Epix
Eaten Alive - Im Blutrausch

Eaten Alive - Im Blutrausch

Originaltitel
Eaten Alive
Alternativ
Blutrausch; Tobe Hooper's Death Trap - Die Nacht der Bestie
Regie
Tobe Hooper
Darsteller
Ronald W. Davis, Christine Schneider, David Hayward, David Carson, Lincoln Kibbee, James Galanis
Medium
DVD (Leihfassung)
Verleih ab
26.06.2009 bei EpiX Media
Kinostart Deutschland
Eaten Alive
Genre
Horror
Land
USA
Jahr
1977
FSK
ab 18 Jahren
Länge
87 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
4,0 (Filmreporter)
Es gibt noch keine Userkritik!
Extras: The Gator Creator: Tobe Hooper (19 Min.) • My Name is Buck: Robert Englund (15 Min.) • Der Schlächter von Elmendorf: Die Legende von Joe Ball (23 Min.) • Fünf Minuten mit Marilyn Burns • Trailer • TV & Radio Spots • Alternative Credits und Titelsequenz • Bildergalerie
Geistesgestörter Hotelier mit gefräßigem Haustier
Mitten im Sumpf steht das heruntergekommene Starlight Hotel. Hierher flüchtet die junge Prostituierte Clara (Roberta Collins), nachdem sie von einem Kunden fast missbraucht wurde. Ganz geheuer ist ihr der Laden jedoch auch nicht. Hier kann es auch nicht schlimmer sein, als im Bordell, denkt sie sich und checkt ein. Doch da hat sie sich getäuscht. Denn Eigentümer Judd (Neville Brand) erweist sich als geistesgestört. In einem Tümpel vor seiner Veranda schwimmt ein riesiger Alligator. Diesem wirft der ungepflegte Langhaarige schon mal gerne Hotelgäste zum Fraß. Oder er meuchelt sie mit seiner Sense selbst. Nach Clara verschlägt es in dieser Nacht noch andere potentielle Opfer in die Absteige. Ein Ehemann dreht im maroden Hotelzimmer allmählich durch. Vor den Augen seiner sechsjährigen Tochter trägt mit seiner Frau einen hässlichen Streit aus und stößt zwischendurch verrücktes Hundegebell aus. Vater und Schwester der Prostituierten versuchen verzweifelt, die Vermisste wiederzufinden. Sie folgen ihrer Spur und gelangen zum Starlight Hotel.
"Eaten Alive" ist lose an die wahre Geschichte von Joe Ball angelehnt. Dieser wurde auch als der "Alligator-Mann" bekannt. Dieser führte in den späten 1930er Jahren die Bar The Sociable Inn in Texas. Dort befand sich auch ein Pool, in dem Ball fünf Alligatoren hielt. Zur Unterhaltung seiner Gäste soll er ihnen Katzen und Hunde zum Fraß vorgeworfen haben. Ob er sie auch mit Menschenfleisch fütterte, ist nicht bewiesen, aber er soll fünf Morde begangen haben. In Deutschland lief der Horrorfilm unter dem Titel "Blutrausch" im Kino. Doch neben blutigen Szenen bietet er jede Menge schräger Figuren. "Nightmare"-Darsteller Robert Englund hat in hier einen seiner ersten Leinwandauftritte als schmieriger Bordellkunde Buck. Sein Spruch "Mein Name ist Buck und ich bin hier für einen Fuck" wurde später in Quentin Tarantinos "Kill Bill - Volume 1"zitiert.

Tobe Hoopers "Eaten alive" fängt sehr interessant an. Die Kulisse innerhalb und außerhalb des Hotels passt optisch gut zu einem Trash-Horrorfilm. Die Veranda und der Sumpf sind in leuchtend rotes Licht getaucht. Der Hoteleigentümer wird dabei oft schräg von unten angestrahlt. Das wirkt so billig, dass es schon wieder gut ist. Es unterstreicht außerdem seinen geistesgestörten Charakter. Die Inneneinrichtung des Hauses ist durchgängig in grau-grünen Farben gehalten, Tapeten weisen riesige Flecken auf. Ja, so stellt man sich eine Absteige vor. Auch die Geräusche - schräges Geklimper und ständiges Froschgequake - tragen zur unheimlichen und verstörenden Atmosphäre bei. Doch das allein macht noch keinen guten Horror. Die Handlung ist einfach zu vorhersehbar und hübsche, schreiende Frauen in der stereotypischen Opferrolle einfach nur langweilig. Auch nervt die schräge Soundkulisse irgendwann doch. Hooper hätte vielleicht eine Charakterstudie daraus machen können, aber daran hatte er kein Interesse. Stattdessen sollen die Figuren möglichst schräg und geistig verwirrt agieren. Das ist bei einigen durchaus amüsant anzuschauen, aber insgesamt fehlt durch ihr übertriebenes Spiel die Substanz und Ernsthaftigkeit.
Gudrun Schmiesing/Filmreporter.de
Epix
Eaten Alive - Im Blutrausch
2024