Paramount Pictures
Abigail Breslin bei der Premiere von "Rango" in Berlin
Mit Johnny Depp im Wilden Westen
Interview: Abigail Breslin aufgeregt?
Obwohl gerade mal 14 Jahre alt, ist Abigail Breslin bereits ein alter Hase im Filmgeschäft. Als Dreijährige steht sie zum ersten Mal vor der Kamera. Später wird sie als "Little Miss Sunshine" zu einer der jüngsten Oscar-Anwärterinnen aller Zeiten. In "Rango" stellt sie nun ihr Können als Synchronsprecherin unter Beweis. Zum Kinostart des Animationsabenteuers spricht sie im Interview mit Filmreporter.de über ihre Vorbilder und das Verrückteste, das sie je gemacht hat. Auf ihren "Rango"-Kollegen Johnny Depp angesprochen, schwärmt Breslin jedoch von einem ganz anderen Mann...
erschienen am 3. 03. 2011
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Rango
Ricore: Hast du dir viele Western angeschaut, bevor du die Synchronisation von Priscilla angenommen hast?

Abigail Breslin: Nein, ich habe keinen Western angesehen. Aber ich werde mir bestimmt noch welche anschauen. "Rango" hat mich neugierig gemacht.

Ricore: Welche Filme siehst du dir gerne an?

Breslin: Ich mag Dramen und Komödien. Auch Actionfilme und Dokumentarfilme sehe ich mir gerne an.

Ricore: Bist du während der Arbeit an "Rango" Johnny Depp begegnet?

Breslin: Ja, wir haben alle in einem Raum gearbeitet, also habe ich den gesamten Cast gesehen. Es war großartig.

Ricore: Bist du noch nervös, wenn du berühmten Filmstars wie Johnny Depp begegnest?

Breslin: Ja, ich war immer ein großer Fan der "Fluch der Karibik"-Filme. Darum war es aufregend, bei "Rango" sowohl mit Johnny als auch mit Gore Verbinski zusammenzuarbeiten. Ich bin grundsätzlich schon aufgeregt, wenn ich berühmten Persönlichkeiten begegne. Vor kurzem traf ich Justin Bieber. Das war sehr aufregend.

Ricore: Justin Bieber ist also so was wie der Johnny Depp deiner Generation...

Breslin: Ja, Justin ist so ziemlich die größte Sache im gesamten Universum [lacht].
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Abigail Breslin
Ricore: Was hast du zu ihm gesagt, als du ihm begegnet bist?

Breslin: Ich sagte nur: "Schön, dich kennenzulernen". Und er: "Hey, wie geht’s, schön dich kennenzulernen". Jetzt sind wir praktisch beste Freunde [lacht].

Ricore: Du hast deine Karriere früh begonnen. Hast du das Gefühl, dass du in deiner Kindheit etwas verpasst hast?

Breslin: Nein, ich glaube, dass ich eine normale Kindheit hatte. Wenn ich nicht an einem Film arbeite, gehe ich ganz normal in die Schule oder hänge mit meinen Freunden ab. Alles sehr normal und langweilig.

Ricore: Magst du deinen Beruf?

Breslin: Oh ja, ich liebe es, zu schauspielern. Im Moment kann ich mir nicht vorstellen, etwas anderes zu tun. Neben der Schauspielerei mache ich aber auch andere Sachen. Vor kurzem habe ich einen Song aufgenommen. Ich interessiere mich nämlich auch für Musik. Trotzdem bin ich glücklich, dass ich Filme machen darf.

Ricore: Glaubst du, dass du dich als Schauspielerin in den letzten Jahren entwickelt hast?

Breslin: Ich glaube, je älter man wird, umso mehr ändert sich die Einstellung zu dem, was man tut. Klar, mit fünf Jahren kann man nicht tief in eine Figur eintauchen und sie psychologisch ausloten. Wenn man älter wird, lernt man vieles dazu.

Ricore: Wie findest du dich, wenn du deine Filme anschaust, zum Beispiel in "Little Miss Sunshine"?

Breslin: Grundsätzlich schaue ich mir meine Filme immer an, wenn sie ins Kino kommen, danach nicht mehr. Auch "Little Miss Sunshine" habe ich zuletzt im Kino gesehen. Ich schaue sie mir nicht noch mal an, weil ich mir immer denke: "Oh mein Gott, was mache ich da?" [lacht]
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Isla Fisher und Abigail Breslin bei der Premiere von "Rango" in Berlin
Ricore: Sprechen deine Schulfreunde über deine Filme?

Breslin: Meine Freunde finden cool, was ich tue. Aber wir reden nicht viel darüber.

Ricore: Ihr redet wahrscheinlich viel lieber über Justin Bieber.

Breslin: [lacht] Ja, genau.

Ricore: Du hast das Privileg, schon sehr früh viel über das Filmemachen zu lernen. Hast du vielleicht Ambitionen, später mehr in dieser Branche zu machen?

Breslin: Wer weiß, vielleicht… Ich liebe es zu schreiben. Vielleicht würde mir auch die Regie Spaß machen. Film ist nicht nur Schauspielerei, er bietet so viele Möglichkeiten.

Ricore: Wie ist es für dich, wenn du mit berühmten Schauspielern zusammenarbeitest?

Breslin: Am ersten Drehtag ist man immer nervös. Ich frage mich, ob die anderen Schauspieler mich mögen oder nicht. Insofern hatte ich Glück, dass ich immer mit sehr netten Kollegen gearbeitet habe.

Ricore: Wie hast du dich gefühlt, als du für "Little Miss Sunshine" für den Oscar nominiert warst?

Breslin: Zu der Zeit war ich zehn Jahre alt, darum kann ich mich nicht an alles erinnern. Aber ich weiß noch, dass es eine aufregende Zeit war.
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Abigail Breslin bei der Premiere von "Rango" in Berlin
Ricore: Hattest du eine Dankesrede vorbereitet?

Breslin: [lacht]. Nein. Ich hätte wohl schüchtern Dankeschön gesagt, wie es für eine Zehnjährige typisch ist.

Ricore: Fühlst du nach der Nominierung einen größeren Druck, weil man dich an der Leistung von "Little Miss Sunshine" misst?

Breslin: Klar gibt es manchmal Momente, in denen man sich unter Druck gesetzt fühlt. Aber ich gebe immer mein Bestes. Außerdem gibt es wichtigere Dinge im Leben, als sich von diesen Nebensächlichkeiten beeinflussen zu lassen.

Ricore: Glaubst du, dass ein Film das Leben eines Menschen ändern kann?

Breslin: Sicher gibt es Filme, die etwas in einem bewirken oder die Sicht auf die Welt beeinflussen können.

Ricore: Welcher Film hatte so eine Wirkung auf dich?

Breslin: Einer meiner Lieblingsfilme ist "Heimweh nach St. Louis". Ich liebe diesen Film, weil er einfach großartig ist. Außerdem mag ich noch viele andere Filme, die ich nicht alle aufzählen kann.
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Abigail Breslin
Ricore: Kannst du dich an einen Rat von einem erfahrenen Kollegen erinnern, der für dich hilfreich gewesen ist?

Breslin: Ich kann mich nicht an einen bestimmten Rat erinnern. Aber ich habe viel beim Beobachten meiner Kollegen gelernt. Ich hatte das Glück, mit tollen Schauspielern und Regisseuren zusammenzuarbeiten. Es war hilfreich, ihnen bei der Arbeit zuzuschauen.

Ricore: Kannst du uns schon etwas über "Zombieland 2" sagen?

Breslin: Ich kann noch nicht viel dazu sagen, weil ich selbst noch nicht viel darüber weiß.

Ricore: Durch die Schauspielerei hast du mehr Geld in der Tasche, als andere Mädchen deines Alters. Wie gehst du mit dem Geld um?

Breslin: Ich gebe viel zu viel Geld für I-Tunes aus. [lacht] Mein Vater ist nicht sehr glücklich darüber. Sogar an Weihnachten wollte ich, dass man mir eine I-Tunes-Karte schenkt. An Luxusgüter denke ich aber nicht.

Ricore: Was war das Verrückteste, das du jemals getan hast?

Breslin: Eigentlich bin ich keine besonders rebellische Person. Das Verrückteste, das ich tue, ist, im Winter Eis zu essen [lacht]. Ich verbringe meine Zeit lieber zu Hause und schaue mir "Vampire Diaries" an.
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Abigail Breslin bei der Premiere von "Rango" in Berlin
Ricore: Wo siehst du dich in zehn Jahren?

Breslin: In zehn Jahren bin ich 25. Wie alt... [lacht] Ich hoffe, ich werde noch schauspielern. Außerdem hätte ich gerne eine französische Bulldogge.

Ricore: Warum eine französische Bulldogge?

Breslin: Weil sie so süß sind. Sie haben so ein süßes Gesicht.

Ricore: Wer sind deine Vorbilder?

Breslin: Im Leben ist meine Mutter mein größtes Vorbild. Was die Schauspielerei betrifft, so mag ich besonders Meryl Streep, Helena Bonham Carter und Anne Hathaway.

Ricore: Liest du Kritiken über deine Filme?

Breslin: Nein, die lese ich nicht. Mir ist es wichtiger zu wissen, wie meine Familie und meine Freunde über meine Arbeit denken.

Ricore: Vielen Dank für das Gespräch.
erschienen am 3. März 2011
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Mit ihrer Rolle in "Little Miss Sunshine" überzeugt Abigail Breslin Fans und Kritiker und wird als eine der jüngsten Schauspielerinnen für den Kit Kittredge: An American Girl" und "Beim Leben meiner Schwester". Mit ihrer jüngeren Schwester Spencer Breslin steht sie außerdem in "Plötzlich Prinzessin 2" vor der Kamera. Im Animationsabenteuer "Rango" stellt die Darstellerin ihr Talent als Synchronsprecherin unter Beweis.
2024