Ricore: Warum will man mit zwölf Jahren eigentlich Schauspieler werden?
LaBeouf: Ich komme aus ärmlichen Verhältnissen. Deshalb ging es mir in erster Linie darum, meine Familie finanziell zu unterstützen. Außerdem war ich neidisch auf Kids, die all diese coolen Sachen besaßen, die ich mir nicht leisten konnte. Erst später, als ich mit
Jon Voight drehte und er mich in die wahre Schauspielkunst einwies, haben sich meine Ansprüche verlagert.
Ricore: Wie ehrgeizig sind Sie heute?
LaBeouf: Außerordentlich!
Ricore: Können Sie dann überhaupt mit gleichaltrigen Schauspielkollegen Zeit verbringen?
LaBeouf: Nein, ich sehe sie in erster Linie als Konkurrenz. Ich spiele bei Castings nicht den freundlichen Sonnyboy, sondern versuche mit allen Methoden, meine Mitstreiter aus dem Konzept zu bringen. Schließlich kämpfen wir alle um dieselbe Sache. Wenn es ums Business geht, wird mein Killerinstinkt geweckt. Ich kenne da kein Pardon.
Ricore: In welchem Verhältnis stehen Sie zu Steven Spielberg oder Harrison Ford, die ja maßgeblich an Ihrem Erfolg beteiligt waren?
LaBeouf: Sie sind nicht nur gute Kumpels, sondern auch Mentoren für mich. Sie können mir Kraft Ihrer Lebenserfahrung mehr beibringen als jedes Lehrbuch. Sie sind schonungslos ehrlich zu mir, das schätze ich sehr.