Oscar-Nominierung als bester Darsteller bedacht.
Universum
Woody Harrelson, Emily Mortimer
Stolzer Papa
Bei den gewagten Aktionen und schwierigen Rollen scheint eine Sache in Harrelsons Leben einfach und geregelt zu laufen: seine Ehe. Dabei sieht es zunächst so aus, als ob er in Liebesdingen seinem Chaoten-Image gerecht wird. Als er 1985 Nancy Simon in Tijuana heiratet, wollen sich die beiden bereits am darauffolgenden Tag scheiden lassen. Schließlich blieben sie doch weitere zehn Monate verheiratet. Mit seiner ehemaligen Assistentin Laura Louie ist er dagegen bereits seit 1987 zusammen. Ende 2008 heiraten die beiden schließlich. Deren drei Töchter Deni Montana, Zoe Giordano und Makani Ravello sind Harrelsons ganzer Stolz. Liebevoll bezeichnet er sie als Göttinnen-Trilogie. Untypisches Sex-Symbol, engagierter Idealist, vielseitiger Darsteller und Familienmensch: Harrelson lässt sich nicht einfach in eine Schublade stecken. Auf ihn trifft das alte Sprichwort zu: Urteile ein Buch nie nach seinem Umschlag.
erschienen am 30. Mai 2010
Zum Thema
Der überzeugte Umweltaktivist sorgt im Laufe seiner Karriere immer wieder für Diskussionsstoff. Ob spektakuläre Filmrollen oder medienwirksame Protestaktionen, Woody Harrelson bleibt seiner Linie stets treu. So klettert er im Namen der Umwelt auf die Golden Gate Bridge und wird prompt verhaftet. Beruflich zieht Harrelson auch heute kleinere Independent-Produktionen großen Hollywoodproduktionen vor. Sein bisheriger Karriere-Höhepunkt ist die Oscarnominierung für "Larry Flynt - Die nackte..
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