20th Century Fox
Natalie Portman als Senatorin Amidala
Natalie Portmans favorisierter Männertyp
Interview: Ich fühle mich wie ein Baby
Von der 14-jährigen Vertragskillerin in "Léon - Der Profi" bis zur Stripperin in "Hautnah": Mit zarten 23 blickt Natalie Portman bereits auf eine Karriere zurück, um die sie viele ältere Kolleginnen beneiden. Dazwischen hatte sie auch noch Zeit für ein Harvard-Studium. Zu ihren Verflossenen gehören Beau-Kollege Lukas Haas und das mexikanische Sexsymbol Gaël García Bernal. Zur diesjährigen Oscar-Party kam sie in Begleitung ihres neuen israelischen Boyfriends, und dann ist da auch noch "Star Wars" und ihre dritte Runde als Königin bzw. Senatorin Amidala. Glück kann so süß sein...
erschienen am 16. 05. 2005
20th Century Fox
Traf viele unglaubliche Leute im Star-Wars-Universum
Ricore: Mrs. Portman, was unterscheidet den letzten Teil der Saga von den beiden Vorgängern?

Natalie Portman: Im Fokus der Geschichte steht dieses Mal, wie Anakin Skywalker zu Darth Vader wird. Der letzte Teil ist wesentlich düsterer und dramatischer als die Vorgänger. Mir gefällt das sehr. Außerdem habe ich endlich kapiert, wie man völlig ohne Requisiten mit Blue Screen arbeitet! Ich bin mir ja vorher immer wie ein völliger Idiot vorgekommen.

Ricore: Bei einem Fototermin der Zeitschrift Vanity Fair posierten Sie kürzlich mit Ihren "Kindern" Harrison Ford und Carrie Fisher. Wie war das für Sie?


Portman: Sehr komisch! Da war ich mit meinen 23 Jahren, und da stehen diese zwei legendären Stars, die im Film Amidalas Kinder waren. Wir haben sehr gelacht.

Ricore: Gab es Trennungsschmerz am Ende der "Star Wars"-Dreharbeiten?


Portman: Es gibt immer zwei Arten von Gefühlen: die Spannung, endlich was Neues zu machen, eine neue Phase zu beginnen. Und ein wenig Traurigkeit, weil eine schöne alte Phase zu Ende geht. Die drei "Star Wars"-Filme waren insgesamt zehn Jahre meines Lebens, von der Vertragsunterzeichnung bis zur Premiere des dritten Films. Wenn man 23 ist, ist das eine verdammt lange Zeit. Ich traf viele unglaubliche Leute, aber jetzt freue ich mich doch auf etwas völlig anderes. Hayden Christensen ist ein guter Freund geworden, und Ewan McGregor ist ohnehin einer meiner Lieblings-Kollegen. George Lucas hat eine riesige Rolle in meiner Entwicklung gespielt.

Ricore: Auch zu Mike Nichols, dem "Hautnah"-Regisseur, haben Sie eine enge Freundschaft entwickelt, wenn man Ihrer Golden Globe- Dankesrede Glauben schenken darf. Zumindest haben Sie ihn mit Tränen in den Augen als "Daddy, Freund und Rockstar" bezeichnet.


Portman: Ja! Es ist so unglaublich wunderbar, mit jemandem zu arbeiten, der zum besten Freund wird. Jedes Mal, wenn ich Probleme mit einem Boyfriend habe oder mit sonst wem, wenn es um eine lebenswichtige Entscheidung geht oder auch nur um die Frage, was ein gutes Urlaubsziel ist, dann ist er derjenige, zu dem ich sofort renne. Er ist mein bester Freund, mein Mentor und Vater, mit dem ich über Jungs reden kann, weil er eben nicht mein richtiger Vater ist. Und mit ihm an diesem schwierigen Film zu arbeiten war auch befreiend, weil ich immer wusste, dass ihm nur meine besten Interessen am Herzen liegen.
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Zehn Jahre am Star-Wars-Set: Natalie Portman
Ricore: Sie haben den Harvard- Abschluss in Psychologie gemacht - warum ausgerechnet in diesem Fach?

Portman: Das Schönste daran war, dass ich soviel über mich selbst gelernt habe. Und über andere Menschen. Und das einem sehr wichtigen Punkt in meiner Entwicklung. Die Jahre zwischen 18 und 21 sind unheimlich prägend, was das Erwachsenwerden und den Beginn von Beziehungen anbelangt. Bleibt nur zu hoffen, dass ich nicht zu analytisch mit allem umgehe, denn das ist schlecht für einen Schauspieler. Ich hoffe wirklich, dass ich mir das Positive gemerkt habe und genau das in der Schauspielerei anwenden kann. Denn eines ist klar: ich verstehe Menschentypen jetzt besser. Ich kann mir ihre komplexen Gefühle besser erklären.

Ricore: Vor Ihrem Studium in Harvard wollten Sie eigentlich Politikerin werden.


Portman: Eines der Dinge, die ich in den letzten Jahren kapiert habe, ist, dass ich nicht mehr so öffentlich über meine Lebensziele reden sollte. Weil ich damit offenbar viele enttäusche, wenn ich meine Meinung ändere. Von jetzt an werde ich nur noch über konkrete Dinge reden. Denn dieses ewige Philosophieren über etwas, was man dann nie tut, ist ja doch nur vergeudeter Atem! (lacht)

Ricore: In Hollywood leben die meisten Stars in einer Seifenblase. Sollte man nicht gerade als Schauspieler im wirklichen Leben stehen, um Stoff für seine Rollen zu sammeln?


Portman: Deshalb reise ich ja auch so viel. Und deshalb lebe ich auch nicht in Los Angeles, sondern in New York. Du bist automatisch viel mehr mit richtigen Menschen konfrontiert, weil du nicht isoliert in deinem Auto sitzt, sondern ständig von Leuten umgeben bist, sei es in der U-Bahn oder auch nur auf der Straße. Reisen ist mir wichtig, weil für mich die Welt nicht nur aus Amerika besteht. Ich bin nicht umsonst in Jerusalem geboren und multikulturell aufgewachsen. Die Insel-Mentalität der Amerikaner ist mir fremd. Das mag lange Zeit sehr bequem gewesen sein, aber es funktioniert nicht mehr. Die Welt hat sich verändert. Wir können nicht mehr in diesem Monopol-Verhalten existieren. Am Ende hat man als Mensch doch nur eines - den Faden zu anderen Menschen. Und den will ich beim besten Willen nicht verlieren.
erschienen am 16. Mai 2005
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Episode II beeindruckt mit seiner überwältigenden Optik, die fast durchweg dem Computer entstammt. Anakin ist vom süßen Bengel zum trotzigen Jedi-Schüler mutiert. Senatorin Amidala kann dem Charme des wilden Teenagers nicht widerstehen. Derweil rüsten die dunklen Mächte im Geheimen für die große Konfrontation auf.
Das Science-Fiction Abenteuer von George Lucas erzählt den ersten Teil der dreiteiligen Vorgeschichte der "Star Wars"-Triologie der 1970er Jahre. Der Planet Naboo wird angegriffen. Die Jedis Qui-Gon Jinn (Liam Neeson) und Obi-Wan Kenobi (Ewan McGregor) retten Königin Amidala (Natalie Portman). Auf einem Wüstenplanet treffen sei auf den Sklavenjungen Anakin Skywalker (Jake Lloyd). Beeindruckende Spezialeffekte und Kampfszenen überdecken die schlichte Figurenzeichnungen.
2024