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Paul Walker in: 2 Fast 2 Furious
Paul Walker über schnelle Autos und teure Hobbys
Interview: Ein Glückstreffer
Vor drei Jahren raste "The Fast and the Furious" in kürzester Zeit an die Spitze der weltweiten Kinocharts. Nun geht das Dröhnen der Motoren in die zweite Runde. Motto: Noch schneller, noch furioser, noch gefährlicher. Grund genug für ein vorsichtiges Gespräch mit Hauptdarsteller Paul Walker (29).
erschienen am 16. 06. 2003
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Paul Walker in: 2 Fast 2 Furious
Ricore Medien: Mr. Walker, in "The Fast and the Furious" war die Story auf Vin Diesels Rolle zugeschnitten, nach seinem Ausstieg liegt die ganze Verantwortung nun bei Ihnen. Hatten Sie keine Angst, zu versagen?

Paul Walker: Eigentlich nicht. Ich mag das Tempo und den Stil des Films sehr gerne. Für mich war es wie Schauspieltraining. Natürlich möchte ich auf Dauer andere Filme drehen, mein nächstes Projekt "Timeline" geht in diese Richtung. Aber ich habe es nicht eilig. Der Dreh zu "2 Fast 2 Furious" hat mir sehr viel Spaß gemacht.

Ricore: Kein Wunder. Ihre Vorliebe für Autos ist inzwischen kein Geheimnis mehr.

Walker: (strahlt) Ich liebe schnelle Autos, ehrlich. Schon als kleines Kind wollte ich Rennfahrer werden. Dank "The Fast and the Furious" konnte ich mein Hobby ausbauen und war auf der besten Rennfahrerschule Nordamerikas. Ich verbringe mittlerweile sehr viel Zeit auf Rennstrecken und habe mir hohe Ziele gesteckt: Die Teilnahme an der WRC-Rallye.
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Paul Walker und Tyrese in: 2 Fast 2 Furious
Ricore: Deutsche Autobahnen dürften demnach auf Sie eine große Anziehungskraft ausüben?

Walker: Fangen Sie mir bitte nicht damit an. Was meinen Sie, warum ich unbedingt noch einen Tag länger in Berlin bleiben wollte? Um mit einem Porsche GT2 so richtig auf der Autobahn zu heizen! Dummerweise reicht die Zeit dazu nicht. Ehrlich gesagt nervt mich das ziemlich.

Ricore: Was für ein Auto fahren Sie denn privat?

Walker: Meistens einen Porsche Carrera 4S. Insgesamt habe ich inklusive Rennwagen neun Autos. Es fällt mir schwer, mich in dieser Hinsicht einzuschränken.

Ricore: Was geschah nach Drehschluss mit den unzähligen Rennwagen, die man im Film bewundern kann?

Walker: Das ist eine traurige Geschichte. Ein Großteil der Autos wurde verschrottet. Es war dem Studio zu gefährlich, sie zu verkaufen. Fast alle Autos wurden extra für den Film umgebaut oder getunt. Spätere Unfälle hätten also Klagen in enormer Höhe nach sich ziehen können.
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Paul Walker in: 2 Fast 2 Furious
Ricore: Haben Sie eigentlich nach dem Ausstieg von Vin Diesel und Regisseur Rob Cohen gezögert, einer Fortsetzung zuzustimmen?

Walker: Ich war vertraglich zu einem zweiten Teil verpflichtet! Und um ehrlich zu sein: Ohne die beiden hätte ich eigentlich keine Fortsetzung gedreht. Aber im Nachhinein bin ich doch sehr zufrieden. Immerhin war das Studio so fair, die Wahl des Regisseurs mit mir abzustimmen.

Ricore: Wie beurteilen Sie rückblickend den Erfolg des ersten Teils?

Walker: Es war der richtige Film im richtigen Moment. Ein Glückstreffer direkt in den Nerv der Zeit. Keine Frage: Es war die Geburt eines neuen Genres - und die Fans schrieen förmlich nach einer Fortsetzung.

Ricore: Wie wichtig ist ein gutes Drehbuch für diese Art von Rennfilmen?

Walker: Die Story ist ziemlich unwichtig. Was zählt sind Autos, Stunts und Musik. Pure Unterhaltung eben. Und den Kids gefällt es.
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Paul Walker in: 2 Fast 2 Furious
Ricore: Sie haben also keine Probleme mit massentauglichen Filmen?

Walker: Eigentlich nicht. Es gibt nur sehr wenige Schauspieler, die aus unzähligen Rollen wählen können und nicht auf Kassenschlager angewiesen sind. Russell Crowe zum Beispiel. Ich bin aber sehr zufrieden mit meiner Situation.

Ricore: Geben Sie eigentlich viel Geld aus?

Walker: Ich habe genug Geld und bin sehr sparsam. Richtig viel Kohle kosten nur meine Autos. Ich bin auch nicht der Glamour-Typ, der immer auf irgendwelchen teuren Hollywoodpartys rumhängt. Ich habe das nicht nötig.

Ricore: Klingt so, als ob Sie vergeben wären.

Walker: Ja, ich bin seit längerem vergeben. Meine Freundin mag meinen Job auch nicht besonders. Ihr wäre es am liebsten, wenn ich gar nichts machen würde. (lacht)
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Paul Walker und Tyrese in: 2 Fast 2 Furious
Ricore: Vielleicht ist Sie unzufrieden mit Ihrem Image als Teenie-Star?

Walker: Kann sein. (lacht) Ich habe damit aber kein Problem. Ich werde dieses Image nicht für immer haben. Außerdem verschafft es mir gewisse Vorteile: Man erwartet nicht allzu viel von mir, also kann ich mit meiner Leistung alle überraschen. Freuen Sie sich auf "Timeline".

Ricore: Was sind Ihre Pläne für die Zukunft?

Walker: Ich möchte unbedingt mal in einem Western mitspielen. Ich als richtiger Cowboy. Das wäre doch was!

Ricore: Also kein "The Fast and the Furious 3"?

Walker: Haben Sie das Einspielergebnis vom ersten Wochenende gesehen? Natürlich hat mich das Studio wieder gefragt. Dieses Mal gibt es aber keine Option auf mich. Meine Bedingung ist, dass Tyrese und John Singleton wieder dabei sind. Erst dann mache ich mir darüber Gedanken. Und mal ganz ehrlich: Wichtig sind Lifestyle und Autos - nicht ich.
erschienen am 16. Juni 2003
Zum Thema
Geboren in Glendale, Kalifornien gelingt Paul Walker der Durchbruch 2001 mit "The Fast and the Furious". Der Mormone steht schon als Kind für Werbespots und Modeschauen vor der Kamera. Die Schauspielerei betrachtet er lediglich als Job. Privat interessiert sich der Darsteller für schnelle Wagen und fährt regelmäßig Autorennen. Eine weitere Leidenschaft ist das Meer. So studiert Walker Meeresbiologie, bevor er nach Hollywood übersiedelt und Schauspieler wird.
Auch im Sequel des erfolgreichen Action-Hits geht Cop Brian O'Connor (Paul Walker) in der illegalen Rennszene Miamis inkognito auf die Jagd. Es ist O'Connors letzte Chance für seine Resozialisierung. Nur im Fall des Erfolgs wird seine Suspendierung zurückgenommen. Statt Vin Diesel steht Walker Eva Mendes und Rapper Ludacris zur Seite.
2024