Albert Watson UIP
Dakota Fanning
Dakota Fanning über ihre frühe Karriere
Interview: Normale Kindheit?
Dakota Fanning ist zwölf Jahre alt, bekommt aber bereits drei Millionen Dollar pro Film. Mehr als 30 hat sie bereits abgedreht, unter anderem an der Seite von Tom Cruise, Denzel Washington, Mike Myersund Robert De Niro. Wir erreichten das viel beschäftigte Mädchen nur per Handy und sprachen mit ihr über ihre außergewöhnliche Kindheit.
erschienen am 21. 01. 2007
UIP
Dakota Fanning in "Schweinchen Wilbur und seine Freunde"
Ricore: Dakota, wo bist du gerade? Dakota

Fanning: Ich bin in Kalifornien und sitze im Büro meiner Agentur.

Ricore: Stimmt es, dass du deutsche Vorfahren hast?

Fanning: Ja, ich habe eine Großmutter in Ludwigshafen. Sie ist inzwischen 98 Jahre alt. Leider habe ich sie noch nie persönlich kennen gelernt. Ich würde sie gerne sehen, aber leider hatte ich dafür bisher keine Zeit. Bei "Krieg der Welten" war ich sogar in Europa, aber der Terminplan war so voll, dass ein Zwischenstopp einfach nicht möglich war.

Ricore: Das nennt man dann wohl Stress im Kindesalter...

Fanning: Stress nicht wirklich, weil ich meinen Job ja gerne mache.

Ricore: Wie kommst du damit klar, dass du schon mehr erlebt hast, als jedes andere normale Mädchen in deinem Alter?

Fanning: Damit habe ich kein Problem. Ich bin sehr glücklich und brauche eine normale Kindheit deswegen gar nicht.

Ricore: Gibt es denn gar nichts, was dich an der Filmbranche manchmal nervt?

Fanning: Nein, ich bin einfach nur dankbar. Ich bin nicht die Person, die Dinge kritisiert. Ich genieße lieber.

Ricore: Und wenn dir mal alles über den Kopf wächst?

Fanning: Dann sind meine Eltern da, um mich zurechtzustutzen.

Ricore: Sie reisen also ständig mit dir?

Fanning: Ja, meine Eltern, meine Familie, meine Agenten. Ich bin immer in einem großen Tross unterwegs.

Ricore: Wer darf entscheiden, welche Rolle du als nächstes spielt?

Fanning: Jeder redet mit. Meine Eltern lesen Drehbücher, meine Agenten, ich natürlich auch. Am Ende wird gemeinsam beschlossen. Da wir alle ständig gemeinsam unterwegs sind, ist das gar nicht so schwer.
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Dakota Fanning
Ricore: Und wann tust du was für die Schule?

Fanning: Zwischendurch. Mit meinem Privatlehrer. Den hatte ich gerade vergessen mit aufzuzählen.

Ricore: Du hast bereits mit so prominenten Leuten wie Tom Cruise, Denzel Washington, Kurt Russell oder Mike Myers gedreht. Wer von denen hat dir die besten Ratschläge gegeben?

Fanning: Da kann ich niemanden hervorheben.

Ricore: Wieso?

Fanning: Jeder war mir genauso wichtig. Hätte ich nicht mit all diesen wunderbaren Menschen gedreht, würde ich heute nicht da stehen, wo ich bin.

Ricore: Für dein Alter verstehst du dich ja sehr gut auf unverbindliche Aussagen. Was bleibt bei einer so frühen Karriere für die späteren Jahre noch übrig? Eiferst du jemandem nach?

Fanning: Ich finde Jodie Foster klasse, weil sie immer starke Frauen spielt. Und Holly Hunter, weil wir aus derselben Stadt kommen.

Ricore: Und wenn mal die Zeit kommt, wo du alle spannenden Rollen schon einmal gespielt hast?

Fanning: Es gibt so viele schöne Filme, dass das nicht passieren wird. Und wenn, dann könnte ich mir auch vorstellen, auf dem Regiestuhl Platz zu nehmen. Regie war etwas, das mich schon immer fasziniert hat.

Ricore: Bis es dazu kommt, rettest du in "Schweinchen Wilbur und seine Freunde" lieber ein Schwein vor dem Schlachtmesser?

Fanning: Ich Wirklichkeit war es gar nicht ein einziges Schwein. Es waren siebzig Schweine, die alle ein und dasselbe gespielt haben. Dazu hatten wir Kühe, Schafe und lauter andere Tiere am Set.

Ricore: War das schwieriger als eine herkömmliche Rolle?

Fanning: Nein, für mich sind Filmdrehs ja eher Routine. Außerdem hatten wir gute Tiertrainer, die dafür gesorgt haben, dass die Tiere auch das richtige tun.

Ricore: Wer soll sich den Film ansehen: eher Kinder oder Erwachsene?

Fanning: Die Geschichte ist so nett und herzig, dass für jeden etwas dabei ist. Sowohl für jung als alt.
erschienen am 21. Januar 2007
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2024