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Die drei ?? auf der Hamburger Premiere (Cameron Monaghan, Nick Price, Chancellor Miller)
"Die drei ???" und das Übersinnliche
Interview: Pfeifkonzert auf dem Set
Justus, Peter und Bob sind zurück. Nach "Das Geheimnis der Geisterinsel" bestreiten "Die Drei ???" ihre Abenteuer jetzt in einem "Verfluchten Schloss". Das bedeutet für die Jungs, eine große Fangemeinde der Literaturvorlage und der Hörspielkassetten zu befriedigen - und sich unseren Fragen zu stellen. Gut gelaunt überraschen Chancellor Miller, Nick Price und Cameron Monaghan mit Geschichten über abwechslungsreichen Schulstunden bei den Dreharbeiten, romantische Liebes- und gefährliche Actionszenen.
erschienen am 8. 04. 2009
Walt Disney Pictures
Die drei ??? - Das verfluchte Schloss
Ricore: Kanntet Ihr vor den Filmen die "Drei ???"?

Chancellor Miller: Nein, hatte ich nicht. Obwohl es die Bücher auch in den USA zu kaufen gibt, sind sie nicht so populär wie hier in Deutschland. Ich finde es super, dass die "Drei ???" in Deutschland so viele Fans haben. Als ich die Rolle des Justus Jonas bekam, bin ich natürlich gleich in die nächste Buchhandlung gegangen und habe ein paar ihrer Abenteuer gelesen. Die große deutsche Fangemeinde hat mich etwas eingeschüchtert, denn ich fürchte natürlich, dass ich nicht ein so guter Justus sein könnte, wie sie erwarten.

Cameron Monaghan: Ich hatte den Titel "Die drei ???" vorher schon gehört, wusste aber nicht, worum es sich genau handelt. Ich bekam viele Informationen über die drei Detektive durch das Internet und habe mich sehr gefreut, dass sie in Deutschland so eine große Fangemeinde haben.

Nick Price: Ich habe vor den Filmen leider auch noch nichts von den "Drei ???" gewusst, aber einige meiner Freunde kannten sie und erzählten mir ganz begeistert davon. Das war natürlich ein toller Ansporn für meine Rolle.

Ricore: Wie fühlt es sich für Euch an, Figuren zu verkörpern, von denen viele Fans schon eine genaue Vorstellung haben?

Miller: Ich bin sehr stolz darauf, ein Teil dieser Filme zu sein, die eine derart eingeschworene Fangemeinde haben. Wir konnten schon mit vielen Fans sprechen, die alle ganz begeistert sind. Daraus lässt sich schließen, dass die meisten mit unseren Darstellungen ganz zufrieden sind.

Monaghan: Es ist erstaunlich, wie viel positive Unterstützung wir von den Fans bekommen. Wir freuen uns, dass der Film mit großer Begeisterung aufgenommen wird. Ich finde es außerdem cool, dass wir mit unseren Filmen neue Fans schaffen können, die nächste Generation der "Drei ???"-Fans, die nicht gerne Bücher lesen oder Hörspiele hören, sondern lieber ins Kino gehen.

Price: Es ist natürlich für uns super, dass die "Drei ???" so viele Fans haben, aber gleichzeitig schüchtert es auch ein. Man hat natürlich Angst, die Erwartungen nicht erfüllen zu können. Auf der anderen Seite macht es Spaß, die Figuren mit den eigenen Vorstellungen zu porträtieren.
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Florian Baxmeyer mit Annette Kemp, Cameron Monaghan und Nick Price

Ricore: Welche Szenen bei den Dreharbeiten zu "Die drei ??? - Das verfluchte Schloss" haben Euch am besten gefallen?

Miller: Ich hatte den meisten Spaß bei der Anfangssequenz, unsere Jagd nach dem Clown. Als wir dafür geprobt haben, habe ich mich wieder wie ein kleiner Junge gefühlt. Ich musste eine ziemlich große Leiter runterrutschen.

Monaghan: Mir haben alle Szenen, die wir mit Sheriff Hanson gespielt haben, super gefallen. Jonathan Pienaar ist einfach ein toller Schauspieler. Es hat unheimlich viel Spaß gemacht, mit ihm zu arbeiten. Wenn wir mit ihm gedreht haben, wurde es nie langweilig, wir haben ständig gelacht.

Ricore: Wie waren die Szenen mit Caroline (Annette Kemp), Cameron? Hattest Du Angst davor?

Monaghan: Die Szenen waren natürlich spannend. Annette und ich haben uns während der Dreharbeiten angefreundet. Weil wir uns so gut verstanden haben, hatte ich auch keine Angst vor den Liebesszenen. Außerdem bin ich dafür ja langsam im passenden Alter. Ich bin bereit!

Ricore: Habt Ihr die Stuntszenen selbst inszeniert? Wenn ja, wie habt Ihr Euch darauf vorbereitet?

Price: Wir hatten einen tollen Lehrer, Moe, der uns sehr gut trainierte und uns alles genau erklärte. Uns wurde vorher gezeigt, wie man am besten hinfällt und sich dabei nicht verletzt, es aber trotzdem real aussieht. Wir haben zwar vieles selbst gemacht, manchmal mussten aber doch Doubles einspringen. Für die Szene, in der ich den Hügel herunterfalle brauchte ich zum Beispiel einen Stuntman.

Ricore: Interessiert Ihr Euch für die Arbeit eines Detektivs?

Miller: Es wäre auf jeden Fall ein sehr interessantes Hobby. Leider verfüge ich nicht über die nötige Begabung dafür, glaube ich. Aber meine Mutter ist eine ziemlich gute Detektivin, von ihr könnte ich bestimmt viel lernen. Sie schaut sich all diese Krimiserien im Fernsehen an und wollte schon als Kind gerne Polizistin oder Detektivin werden.

Price: Ich finde den Beruf des Detektivs auch sehr interessant, vor allem in Serien, wie "CSI". Diese vielen unterschiedlichen Methoden, die sie entwickelt haben, um Verbrecher zu fassen, sind einfach faszinierend.

Monaghan: Ich habe früher viele Krimis gelesen, die ganzen "Sherlock Holmes"-Geschichten beispielsweise. Davon habe ich so viele verschlungen, dass ich schließlich selbst Detektiv werden wollte.
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Nick Price mit älteren und jüngeren Fans (in Hamburg)
Ricore: Welches ist Euer liebstes Hobby?

Miller: Ich spiele seit meinem fünften Lebensjahr Fußball, das ist mein wichtigstes Hobby. Mein Bruder und ich spielen noch heute oft gemeinsam im Garten. Deshalb freue ich mich auch schon auf das nächste Schuljahr. Dann gehe ich nämlich in die High School und werde in ein neues Fußballteam eintreten.

Price: Ich bin auch ein großer Sportfanatiker, spiele aber keinen Fußball. Ich mag Tennis, Basketball, Baseball und Bowling - zählt Bowling eigentlich zu Sport? (lacht) Ich bin eben sehr sportbegeistert und würde beruflich später gerne etwas mit Sport machen.

Monaghan: Mein Hobby ist vielleicht etwas ungewöhnlich. Ich liebe die Kampfszenen vieler Filme. Meine Freunde und ich studieren diese Kampfszenen ganz genau ein, filmen uns dann mit der Kamera, um zu schauen, ob wir die Szenen ähnlich wie im Original hinbekommen. Das ist spannend.

Ricore: Habt Ihr Euch die Hörspielkassetten der "Drei ???" angehört?

Miller: Hörspiele sind im Allgemeinen in den USA nicht so beliebt wie in Deutschland. Man bekommt sie natürlich und es gibt auch Fans. Mein Vater beispielsweise liebt Sherlock-Holmes-Hörspiele. Aber sie sind definitiv nicht so verbreitet wie in Deutschland.

Monaghan: Ich höre sehr viele Hörbücher - am liebsten beim Autofahren. Außerdem gibt es genug andere Gelegenheiten, wo das Lesen eines Buches einfach nicht angebracht ist. Dann höre ich normalerweise Hörbücher. Ich habe inzwischen fast 20 verschiedene.

Price: Wie Chancellor schon sagte, Hörbücher sind in den USA nicht annähernd so populär wie hier in Deutschland. Deswegen habe ich mir bisher auch noch keins angehört, aber das kann sich ja noch ändern.

Ricore: Chancellor, Du bist sozusagen der Chef der "Drei ???". Ist das auch im wahren Leben so?

Miller: Natürlich, und ich finde es gut, dass die beiden immer machen, was ich sage (lacht). Nein, ich mache nur Spaß. Es stimmt sicherlich, dass Justus Jonas der Chef der "Drei ???" ist, aber vor wie hinter der Kamera fungieren wir als Team. Deswegen können wir so gut zusammen arbeiten. Wir sind in den Filmen mehr ein Team als nur Justus, Peter und Bob. Wir sind eine Einheit!

Monaghan: Justus ist definitiv der Gründer und Chef der "Drei ???". Er ist derjenige, der am ernsthaftesten über eine Detektiv-Karriere nachdenkt und darauf hinarbeitet. Trotzdem hat jeder von uns dreien besondere Fähigkeiten, die das Team der "Drei ???" komplettieren.

Price: Wir haben alle drei verschiedene Aufgaben innerhalb unseres Teams. Justus bringt die Fälle an Land, Peter ist derjenige, der gute Ideen hat und Bob ist für die Recherche- und Forschungsarbeiten zuständig. Auch Regisseur Florian hat während der Dreharbeiten sehr darauf geachtet, dass wir viel gemeinsam arbeiten und nicht getrennt voneinander, damit unser Team real dargestellt wird. Aber innerhalb der "Drei ???" ist Justus der Anführer. Wir vertrauen ihm. Wenn er sagt, spring durchs Feuer, wie im Film, dann springe ich durchs Feuer!
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James Faulkner mit Jungdarsteller Chancellor Miller
Ricore: Verbringt Ihr auch Eure Freizeit gemeinsam?

Miller: Das ist leider nicht so einfach, da Nick in Texas, Cameron und ich in Kalifornien wohnen. Obwohl wir beide in Los Angeles leben, wohnen wir dennoch weit auseinander. Cameron und ich treffen uns mehr oder weniger regelmäßig bei Vorsprechproben. Aber wir bleiben natürlich in Kontakt. Wenn wir uns auch nach längerer Zeit erst wiedertreffen, ist es, als wäre es gestern gewesen. Wir verstehen uns einfach super!

Ricore: Chancellor, Du bist über Umwege zur Schauspielerei gekommen. Ist das für Dich dennoch ein wahr gewordener Traum?

Miller: Es stimmt, ich hatte nie geplant, Schauspieler zu werden. Eigentlich war ich ziemlich erfolgreich als Tänzer, was mir viel Freude bereitet. Aber ich habe erlebt, wie viel mir die Schauspielerei bedeutet. Trotzdem hätte ich mir nie vorstellen können, in so jungen Jahren schon als Gast über den Roten Teppich zu laufen. Mit meinen 15 Jahren kann man tatsächlich von einem wahr gewordenen Traum sprechen.

Ricore: Wie klappt es, gleichzeitig Schüler und Schauspieler zu sein?

Monaghan: In vielerlei Hinsicht ist es nicht einfach, die beiden Dinge unter einen Hut zu bekommen. Natürlich wussten wir, was auf uns zukommt, als wir uns dazu entschieden, an dem Film mitzuwirken. Jeder von uns bekommt die Aufteilung von Job und Schulausbildung gut hin. Wir werden gut betreut und ich glaube nicht, dass sich auch nur einer von uns dreien in der Schule verschlechtert hat. Vor allem am Set von "Das verfluchte Schloss" haben sie sich in der Hinsicht sehr gut gekümmert. Jeder von uns hat bestimmte Richtlinien zu folgen, die besagen, wie viele Stunden Unterricht wir pro Tag zu bekommen haben.

Price: Nach amerikanischem Gesetz muss ein Schüler mindestens drei Stunden am Tag unterrichtet werden. Das hört sich zwar nicht viel an, man muss aber bedenken, dass wir nur zu dritt in der Klasse sind. Also konnte unsere Lehrerin die Zeit mit jedem Schüler effektiv nutzen. So bekommt man seine Arbeit natürlich in recht kurzer Zeit fertig. Wenn während der Drehs ein Standortwechsel, eine Kameraumstellung oder ähnliches stattfand, haben wir die 30 oder 45 Minuten dazu genutzt, unseren Unterricht zu machen, und das natürlich mehrmals am Tag.

Miller: Zudem war der Schulunterricht zwischen den einzelnen Drehs für uns eine gute Ablenkung. Wir haben zwischen neun und zehn Stunden am Tag gedreht. Wenn man lange an ein und derselben Szene arbeitet, ist Schulunterricht zwischendurch eine Abwechslung.
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Cameron Monaghan
Ricore: "Die drei ??? - Das verfluchte Schloss" ist streckenweise ein ernster Film.

Monaghan: Der Film ist eigentlich eine gute Mischung aus Drama und Komödie. Ich bin überzeugt, dass er einen guten Ausgleich zwischen Ernsthaftigkeit und komödiantischen Elementen erreicht, auch wenn Justus sich mit dem tragischen Tod seiner Eltern auseinander setzen muss.

Miller: Dem stimme ich zu. Eigentlich konzentrieren sich die düsteren und ernsten Elemente des Films hauptsächlich auf meine Figur. Ich bleibe meist ernst, auch wenn mit mir als Justus lustige Dinge passieren. Ich erscheine vielleicht sogar gefühlskalt. Cameron und Nick sorgen für die lustigen Seiten des Films.

Ricore: Könnt Ihr Euch an den lustigsten Moment während der Dreharbeiten erinnern?

Miller: An den kann ich mich sehr gut erinnern. Wir betreten zum ersten Mal das Schloss und laufen weg. Wir beschließen, im Wald zu campen. Cameron alias Bob holt eine Rettungsinsel aus seinem Rucksack. Wir denken natürlich, es wäre ein aufblasbares Zelt. Er muss an der Leine ziehen, damit es sich aufbläst. Als er das am Set tat, war ein komisches, pfeifendes Geräusch zu hören, womit niemand von uns gerechnet hätte. Wir haben nur gelacht und mussten die Szene natürlich einige Male wiederholen.

Price: Diese Szenen haben wir spät am Abend gedreht. Es war so gegen zwei Uhr in der Früh, eigentlich still und friedlich. Wir haben gedacht, es würde einfach herausspringen, aber es macht dieses laute pfeifende Geräusch. Das kann man übrigens auch im Film hören, es wurde nicht heraus geschnitten. Wir fanden diesen Moment unheimlich komisch!

Monaghan: Nick und ich haben ein paar Szenen gemeinsam, in welchen wir Dinge gleichzeitig sagen müssen. Wir haben uns diese Sätze unzählige Male gegenseitig ins Gesicht gesagt, so dass wir das mittlerweile gar nicht mehr können, ohne loslachen zu müssen.

Price: Ich weiß noch nicht einmal, warum wir immer anfangen müssen zu lachen. Aber eine Szene mussten wir deswegen tatsächlich 15 oder 16 Mal wiederholen.

Miller: Da fällt mir noch diese Szene ein, in der Nick alias Peter in einem Zimmer herumstolpert und damit den ganzen Raum samt Mobiliar auseinander nimmt. Ich muss ihn in heller Aufruhr bei seinem Namen nennen, rufe aber versehentlich "Nick" statt Peter, der Name seiner Figur. Diese Szene ist ein besonders lustiger Outtake geworden.
erschienen am 8. April 2009
Zum Thema
Bereits mit sechs Jahren trat Nick erstmals in einem Werbespot für die Michael Caine und Haley Joel Osment im Film "Secondhand Lions" fiel dem Cutter zum Opfer. 2005 bekam er eine Nebenrolle "Winn Dixie - Mein zotteliger Freund". Seit 2007 hat er die Rolle des Pete Crenshaw, in Deutschland besser bekannt als Peter Shaw, in den Verfilmungen der "Die drei ???"-Kinderkrimis übernommen.
Auf Justus' Geburtstagsfeier in Rocky Beach jagen die drei Nachwuchsdetektive Justus (Chancellor Miller), Peter (Nick Price) und Bob (Cameron Monaghan) einem Maskierten ein mysteriöses Video ab. Groß ist der Schock für Justus, als er darauf seine verstorbenen Eltern sieht. Deren Hinweis führt die drei ??? zu einer gespenstischen Villa. Studenten-Oscar-Preisträger Florian Baxmeyer inszenierte das zweite Abenteuer der drei Jungdetektive trotz holpriger Dialoge witzig und unterhaltsam.
2024