Universal Pictures (UPI)
Jennifer Lopez in "Was passiert, wenn's passiert ist"
Liebe und Leben neu definiert
Interview: Jennifer Lopez im Mutterglück
Jennifer Lopez ist nicht mehr dieselbe. Seit der Geburt ihrer Zwillinge sieht sie das Leben auf andere Weise, erzählt sie im Interview mit Filmreporter.de. Schwangerschaft und Familienplanung sind auch die bestimmenden Themen ihrer Komödie "Was passiert, wenn's passiert ist". Passend zum Film sinniert die Schauspielerin und Sängerin über ihr Leben als Mutter und die Auswirkungen auf ihre Karriere.
erschienen am 15. 08. 2012
Universal Pictures (UPI)
Was passiert, wenn's passiert ist
Ricore: Ihr Charakter in "Was passiert, wenn's passiert ist" will ein Kind adoptieren. Haben Sie selbst schon mal eine Adoption in Erwägung gezogen?

Jennifer Lopez: Ich sage Ihnen, wenn man diese kleinen Babys sieht, will man sie am liebsten mit nach Hause nehmen und zu einem Teil der Familie machen. Absolut!

Ricore: Im Film geht es um die Herausforderungen der Schwangerschaft. Wie war das bei Ihnen?

Lopez: Meine Schwangerschaft? Frauen werden mich für diese Aussage hassen, doch bei mir verlief alles ziemlich unkompliziert. Bis zu meinem sechsten Monat war ich auf Tour. Allerdings wurden meine Nase und Füße größer, während ich schwanger war. Es heißt auch, dass das Gehirn schrumpft. Das habe ich auch so empfunden. Ich vergaß die Texte meiner eigenen Songs [lacht].

Ricore: Sie sind nun alleinerziehende Mutter. Wie kriegen Sie das hin?

Lopez: Ich habe das Glück, von allen Seiten Hilfe zu bekommen. Meine Familie unterstützt mich. Doch es ist nicht einfach, man muss viele Dinge auf einmal unter einen Hut kriegen.

Ricore: Fühlen Sie sich manchmal schuldig, wenn Sie zur Arbeit gehen und die Kinder zurücklassen müssen?

Lopez: Die ganze Zeit! Es ist furchtbar, ich fühle mich dann, als wäre ich eine schreckliche Mutter. Inzwischen sagen sie mir, dass ich nicht zur Arbeit gehen solle. Das macht es noch schlimmer.

Ricore: Zur Zeit scheinen Sie als Schauspielerin und Sängerin so beschäftigt zu sein, wie nie zuvor.

Lopez: Ja, ich arbeite gerne [lacht]. Doch meine Philosophie als Mutter ist: meine Kinder sind immer an erster Stelle. Solange ich diesem Grundsatz treu bleibe, wird es uns gut gehen.
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Es ist Genug: Jennifer Lopez im Leben Powerzicke
Ricore: Sie sehen so fit aus: Wie sieht es mit einer erneuten Teilnahme an einem Triathlon aus?

Lopez: Ich würde sehr gern wieder bei einem Triathlon mitmachen, doch ich will nicht wieder im Ozean schwimmen. Das war der schwierigste Teil für mich. Im Pool würde ich sogar 100 Bahnen schwimmen. Ich trainiere im Fitnessstudio, andernfalls würde ich zunehmen, so wie jede andere Frau auch.

Ricore: Haben Sie Angst vor dem Meer?

Lopez: Ja, ein wenig. Ich hatte große Angst davor, im Ozean zu schwimmen. Ich habe diese Angst einmal besiegt, doch ich würde es nicht wieder tun.

Ricore: Sie stellen sich gerne neuen Herausforderungen, oder?

Lopez: Ich nehme verrückte Herausforderungen an und realisiere dann, dass ich nicht mehr zurück kann. Ich schätze, ich stelle mich gern Dingen, die ein wenig beängstigend sind.

Ricore: Ihre Musik ist sehr tanzbar. Wozu bewegen Sie sich gerne?

Lopez: Tolle Musik und gute Songtexte. Als Tänzerin liebe ich es, mich zu bewegen. Ich muss sagen, dass die Musik nach wie vor meine erste Liebe ist. Das neue Album ist im Laufe von zwei Jahren entstanden. Ich freue mich, es der Welt zu zeigen.
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Jennifer Lopez und Rodrigo Santoro glücklich vereint in "Was passiert, wenn's passiert ist"
Ricore: Sie arbeiten in einer eitlen Industrie. Wie hat sich Ihr Verhältnis zum äußeren Erscheinungsbild geändert, seit Sie Mutter sind?

Lopez: Das äußere Erscheinungsbild ist nur ein Teil meiner Industrie. Ich weiß das und betrachte es als Teil des Jobs. Doch ich versuche, mich deswegen nicht verrückt zu machen, ich bin nicht besessen. Es gefällt mir allerdings sehr, mich schön zu kleiden, Makeup aufzutragen und neue Frisuren zu tragen.

Ricore: Hat sich Ihre Sicht auf die Karriere geändert, seit Sie Mutter sind?

Lopez: Ich schätze, die Sicht ändert sich immer ein wenig. Doch ich fühle mich im Grunde so wie zuvor. Mein Stil hat sich nicht wirklich geändert. Manchmal will ich hübsch sein und manchmal einfach nur sexy. Und ich glaube durchaus, dass Mütter sexy sein können!

Ricore: Sie sind Geschäftsfrau, Sängerin und Filmstar. Wie finden Sie das richtige Gleichgewicht?

Lopez: Inzwischen wird es schwieriger. Als ich noch keine Kinder hatte, war das kein Problem. Ich arbeitete täglich von früh bis spät. Jetzt bin ich anders. Ich bin nun eine arbeitende Mutter und die richtige Balance zu finden, ist einfach sehr schwierig. Die Kinder sind das Wichtigste in meinem Leben geworden. Alles andere muss hinten anstehen.

Ricore: Wie beeinflussen Ihre Kinder Ihre Musik?

Lopez: Sehr stark. Nachdem man Babys hat, sieht man das Leben und die Liebe auf andere Weise. So etwas habe ich noch nie empfunden. Es ist eine solch intensive, tiefe Liebe. In meiner neuen Musik will ich ergründen, wie Beziehungen sein sollten.

Ricore: Was bedeutet Liebe für Sie?

Lopez: Liebe ist sehr mächtig und manchmal auch vernichtend. Die Liebe zu meinen Kindern ist so intensiv. Die Babys beeinflussen in jeder Hinsicht die Art und Weise, wie ich über die Liebe denke.
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Ricore: Denken Sie, dass Sie eines Tages mehr Kinder haben werden?

Lopez: Das wäre ein wahrer Segen. Jeden Tag bringen sie so viel Liebe und Glück in mein Leben. Und sie bringen dich auf den Boden der Tatsachen zurück.

Ricore: Singen Sie Ihren Kindern Lieder vor?

Lopez: Natürlich singe ich meinen Kindern Lieder vor. Ich liebe das.

Ricore: Wie gut können Sie mit Kritik umgehen?

Lopez: Ich versuche einfach, mein Bestes zu geben. Kritik kann man nicht beeinflussen. Man muss sich treu bleiben, vor allem, wenn man lange in diesem Business bleiben will.

Ricore: Bei "American Idol" haben Sie geweint. Was bringt Sie zum Weinen?

Lopez: Echte menschliche Emotionen, Dinge, die mein Herz berühren. Jemanden verletzen zu müssen, bringt mich zum Weinen. Ich möchte einfach niemandem eine schlechte Nachricht überbringen.

Ricore: Vielen Dank für das Gespräch.
erschienen am 15. August 2012
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