Ricore: Zu den Oscars nahmen Sie Ihre Tochter Isabella mit - was meinte Sohn Connor dazu?
Kidman: Er war völlig zerstört, dass er nicht mitgehen durfte, aber ich sagte: "Du bist acht! Ich kann dich nicht mitnehmen." Und jetzt rennt er dauernd rum und fragt: "Wirst du wieder mal nominiert werden?"
Ricore: Bei der Ehrung der American Cinemateque, bei der Sie im November für Ihr Lebenswerk ausgezeichnet wurden, durfte Connor ja mit, nicht wahr?
Kidman: ja, und er war so süß! Er trug den ganzen Abend lang eine Rose für mich und sagte immer: "Mami, ich bin so stolz auf dich!"
Ricore: Ist die Wahl der Filme schwieriger geworden nach dem Oscar? Haben Sie mehr Angst davor, dass die Rollen nicht anspruchsvoll genug sind?
Kidman: Nein, ich suchte meine Projekte immer nach der Qualität aus, auch wenn ich die Wahl sehr instinktiv traf. Ich fühle mich herausgefordert, nicht nur bei den Emotionen einer Rolle, sondern auch davon, was die Person, die ich spiele lernen muss. Für "
Unterwegs nach Cold Mountain" musste ich Klavier spielen. Zum Glück hatte ich das als Kind gelernt, aber ich musste üben, weil
Anthony Minghella wollte, dass ich Chopin spiele! Und ich bekam damit auch eine Rolle in einem Film über den Bürgerkrieg, was meinen Vater sehr freute, denn er ist ein Geschichtsnarr. Auf gewisse Weise ist dieser Film für ihn, genau wie ich "
Moulin Rouge" für meine Mutter gemacht hatte, die immer wollte, dass ich mal singe und tanze in einem Film. Und nachdem ich vergessen habe, in meiner Oscar-Rede meinem Vater zu danken - was einfach das Letzte ist! - war ich froh, dass ich ihm mit "
Cold Mountain" eine Freude machen konnte.