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Ashton Kutcher in Butterfly Effect
Hans Dampf in allen Gassen
Interview: Kutcher: Geschenk des freien Willens
Ashton Kutcher mag der Welt in erster Linie als Demi Moores Boytoy und P. Diddys Buddy ein Begriff sein. Übersehen sollte man dabei jedoch nicht, dass der große Junge aus dem Mittelwesten viel zu viel in den Klatschspalten und viel zu wenig als Schauspieler, MTV-Produzent und Entrepreneur wahrgenommen wird. Sein neuestes Projekt "Butterfly Effect" mag kein Meisterwerk sein, beweist aber zumindest, dass die Nachwuchshoffnung Talent hat. Und ja, über Demi Moore spricht er mit uns auch - und das erstaunlich offen!
erschienen am 23. 08. 2004
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Hat laut eigener Aussage ein gutes Gedächtnis
Ricore: Im Film geht es sehr stark um Ihre Auseinandersetzung mit dem Erinnerungsvermögen. Haben Sie selbst ein gutes Gedächtnis?

Ashton Kutcher: Es ist sehr leicht, sich an die Dinge zu erinnern, die angenehm waren. Ich habe ein recht gutes Gedächtnis. Ich sehe als Werkzeug, weil ich als Schauspieler darauf angewiesen bin. Und nicht nur auf das geistige Erinnerungsvermögen sondern auch auf das emotionale. Ich muss fähig sein, mich an vergangene Ereignisse gefühlsmäßig zu erinnern und sie zu spüren.

Ricore: In "Butterfly Effect" haben Sie die Möglichkeit in Ihre Kindheit zurück zu kehren, Geschehnisse zu verändern. Gibt es etwas, das Sie in Ihrem eigenen Leben ändern würden?

Kutcher: Ich glaube sehr stark daran, dass wir die Fähigkeit besitzen, Vergangenes durch unsere gegenwärtigen Entscheidungen zu verändern - dass wir das Geschenk des freien Willens besitzen.

Ricore: Wie etwa?

Kutcher: Zum Beispiel kannst du dich in der Gegenwart mit einem Menschen mehr beschäftigen, den du in der Vergangenheit vernachlässigt hast. Damit veränderst du die Vergangenheit und manifestierst dein eigenes Schicksal.
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Ashton ist wie sein Vater ein Workaholic
Ricore: Eine Thematik des Films ist die biblische Anspielung über die Sünden des Vaters, die sich auf den Sohn übertragen. Gibt es in Ihrem Leben etwas, das Ihr Vater auf Sie übertrug?

Kutcher: Mein Vater war ein Workaholic. Er arbeitete nonstop und glaubte, dass er uns seine Liebe nur durch materielle Dinge bewiesen konnte. Wir hatten dadurch nie finanzielle Probleme, aber ich bin mir nicht sicher, ob das ein Geschenk oder eine Sünde war. Ich übernahm seine Arbeitsethik und das Verständnis, dass Besitz nur durch harte Arbeit erworben werden kann. Ich weiß was es heißt zu schwitzen. Mit körperlicher und geistiger Erschöpfung nach Hause zu kommen. Die Sünde dabei ist wohl das Gefühl des Versagens, das ich verspüre, wenn ich nicht hart genug arbeite. Dass ich denke, ich bin nicht gut genug.

Ricore: Berühren Sie die schlechten Kritiken für den Film?

Kutcher: Das kann ich gar nicht zulassen. Ich bin in einem Alter, wo ich mir erlaube, zu experimentieren und auch riskante Projekte zu machen.

Ricore: Im amerikanischen Fernsehen sind Sie jede Woche der liebenswerte Depp in der Sitcom "That 70ties Show". Schauen Sie sich den Typen von irgendeinem anderen Schauspieler ab?

Kutcher: Ja, ich schaute mir sehr viel Chris Farley-Material an, und kombinierte die Rolle dann mit Michael Richards Kramer aus "Seinfeld" und ein wenig John Travolta in "Welcome Back Kotter".

Ricore: Ihr Part in der von Ihnen produzierten MTV-Serie "Punk'd" kommt als eingebildeter Typ rüber, der in sich selbst verliebt ist. Hier wirken Sie still, bedacht und fast scheu. War Ihnen bewusst, dass das Publikum Sie mit dem "Punk'd"-Typen verwechseln würde?

Kutcher: (lacht) Ja, aber das bin ich wirklich nicht. Das dient nur der Serie. Hier geht es schließlich darum anderen Leuten bösartige Streiche zu spielen.
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Wird ständig gepunk'd:Ashton Kutcher
Ricore: Was war der schrecklichste Streich, den Sie je jemandem spielten?

Kutcher: Der, der mir am besten gefiel war, als ich den Trailer von The Rock in die Luft sprengte und ihm vor seinen Kollegen Uma Thurman und John Travolta vorgeworfen wurde, er wäre selbst schuld dran, weil er den Mikrowellenherd angelassen hatte.

Ricore: Hat Sie jemals wer gepunk'd?

Kutcher: Ununterbrochen! Das ist die schlimme Seite des Erfolgs, die einem vorher nie klar ist. Es beginnt damit, dass ich im Ausland von der Einwanderungsbehörde aufgehalten werde, die mir einredet, ich dürfte nicht ins Land. Zu allem Übel falle regelmäßig auf dieselben Streiche rein.

Ricore: Wie werden Sie mit all der Aufmerksamkeit fertig, die oft nichts mit Ihrem Beruf sondern nur mit Ihrem Privatleben zu tun hat?

Kutcher: Es ist extrem bizarr. Heutzutage hat ein Entertainer-Dasein nicht mehr nur damit zu tun, was einer auf der Leinwand oder auf dem Bildschirm macht, sondern auch dein Privatleben wird zum Entertainment für die Massen. Es gibt ja sogar eigene TV-Shows, die sich mit nichts anderem beschäftigen.

Ricore: Wie sehr stört Sie das?

Kutcher: Interessanterweise wuchs ich in einem kleinen Dorf auf, in dem jeder immer ganz genau wusste, was ich gerade machte! (lacht) So gesehen hat sich nichts verändert. Es gibt jetzt mehr Leute und die Häuser sind größer, aber die Dynamik ist dieselbe. Ich wäre ja ein Idiot, wenn ich behaupten würde, dass es keinen Spaß macht zu reisen, und die Welt zu sehen, all diese interessanten Leute zu treffen und einen Golden Globe zu präsentieren. Auch wenn ich mich bei diesen Preisverleihungen immer fühle wie der Butler, der dort gar nicht hingehört. Aber ich genieße es. Und es wäre völlig idiotisch die Kehrseite dabei nicht in Kauf nehmen zu wollen.
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Keine Ahnung von Mode...
Ricore: Zum Thema der interessanten Leute, die Sie kennen lernen: ist Ihre Freundschaft mit P. Diddy nur eine Erfindung der Medien oder ist sie echt?

Kutcher: Nein, er ist wirklich ein guter Freund. Er ist einer von denen, von denen ich glaube, dass er auch zu mir steht, wenn ich Misserfolge habe. Er ist einer, den ich anrufen und um Hilfe oder gute Ratschläge bitten kann, wenn ich ein Problem habe. Wir sind beide große Geber. Wir wollen nichts voneinander. Wir arbeiten beide hart. Ich bewundere ihn als Entrepreneur. Er hat seine Musik, seine Modefirma, ein Theaterstück am Broadway, diverse Projekte. Der Mann schläft nicht.

Ricore: Ist er modisch ein Einfluss?

Kutcher: Das wäre schön, denn ich habe keine Ahnung von Mode. Ich versuche mich so anzuziehen, dass alles halbwegs zusammenpasst.

Ricore: Die Medien schreiben viel über den Altersunterschied zwischen Ihnen und Demi. Spielt das Alter eine Rolle in Ihrer Beziehung?

Kutcher: Nein, aber das will offensichtlich keiner hören. Das beste an unserer Beziehung ist, dass sie mir erlaubt total ich selbst zu sein. Ich bin total echt, wenn ich mit ihr zusammen bin.

Ricore: Sind Sie romantisch?

Kutcher: Absolut. Liebe ist wahre Seelenverwandtschaft. Wenn beide gleich viel geben und nehmen und deshalb alles für einander tun. Es ist der Glaube, dass man dieselbe Wurzel hat und auf dieselben Ziele zusteuert. Es geht nicht darum wie sehr man jemanden liebt wenn man ihn liebt, sondern wie sehr man jemanden liebt wenn man ihn hasst.
erschienen am 23. August 2004
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