Warner Bros. Pictures
George Clooney in Ocean's Twelve
Ein Hausherr namens George Clooney
Interview: Schiffe versenken am Comer See
Sex und Clooney, das passt zusammen wie die Olive zum Martini. Dabei spielt der Mann mit seinen Freunden Brad Pitt und Matt Damon am liebsten Schiffe versenken am Comer See und hat seine längste Liebesbeziehung mit einem Hängebauchschwein namens Max. Als Schauspieler hat er sich seine Integrität genauso bewahrt wie als guter Kumpel. Und um beides zu vereinen drehte er im Sommer "Ocean's Twelve". Die Fortsetzung ist tatsächlich besser als der erste Teil. Die Herren rauben weiter, und in der Abteilung Weiblichkeit bekommt Julia Roberts diesmal Konkurrenz von Catherine Zeta-Jones.
erschienen am 16. 12. 2004
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Julia Roberts ist Julia Roberts und ist sie nicht...
Ricore: Wie schwer war's denn, Catherine Zeta-Jones an Brad Pitt zu verlieren, nachdem sie Ihre Partnerin in "Ein (un)möglicher Härtefall" war, und Sie sich diesmal mit Julia Roberts zufrieden geben müssen?

Clooney: Mir gefiel das gar nicht, dass Catherine vom Schönling Brad gestohlen wurde! Übrigens ist Brad einer von People Magazine's Sexiest Man Alive, genau wie ich, aber leider nicht Matt Damon. Wir arbeiten aber stark daran, Matt auf die Liste zu bekommen, damit wir angeben können, dass wir drei Sexiest Man Alive in unserem Film haben. Wir wollten eine Seite Werbung im (Branchenmagazin) Variety kaufen, aber die erlaubten uns das nicht! Mit Julia zu arbeiten war diesmal anders, denn sie war schwanger, und wir hielten uns mit unseren dämlichen männlichen Scherzen zurück und behandelten sie mehr wie Mutti.

Ricore: Julia Roberts galt nicht immer als die Einfachste - ist sie jetzt besser drauf?

Clooney: Ich glaube jeder ist besser drauf, wenn er in einer funktionierenden Beziehung steckt - und glücklicher. Ich habe seit 18 Jahren eine großartige Beziehung zu meinem Schwein und bin sehr glücklich mit ihm. Es geht ihm gut, auch wenn er immer rund um Thanksgiving ins Schwitzen kommt. Dann stecke ich ihm immer einen Apfel in den Mund! (lacht)

Ricore: Im Film wird ein Witz über Ihr Alter gemacht - sind Sie nun 50?

Clooney: Das basiert auf einer Wette: vor einem Jahr kam dieses Girlie auf mich zu und fragte: wie alt bist du? Und ich gab eine dieser Trottel-Antworten: für wie alt hältst du mich denn? Und sie sagte: 50. Wirklich, du glaubst, ich bin 50?! Meint sie: 51?

Ricore: Wie viel Spaß hatten Sie denn bei den sogenannten Dreharbeiten in Italien?

Clooney: Ich habe besser italienisch gelernt und ich liebe diese Region Italiens einfach. Deshalb beschlossen Steven und ich, den Film dort zu realisieren. Wir haben diese Regel, dass wir nicht mit grässlichen Leuten arbeiten, denn das Leben ist zu kurz für Stars mit Attitüden. Wir wollen Freude an der Arbeit und Spaß nebenbei.
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Funktioniert der Clou auch an den Kinokassen?
Ricore: Wie war denn die Raumaufteilung in Ihrer Villa - soll ja zugegangen sein wie beim Schulschikurs?

Clooney: Brad und Jennifer Aniston hatten das Zimmer über meinem, Matt Damon und seine Freundin Lucy waren im Nebenraum, gleich vis-a-vis war Produzent Jerry Weintraub, daneben Steven Soderbergh und am Ende des Ganges Julia Roberts. Es war wie das Hearst Castle. Nichts als Wasserballon-Schlachten und Trips in meinem Boot. Wenn man immer nur mit seinen Freunden arbeiten kann, warum nicht?!

Ricore: Werden Sie eigentlich je erwachsen?

Clooney: Definitiv nicht! (lacht)

Ricore: Reden wir über Exfreundinnen...Wussten Sie, dass Celine Balitran eine...

Clooney: ...Reality Show in Frankreich macht? Ja, hab ich gehört. Sie soll "Ich war mit George Clooney zusammen, rettet mich!" heißen! (lacht) Und dazu spielen sie als Theme-Song "Man of Constant Sorrow" aus "O Brother, Where Art Thou?"!!!

Ricore: Wie muss eine Frau sein, auf die Sie stehen?

Clooney: Sie muss atmen! Nein, ich kann ja hier wohl kaum sagen, dass ich Experte auf dem Gebiet bin, denn ich habe ja in der Vergangenheit oft versagt, was Beziehungen betrifft. Aber eines hat sich geändert: ich bin selektiver geworden. Ich habe mich geändert. Jemand, der mit mir zusammen sein will, muss ebenfalls offen für Veränderung sein.

Ricore: Apropos Veränderung - die gab's ja wohl nicht am 2. November. Als jemand, der was Politik betrifft kein Blatt vor den Mund nimmt - was empfinden Sie jetzt? Wie erklären Sie den Leuten in Ihrer zweiten Heimat Europa die Wiederwahl von Bush?

Clooney: Ich war in keiner Weise überrascht, dass er wiedergewählt wurde. Dieses Land hat eine Geschichte in punkto Präsidentenwahl während eines Krieges. Noch nie wurde ein Kriegspräsident abgewählt. Dass diese Wahl manipuliert war, daran habe ich keine Zweifel. Fragt sich nur in welcher Hinsicht.

Ricore: Ihr Vater, Nick Clooney, kämpfte um den Sitz des Kongressabgeordneten für Kentucky und verlor an gegen den republikanischen Kandidaten. Auch wenn das vorhersehbar im republikanischen Kentucky - hat es geschmerzt?

Clooney: Sehr, es war hart für ihn, er war sehr enttäuscht. Und auch für mich war's tough, denn ich konnte ihm im Wahlkampf nicht so helfen wie ich es gern getan hätte.
erschienen am 16. Dezember 2004
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2024