Universal Pictures Video
Tom Selleck
Markenzeichen Schnauzer
Starfeature: Magnum alias Tom Selleck
"Mein Name ist Magnum, Thomas Sullivan Magnum IV." Zugegeben, dieser Satz klingt bei weitem nicht so attraktiv wie der klassische James-Bond-Spruch. Auch schlürft Magnum keine Martinis, sondern trinkt mit Vorliebe deutsches Bier. Sein mobiles Kennzeichen sind nicht Bentleys oder Aston Martins, sondern ein knallroter Ferrari. Magnums größtes Wiedererkennungsmerkmal ist aber sein buschiger, schwarzer Schnurrbart, den Tom Selleck bis heute nicht abgelegt hat. Dabei wurde die letzte TV-Folge der US-Serie "Magnum" bereits 1988 gedreht, also vor mehr als 22 Jahren.
erschienen am 2. 08. 2010
Kinowelt Filmverleih
Tom Selleck: ansehnlich, wie eh und je
Schnurrbart und Hawaiihemd
Tom Selleck, geboren am 29. Januar 1945 in Detroit, Michigan, umgibt bis heute die Aura des legeren Charmeurs. Seinen schwarzen Schnurrbart aus "Magnum" legte er selbstverständlich nie ab. Und in der Phantasie seiner Fans trägt er mit Sicherheit noch die legendäre Detroit Tigers-Kappe und jene Hawaiihemden, die er damals salonfähig machte. In den 1980er Jahren gilt Selleck aufgrund seiner großen Statur und seines muskulösen Oberkörpers - er ist auch heute noch sportlich aktiv - als Sex-Symbol. Es hagelt Titel wie God's Gift To Women und Most Sexiest Man Of America.

Viele Jahre lang bricht er reihenweise Frauenherzen und wird immer wieder zum beliebtesten TV-Star gewählt. Die Serie "Magnum" erhält einen Emmy, Selleck einen Golden Globe. Leider wird ihm jenes Schicksal zuteil, das viele andere TV-Darsteller erleiden: Trotz mehrerer Kinorollen und vereinzelter Erfolge auf der Leinwand, war und ist er als TV-Darsteller abgestempelt. Er kann sich nie als ernst zu nehmender Charakterdarsteller etablieren. Bis heute ist er in den Köpfen der meisten Kinogänger Privatdetektiv Magnum aus der gleichnamigen 1980er Fernsehserie.
Universal Pictures Video
Tom Selleck als Magnum
Modell wird Privatdetektiv
Schon in seiner Jugend werden Modell- und Schauspielagenten auf Tom Selleck aufmerksam. Neben der Schule modelt er, um sein Taschengeld aufzubessern. Für die University of Southern California erhält er ein Basketball-Stipendium. Noch während des Studiums beginnt er an der privaten Schauspielschule Beverly Hills Playhouse unter Milton Katselas zu studieren. Mitte der 1960er Jahre tritt er hauptsächlich in Werbespots auf und erhält kleine Rollen in TV-Serien und -Filmen.

Selleck ist zu dieser Zeit ein unbekanntes, kaum gefragtes Gesicht. Die Produzenten reißen sich nicht um ihn. Umso überraschender kommt sein Engagement als Hauptdarsteller einer Fernsehserie. Entgegen aller Erwartungen wird "Magnum" zum Quotenerfolg. Acht Jahre lang spielt er den sympathischen, charismatischen, schnurrbärtigen Privatdetektiv, der in einer luxuriösen Villa auf Hawaii lebt und Aufträge als Privatdetektiv übernimmt. 1988 wird die letzte der insgesamt 162 Episoden gedreht.
Kinowelt Filmverleih
Wenn Tom Selleck eine Knarre in der Hand hat, ist mit ihm nicht zu spaßen
TV-Serienstar
Tom Selleck wird als Ferrari fahrender Magnum von Folge zu Folge beliebter. Er muss aufgrund vertrackter Vertragsbestimmungen lukrative Kinoangebote jedoch absagen. So ist er beispielsweise Steven Spielbergs Wunschbesetzung für die Rolle von Indiana Jones. Doch er darf das Angebot nicht annehmen. Dass Harrison Ford ab sofort mit Hut und Peitsche Antiquitäten jagt und damit berühmt wird, ist bekannt. Vielleicht ist Selleck das Ausmaß dieser entgangenen Chance bewusst, denn kurz nach Ende von "Magnum" ist er in mehreren Kinofilmen zu sehen. "Noch drei Männer, noch ein Baby", die Fortsetzung "Drei Männer und eine kleine Lady" sowie "Quigley - Der Australier" sind durchaus erfolgreich. Aber sie sind eben nicht mit "Indiana Jones" gleichzusetzen.

Einige Jahre wird es still um Selleck, doch dann kehrt er Ende der 1990er Jahre mit Auftritten in diversen TV-Serien zurück. Acht Folgen spielt er Dr. Richard Burke, Monica Gellers (Courteney Cox) Freund in der erfolgreichen Sitcom "Friends". In "The Closer" verkörperte er den legendären Publizisten Jack McLaren. Ab 2005 spielt er schließlich die Titelfigur Jesse Stone in der gleichnamigen Romanverfilmungen von Robert B. Parker. Mittlerweile gibt es sechs dieser Krimi-TV-Filme, die Selleck zudem mit produziert.
Universal Pictures Video
Tom Selleck als Magnum
Ferrari-Fahrer und Waffennarr
Tom Selleck ist Mitglied der erzkonservativen National Rifle Association (NRA), der Nationalen Schusswaffenvereinigung Amerikas. Das ruft Kontroversen hervor. Selleck ist zudem im Vorstand und Sprecher des Vereins. Viele Jahre wussten seine Fans nicht, dass er NRA-Mitglied ist. Erst als sein enger Freund Charlton Heston aus gesundheitlichen Gründen 2003 kürzer tritt, beginnt Sellecks Aufstieg in der Origanisation. Ein Jahr zuvor spendet er der NRA sieben Schusswaffen, die er während der Dreharbeiten zu "Quigley - Der Australier" verwendete. Diese wurden im Rahmen der Ausstellung "Real Guns of Reel Heroes" im National Firearms Museum in Fairfax, Virginia, dem Publikum präsentiert.

Weitere unschöne Vorfälle folgen. Zu einem handfesten TV-Skandal kommt es etwa im Mai 1999, als Tom Selleck zur "Rosie O'Donnell Show" eingeladen wird. Während seines Auftritts sieht er sich Anschuldigungen und Attacken der Moderatorin ausgesetzt. Natürlich wirkt sich Sellecks Waffeneuphorie auch auf seine politische Position aus. Er bezeichnet sich selbst als unabhängiger, freier Wähler. Das Prinzip des Selbsteigentums steht im Mittelpunkt der politisch-philosophischen Strömung, die für eine Abschaffung oder Einschränkung der staatlichen Macht eintritt. Nicht verwunderlich also, dass Selleck bei den US-Präsidentschaftswahlen 2008 als Unterstützer des konservativen Kandidaten John McCain von den Republikanern auftritt.
Universal Pictures Video
Tom Selleck
Sonnenmann wird Schattenmann wird Sonnenmann
Sellecks privaten Werdegang pflastern zahlreiche, gebrochene Frauenherzen, darunter auch Ex-Frau Jacquie Raynal, mit der er von 1970 bis 1982 verheiratet ist. Ihren aus erster Ehe stammenden Sohn adoptierte der Schauspieler. 1987 heiratet er seine zweite Frau Jillie Mack. Ihre gemeinsame Tochter Hannah Margaret Mack Selleck wird am 16. Dezember 1988 geboren. Die Ehe hält bis heute. Sellecks Image des charmanten, lässigen, schnauzbärtigen, dunkelhaarigen Detektivs, der im Zuge seiner Arbeit immer wieder gerne zur Waffe greift, bleibt dennoch. Das Sunnyboy-Image mit dem schon legendären Augenzwinkern in die Kamera wird er wahrscheinlich nicht wieder los. Vielleicht passt er deshalb so gut in Robert Luketics Kinofilm "Kiss & Kill". Markiert diese Rolle den Beginn einer späten Kinokarriere des mittlerweile 65-Jährigen?
erschienen am 2. August 2010
Zum Thema
Der schwarze Schnurrbart ist schon lange Tom Sellecks Markenzeichen. Seit den 1980er Jahren, genauer gesagt, seit seiner Rolle des charmanten Privatdetektivs Magnum in der erfolgreichen TV-Serie "Magnum" trägt er ihn. Die Serie ist es auch, die den großgewachsenen, sportlich aktiven Darsteller international bekannt macht. Ein erfolgreicher Charakterdarsteller wird er aber nie. Trotz einiger Kinoerfolge ist Selleck bis heute hauptsächlich dem Fernsehen treu geblieben. Der Durchbruch im Kino ist..
Weitere Starfeatures
Christopher Nolans filmisches Labyrinth
Prinzessin Dianas Leid
2024