Ralf Hake/Ricore Text
Ken Duken
Deutscher Brad Pitt?
Starfeature: Berufen zum Schauspieler: Ken Duken
Ken Duken gilt manchen als deutscher Brad Pitt. Liegt das an seinem Aussehen, den grünblauen Augen und seinem jungenhaften Charme? Vielleicht liegt in seiner Rollenauswahl der Grund für den Vergleich. In gewisser Weise treffen beide Aspekte zu. Es wäre allerdings zu einfach, ihn auf das Pendant Pitts zu reduzieren. Vor allem eine Sache in Dukens Leben unterscheidet sich von dem seines berühmten Hollywood-Kollegen.
erschienen am 22. 08. 2010
ProSieben
Schlaraffenland
Sex-Appeal und Talent
Ken Duken wird die Leidenschaft in die Wiege gelegt. Als Sohn von Schauspielerin Christina Loeb steht für den am 17. April 1979 in Heidelberg geborenen Mimen bereits seit Kindheitstagen fest, dass er in die Fußstapfen seiner Mutter treten wird. Eine Schauspielschule besucht er dennoch nicht. Stattdessen belegt er Darsteller-Kurse und stellt sein Talent in Bühnenstücken unter Beweis. Im Jahre 1997 gibt Duken in einer Nebenrolle der Fernsehproduktion "Blutiger Ernst" sein Debüt vor der Kamera. Bereits im darauffolgenden Jahr schafft er den Sprung auf die Leinwand und überzeugt Kritik und Publikum an der Seite von Heiner Lauterbach und Franka Potente in Friedemann Fromms "Schlaraffenland".

In den folgenden Jahren ist Duken in zahlreichen Film- und Fernsehprojekten zu sehen. Seine Arbeit beschränkt sich dabei nicht nur auf deutsche Produktionen. So spielt er im Jahre 2004 einen Spitzel in dem italienischen Fernsehfilm "Karol. Ein Mann, der Papst wurde" und ist 2008 im norwegischen Thriller "Max Manus: Man of War" als Gestapo-Offizier zu sehen. Durch die Kombination aus Sex-Appeal und Talent bekommt er bald das Etikett des deutschen Brad Pitt verpasst.
Ralf Hake/Ricore Text
Ken Duken
Zwischen Mainstream und Abgrund
Nicht nur seinem Aussehen hat er den Vergleich mit dem Hollywood-Star zu verdanken. Auch seine Rollenauswahl hat damit zu tun. Ähnlich wie Pitt ist auch Duken oft in Mainstream-Produktionen zu sehen, spielt etwa in den Komödien "1 1/2 Ritter - Auf der Suche nach der hinreißenden Herzelinde" und "Zweiohrküken" von und mit Til Schweiger. Seine Vorliebe gilt dennoch komplizierteren und abgründigeren Rollen. So gibt sich sein Charakter in "Max Manus: Man of War" äußerst charmant, um sich von einem Moment auf den anderen als eiskalter Folterknecht zu erweisen.

Zwiespältig ist auch seine Figur in "Distanz". In dem verstörenden Drama, das er mit seiner eigenen Firma Grand Hôtel Pictures auch produziert, spielt er einen jungen Mann, der ohne ersichtlichen Grund zum Mörder wird. Pitts Filmographie weist in der Hinsicht Parallelen auf. Auch er sucht sich neben harmlosen Blockbustern wie "Mr. & Mrs. Smith" immer wieder düstere Stoffe wie "12 Monkeys" oder "Fight Club" aus. Was hält Duken selbst vom Vergleich mit seinem US-Kollegen? "Wenn mir jemand schaden wollte, dann hätte er mich sicher mit jemand anderem verglichen", erklärt er am 10. Februar 2010 im Interview mit Filmreporter.de. "Aber solange es mir nicht möglich ist, in Filmen mitzuspielen, die ein solches Budget wie seine Filme haben, ist der Vergleich hinfällig."
Capelight Pictures
Ken Duken in "Max Manus: Man of War"
Tarantinos Basterds
Ein Werk bildet in dieser Hinsicht eine Ausnahme. Im Jahre 2009 ist Duken in "Inglourious Basterds" zu sehen. Neben anderen deutschen Darstellern spielt er nur eine kleine Rolle in Quentin Tarantinos Parodie. Pitt ist der Hauptdarsteller. Insofern hinkt der Vergleich zwischen Duken und dem Hollywood-Star wirklich. Das gilt auch für ihr Privatleben. Zwar sind beide mit Darstellerinnen liiert. Pitt ist jedoch im Laufe seiner Karriere mit diversen Berühmtheiten wie Jennifer Aniston zusammen, bevor er auf Angelina Jolie trifft.

Duken heiratet bereits mit 21 seine Schauspielkollegin Marisa Leonie Bach. Auf die Frage, wie schwer die Vereinbarung von Ehe- und Berufsleben sei, erzählt er Filmreporter.de: "Da wir beide Schauspieler sind, versteht man die Höhen und die Tiefen. Man kann über den Job reden." Das gilt sicherlich auch für Pitt und Jolie. Nur hat das von der Klatschpresse Brangelina genannte Paar pausenlos damit zu kämpfen, dass nahezu jedes Detail ihres Privatlebens gnadenlos in die Öffentlichkeit gezerrt wird. Das Problem hat Duken glücklicherweise nicht. Der Darsteller kann sein Familienleben relativ unbehelligt führen und sich voll und ganz auf seine Filmkarriere konzentrieren. In der Hinsicht wäre Brad Pitt wahrscheinlich gerne der amerikanische Ken Duken.
erschienen am 22. August 2010
Zum Thema
Der Brad PittChristina Loeb geboren, folgt nach einigen Bühnenauftritten die erste TV-Rolle in "Blutiger Ernst". Schlaraffenland" ist er 1998 dann bereits an der Seite von Heiner Lauterbach im Kino zu sehen. Neben der Schauspielerei, ist Duken zunehmend auch als Produzent und Regisseur tätig. Mit seiner 2003 gegründeten Produktionsfirma Grand Hotel Pictures realisiert er neben Kurzfilmen wie "Der Antrag" auch Musikvideos für die Rockgruppen Oomph und Curse.
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Prinzessin Dianas Leid
2024