Lindsay Lohanin in Girls Club - vorsicht bissig!
Lindsay Lohan über Highschool-Zicken
Interview: Das frühreife Früchtchen
Keine Frage: Seit "Freaky Friday" hat Hollywood den Prototyp des wilden Teenagers und die Klatschreporter ihre Schlagzeilen. Doch bekommt der siebzehnjährigen Lindsay Lohan ihr Ruhm auch? Von Agenten flankiert kürzte Lindsay in München den eigens für sie anberaumten Fototermin auf wenige Minuten und ließ die Journalisten über eine Stunde warten. Als der Teenie schließlich mit Augenringen die Hotel-Suite betritt, folgt statt einer Entschuldigung nur die harsche Ansage ihrer Agentin, sofort mit den Fragen zu "Girls Club - vorsicht bissig!" zu beginnen.
erschienen am 22. 08. 2004
Erfolgreicher Teen oder zickiger Jungstar?
Ricore: Lindsay, zum Interview kommst du mit über einer Stunde Verspätung. Bist du eine kleine Diva?

Lindsey Lohan: Nein, wirklich nicht. Man muss dafür Verständnis haben, dass es nicht gerade leicht ist, mit siebzehn Jahren eine Interviewtour durch Europa zu machen. Ich bin echt erschöpft, obwohl Deutschland erst die zweite Station ist. Ich kann mich nicht verstellen. Wenn ich kaputt bin, brauche ich eine Pause. Ich bemühe mich. Es ist allemal besser, als in der Schule zu sitzen.

Ricore: Warst du überhaupt auf einer normalen Schule?

Lohan: Ich habe erst sehr spät Privatunterricht bekommen. Ich kenne also den normalen Schulalltag. In amerikanischen Highschools sind Äußerlichkeiten sehr wichtig. Man achtet sehr genau darauf, wie du aussiehst, was du anhast und mit wem du dich unterhältst. Vor allem Mädchen machen das Leben anderer zum ständigen Gesprächsstoff. Der Film steigert die Verhältnisse natürlich ins Extrem.

Ricore: Gab es in deiner Schule auch so fiese Mädchen wie in "Girls Club - vorsicht bissig!"?

Lohan: Eigentlich ging es immer recht gesittet zu. Einmal wollte mich ein Mädchen von einer fremden Schule verprügeln, was aber zum Glück nicht passiert ist. Klar, gemeine Mitschüler gibt es immer, aber bei mir hielt sich dieses ganze Cliquengehabe in Grenzen.

Ricore: Wie steht es mit Zicken im Showgeschäft?

Lohan: Auch davon bin ich bisher ziemlich verschont geblieben. Vermutlich liegt es daran, dass ich einfach keine Feinde haben möchte. Meistens gibt es Ärger, wenn gleichaltrige Mädchen dasselbe machen wie du. Ich finde so was ziemlich dämlich. Es ist all den Stress doch gar nicht wert. Mit meinen Filmpartnerinnen hab ich mich zumindest immer sehr gut verstanden.
Sollte zunächst Oberzicke Regina spielen
Ricore: Würdest du mal gern die Böse spielen?

Lohan: Ursprünglich sollte ich in "Girls Club" die Oberzicke Regina spielen. Das Problem ist, dass die meisten Teenager nicht zwischen meiner Rolle und meiner wirklichen Person unterscheiden können und am Ende noch denken, dass ich auch privat so bin. Also habe ich mich für Cadys Rolle entschieden. Die ist zwar zwischenzeitlich auch ziemlich fies, ist aber insgesamt doch wesentlich normaler.

Ricore: Für deine letzte Rolle hast du bereits eine Million Dollar bekommen. Wie ehrgeizig arbeitest du nun an deiner Karriere?

Lohan: Ich liebe es, Filme zu drehen. Es ist toll, dass ich hier durch Deutschland fahre und überall Poster von mir sehe. Aber momentan bin ich etwas erschöpft und brauche eine kurze Pause.

Ricore: Singst du noch?

Lohan: Klar, ich habe schon Tanz- und Gesangsstunden genommen, bevor ich mit der Schauspielerei überhaupt angefangen habe. Für "Freaky Friday" habe ich einen Song beigesteuert, bei "Bekenntnisse einer Highschool Diva" waren es insgesamt drei. Zwei Labels wollen derzeit mit mir einen Plattenvertrag abschließen. Mal sehen, wie die Fans auf die ganze Sache reagieren.

Ricore: Welche Musik hörst du gerne?

Lohan: Alles Mögliche. Von Aerosmith, Madonna und Outkast über Prince bis hin zu Britney Spears höre ich einfach alles. Mein eigener Musikstil soll später irgendwo zwischen Rock und Hip Hop liegen. Ich will, dass man dazu tanzen kann.
Lindsay ist immer sehr ehrlich
Ricore: Wie hat sich seit deinem Durchbruch dein Privatleben verändert?

Lohan: Meine besten Freunde kenne ich seit einer halben Ewigkeit. Bei ihnen ist meine Karriere nur selten Thema, und das ist ganz gut so.

Ricore: Wie steht es mit Jungs? Werden die bei einem prominenten Mädchen wie dir nicht extrem schüchtern?

Lohan: Ich hoffe nicht, dass ich in irgendeiner Weise einschüchternd wirke. (lacht) Gut, ich bin sehr ehrlich, sage immer meine Meinung und fange manchmal an zu reden, ohne vorher groß nachzudenken. Aber Jungs müssten damit schon klar kommen, oder?

Ricore: Gegenfrage: Du bist sehr jung berühmt geworden. Wie fühlt es sich an, ständig beobachtet zu werden?

Lohan: Wenn ich mein Hotel in Los Angeles verlasse, sind mir sofort drei Kamerateams auf den Fersen. Das passiert mir inzwischen fast jeden Tag. Die Reporter machen aber auch nur ihren Job, also muss ich es als Teil meines Lebens akzeptieren. Je mehr man versucht, sich zu verstecken, desto mehr wirst du verfolgt. In Hollywood ist das eben so.
Dank der Karriere erst mal keine Zeit fürs College
Ricore: Möchtest du aufs College?

Lohan: Eigentlich schon. Das Problem ist, dass ich ziemlich hart für meine Karriere gearbeitet habe. Normalerweise geht man aufs College, um sich auf seine spätere Laufbahn festzulegen. Ich bin bereits mittendrin.

Ricore: Wie benimmst du dich im Nachtleben?

Lohan: Ich gehe schon in Clubs, nur trinke ich dort keinen Alkohol. Die Betreiber würden ihre Konzession verlieren, das möchte ich nicht riskieren. Ich tanze lieber und warte, bis ich 21 bin.

Ricore: Wo lebst du derzeit?

Lohan: In New York und Los Angeles. In den letzten Monaten war ich nie mehr als zwei Woche am selben Ort. Deswegen hab ich auch meine gemeinsame Wohnung mit einer Freundin wieder aufgegeben. Meistens wohne ich im Hotel. Da brauche ich wenigstens keine Ordnung zu halten.

Ricore: Hast du ein Traumprojekt?

Lohan: Oh ja, ich würde gerne ein Remake von "Alles über Eva" drehen. Der Film zeigt, was in Hollywood abgeht und portraitiert das Leben einer jungen Schauspielerin. Super wäre das!
erschienen am 22. August 2004
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2024