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Jennifer Aniston schließt TV-Rollen nicht aus
Kindern steht nichts mehr im Weg
Interview: Ungleiches Paar: Aniston - Stiller
Jeder für sich ist ein Superstar: Jennifer Aniston (34) schaffte ihren Durchbruch vor knapp zehn Jahren mit der beliebten TV-Sitcom "Friends", und auch Ben Stiller (38) zählt nach Filmhits wie "Verrückt nach Mary" und "Zoolander" zu den erfolgreichsten Comedians der Traumfabrik. Nun spielen sie gemeinsam in der rasanten Liebeskomödie "... Und dann kam Polly" ein doch sehr ungleiches Paar. Wir trafen die beiden in Los Angeles zum Gespräch.
erschienen am 4. 03. 2004
Ricore: Mrs. Aniston, Mr. Stiller, in ... Und dann kam Polly" passen Sie auf den ersten Blick überhaupt nicht zusammen. Was ist das Besondere an Ihren Rollen?

Ben Stiller: Ruben lebt nach seinen eigenen Regeln, hat eine Keimphobie und weiß aus eigener Erfahrung, welche Überraschungen das Leben birgt. Er hat ganz spezifische Vorstellungen davon, was er tut möchte - und was nicht.

Jennifer Aniston: Polly dagegen will sich nicht festlegen. Ich bin ihr da übrigens sehr ähnlich: Ich treffe auch ungern Entscheidungen für die Zukunft und will mir immer möglichst viele Optionen freihalten.

Ricore: Was haben Sie sonst für schlechte Angewohnheiten?

Aniston: Ich bin zu sensibel und komme regelmäßig zu spät. So wie für dieses Interview. (lacht) Außerdem findet mein Mann (Brad Pitt) dass ich manchmal zu viel rede. Meistens dann, wenn er sich ein Spiel im Fernsehen ansieht. (lacht)

Ricore: Im Film gibt es eine recht eklige Toilettenszene. Liegt Ihnen diese Art von Humor?

Stiller: Ich mache, was der Regisseur mir aufträgt - solange es witzig ist und Sinn macht. Und meiner Meinung nach passt dieser Klosett-Humor perfekt in diesen Film.

Aniston: Ich liebe diese Art von Humor. Genau wie die Briten - die sind auch ganz scharf darauf.
United International Pictures (UIP)
Ben Stiller mag den Humor von John Hamburg
Ricore: Für viele sind und bleiben Sie Rachel aus der TV-Sitcom "Friends". Gehen auch die meisten Rollenangebote in diese Richtung?

Aniston: Klar, Drehbücher wie "... Und dann kam Polly" sind die Ausnahme. Deswegen habe ich den Dreh auch richtig genossen. Wir haben sehr viel gelacht.

Ricore: Bei den letzten Drehtagen der "Friends"-Staffel sollen dagegen angeblich ziemlich viele Tränen geflossen sein.

Aniston: Mir ist selten etwas so schwer gefallen wie das endgültige Aus von "Friends". Ich habe immer noch dran zu knapsen. Aber es gibt ein Leben nach "Friends". Hoffe ich zumindest. (lacht)

Ricore: Was denken Sie, wenn Sie sich heute die ersten Folgen der Serie ansehen?

Aniston: Ich wundere mich, wie schnell zehn Jahre vergehen können. Damals waren wir noch schrecklich jung, einige hatten sogar noch Babyspeck. Trotzdem kommt es mir wie gestern vor.

Ricore: Damals waren Sie noch nicht berühmt, heute kennt Sie jedes Kind. Kommen Sie gut damit zurecht?

Aniston: Es ist und bleibt seltsam und bizarr. Ich weiß auch gar nicht, ob ich mich jemals daran gewöhnen möchte. Oft erlebt man schöne Dinge, aber manchmal kann einem das Berühmtsein ganz schön auf die Nerven gehen.
United International Pictures (UIP)
Ben Stiller: künftig mehr Zeit für die Tochter?
Ricore: Was ist mit Ihnen, Mr. Stiller? Demnächst sehen wir Sie in vier verschiedenen Filmen. Sind Sie ein Workaholic?

Stiller: Letztes Jahr habe ich viel gedreht, das stimmt. In der Regel arbeite ich auch sehr gerne, nur hat das seit der Geburt meiner Tochter ein wenig abgenommen. Ich möchte soviel Zeit wie möglich mit ihr verbringen. Also trete ich beruflich etwas kürzer.

Ricore: Wie steht es denn mit Ihren Kinderwünschen, Mrs. Aniston?

Aniston: Brad und ich haben jetzt lange genug gewartet. Für mich war immer Bedingung, zuerst "Friends" abzuschließen. Das ist jetzt vorbei, also steht Kindern nichts mehr im Weg.

Ricore: Was bedeutet das für Ihre Karriere?

Aniston: Rein gar nichts. Ich kenne genug Freundinnen, die beides auf die Reihe kriegen. Aber werde mich bemühen, etwas weniger zu arbeiten.

Stiller: Ach Jen, Du hast noch keine Ahnung, wie sehr Kinder dein Leben verändern werden. Du musst es erst erleben, um mitreden zu können. Vor allem in den ersten paar Monaten verändert sich so viel.
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Jennifer Aniston
Ricore: Werden Sie sich in Zukunft mehr auf Kinofilme spezialisieren, Mrs. Aniston?

Aniston: Ich will Fernsehen nicht ganz ausschließen. Aber es wird schwer, etwas zu finden, das mit "Friends" mithalten kann. Die ersten Angebote sind aber nicht so schlecht.

Ricore: Wie wäre es mit einem Gastauftritt in der Serie "Joey", einem "Friends"-Ableger Ihres Kollegen Matt LeBlanc?

Aniston: Ob Sie es glauben oder nicht: Das kommt vermutlich als nächstes. Selbst wenn ich ihn anflehen muss, um dort eine Rolle zu bekommen. Ich will unbedingt mitspielen. (lacht)

Ricore: Erst mal überzeugen Sie mit einer Tanzeinlage in "... Und dann kam Polly".

Aniston: Oho, dann haben Sie Brad noch nicht tanzen gesehen! Er tanzt fast so gut wie die Backstreet Boys. (lacht)

Ricore: Woher kommt eigentlich Ihr Faible für komische Rollen?

Aniston: Aus meiner Jugend. Komik war immer so etwas wie mein Lebenselixier. Auch in der Schule war ich meistens der Klassenclown. Denn ein fröhliches Lachen kann beinahe jede Runde aufheitern.

Stiller: Bei mir war es umgekehrt: Da ich in einer Schauspielerfamilie aufwuchs, hatte ich andauernd mit Komik zu tun. Als Kind wollte ich mich eigentlich davon distanzieren und ein seriöser Regisseur werden. Doch irgendwann habe ich bemerkt, dass Comedy mir wahnsinnigen Spaß macht. Also bin ich dabei geblieben.
erschienen am 4. März 2004
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