CBS Studios
Chris O'Donnell
Nie mehr zweite Geige neben Batman?
Starfeature: Chris O'Donnells Comeback
erschienen am 7. 08. 2010
Der Duft der Frauen
Grün hinter den Ohren
Durch sein gutes Aussehen schafft Chris O'Donnell schon früh den Sprung ins Showgeschäft. Bereits als 13-Jähriger verdient sich der am 26. Juni 1970 in Winnetka, Illinois geborene Sohn eines Radio-Managers sein Geld als Modell. Kurz darauf macht er anhand einer Reihe von Werbespots erste Erfahrungen vor der Fernsehkamera. In einer Reklame für eine Fast-Food-Kette serviert er Michael Jordan das Menü. Es ist der erste von vielen Auftritten an der Seite berühmter Persönlichkeiten. Durch den Spot werden Fernsehproduzenten aus Hollywood auf den Jungen aufmerksam.
Mit 16 gibt er sein Debüt in einer Episode der Serie "Jack and Mike". Im Jahre 1990 schafft O'Donnell neben Jessica Lange im Drama "Verrückte Zeiten" den Sprung auf die große Leinwand. Sein Durchbruch gelingt ihm mit "Der Duft der Frauen". Darin steht er als schüchterner Internatsschüler Charlie Simms dem von Al Pacino gespielten, blinden Kriegsveteranen Frank Slade zur Seite. Die Rolle bringt ihm eine Golden Globe-Nominierung ein. Fortan wird er immer wieder als sympathischer Jungspund engagiert, der noch grün hinter den Ohren ist und von der Lebenserfahrung seiner älteren Weggefährten profitiert. So etwa als D'Artagnan neben Charlie Sheen und Kiefer Sutherland in "Die drei Musketiere" oder neben Val Kilmer als Nachwuchs-Superheld Robin. Letztere Rolle führt zu einem unerfreulichen Wendepunkt in seiner Karriere.
Warner Home Video
Batman Forever
Tiefpunkt an Batmans Seite
Schon in "Batman Forever" zeichnet sich das Grauen ab. Joel Schumacher macht aus dem düsteren Kosmos des Dunklen Ritters ein knallbuntes Kabinett der Albernheiten. Als Batmans Schützling Robin befindet sich O'Donnell mittendrin. Trotz der unterirdischen Qualität wird das Action-Spektakel zum Kassenerfolg. Hauptdarsteller Kilmer steht für die Fortsetzung nicht mehr zur Verfügung, O'Donnell zwängt sich für "Batman & Robin" hingegen ein weiteres Mal in sein Kostüm. Der stupide Superhelden-Film wird von Kritikern zu Recht verrissen und bleibt finanziell hinter den Erwartungen zurück.
Seitdem teilt O'Donnell eine wesentliche Gemeinsamkeit mit George Clooney. Beide Darsteller betrachten "Batman & Robin" als einen Tiefpunkt ihrer Karriere. In der DVD-Edition des Filmes beschreibt O'Donnell seine Rolle folgendermaßen: "Als ich "Batman Forever" machte, fühlte ich mich so, als ob ich einen Film drehen würde. Bei "Batman & Robin" fühlte es sich wie ein Spielzeug-Werbespot an." Clooney hat aus der Erfahrung gelernt und wählt seine Projekte fortan mit größerem Bedacht aus, arbeitet mit anspruchsvollen Regisseuren wie Steven Soderbergh und den Coen-Brüdern. O'Donnell zeigt bei der Wahl seiner Rollen nicht so ein geschicktes Händchen. Zwar spielt er in Werken wie "Der Junggeselle" und "Vertical Limit" nicht mehr nur eine Nebenrolle, sondern steigt zum Hauptdarsteller auf. Die Filme erweisen sich jedoch sowohl in künstlerischer, als auch in finanzieller Hinsicht als Flops.
CBS Studios
Chris O'Donnell, LL Cool J
O'Donnell setzt Prioritäten
Nach "Vertical Limit" aus dem Jahre 2000 wird es ruhiger um den Schauspieler. "Ich war ausgebrannt", erklärt O'Donnell seine seltene Leinwandpräsenz am 15. August 2007 dem Frauenmagazin Marie Claire. "Meine Frau und ich hatten zudem unser erstes Kind, so dass ich mir eine Auszeit nehmen wollte." Die Auszeit wirkt sich auch auf seine Karriere aus. Angebote für gute Rollen bleiben zunächst aus. Für O'Donnell ist das nicht aber nicht weiter tragisch. Schon zu einem frühen Zeitpunkt seiner Karriere beschließt er, dass etwas anderes in seinem Leben weitaus wichtiger als die Schauspielerei ist. "Als ich ins Geschäft einstieg, wusste ich, dass ich nicht beides haben kann", erzählt er auf der Lifestyle-Seite Redbook am 6. August 2010. "Ich könnte ein Leben als Playboy führen, was keine schlechte Sache ist, oder ein traditionelles Familienleben haben, so wie ich auch selbst aufgewachsen bin."
O'Donnell gibt letzterem den Vorrang. Seine Ehefrau Caroline Fentress kennt er schon seit College-Zeiten. Im Alter von 26 heiratet er sie. Inzwischen haben die beiden fünf Kinder, drei Söhne und zwei Töchter. Seit 2009 ist er auch wieder im Geschäft. Im Kino ist er nach wie vor nur selten zu sehen. Dafür spielt er in "Navy CIS: L.A.", dem Spin-Off der Krimi-Serie "Navy CIS" die Hauptrolle. Als tougher Undercover-Ermittler Callen dürfte er das einstige Image des naiven Milchbubis, der von den Großen noch lernen muss, endgültig ablegen. Falls es nach diesem Comeback wieder mager mit Rollenangeboten aussieht, wäre das wahrscheinlich auch nicht weiter schlimm. Schließlich spielt O'Donnell außerhalb des Showgeschäfts jeden Tag die erste Geige - als Ehemann und Vater.
erschienen am 7. August 2010
Zum Thema
Der 1,78 Meter große Chris O'Donnell entdeckt auf der Universität seine Schauspielleidenschaft. Mit 21 dreht er neben Al Pacino "Der Duft der Frauen", kämpft als D'Artagnan in "Die drei Musketiere" und macht auch als Batmans rechte Hand Robin eine gute Figur. Geboren am 16. Juli 1970, wächst O'Donnell als jüngster von sieben Kindern in Winnetka, Illinois auf. Mit 13 Jahren beginnt er zu modeln und macht Werbung. Dadurch kommt er zur Schauspielerei. 1996 ernennt ihn das Entertainmentmagazin..
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