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Suicide Tourist - Es gibt kein Entkommen ("Selvmordsturisten", 2019)

Suicide Tourist - Es gibt kein Entkommen

Originaltitel
Selvmordsturisten
Alternativ
The Suicide Tourist
Regie
Jonas Alexander Arnby
Darsteller
Nikolaj Coster-Waldau, Tuva Novotny, Robert Aramayo, Jan Bijvoet, Solbjørg Højfeldt, Sonja Richter
Medium
Blu-ray
Im Handel ab
11.12.2020 bei DCM (Delphi Filmverleih)
Kinostart Deutschland
Suicide Tourist - Es gibt kein Entkommen
Genre
Drama
Land
Dänemark, Norwegen, Deutschland
Jahr
2019
FSK
ab 12 Jahren
Länge
89 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
7,0 (Filmreporter)
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Drama zum Thema selbst bestimmes Sterben
Seit Max (Nikolaj Coster-Waldau) an einem unheilbaren Hirntumor erkrankt ist und über die drohenden Persönlichkeitsveränderungen aufgeklärt wurde, hat er seinen Lebensmut verloren. Seine Gedanken kreisen unaufhörlich um den Verlust der eigenen Persönlichkeit, die er selbst nicht bemerken wird. Irgendwann wird er nicht mehr selbst in der Lage sein, sein Schicksal selbst zu bestimmen und sein Leben selbst zu beenden.

Mehrmals versucht der Däne vergeblich, den letzten Schritt selbst zu gehen. Zufällig stößt er auf die Werbung einer Sterbehilfe-Organisation. Sie verspricht ein würde- und stilvolles Lebensende mit professioneller Begleitung in einem abgelegenen Hotel in den Bergen im Norden Schwedens. Die einzige Bedingung: Es gibt kein Zurück aus dem Vertrag mit dem "Hotel Aurora".

Max geht auf den Deal ein und verschwindet. Selbst seine Lebensgefährtin Lærke (Tuva Novotny) hat keine Ahnung, wo er abgeblieben ist. In dem supermodernen Bau aus Glas und Beton, das wie ein UFO in der üppigen Waldlandschaft wirkt, erwarten ihn alle Annehmlichkeiten. Und ein strenges Regiment. Keiner will, dass die Gäste allzu lange bleiben...
Der düstere Science-Fiction-Psychothriller ist nicht zu verwechseln mit der Dokumentation "The Suicide Tourist aus dem Jahr 2007, in dem zwei amerikanische Paare sich der Schweizer Sterbehilfeorganisation Dignidad anvertrauen. Die Geschichte mag von wahren Begebenheiten und der gesellschaftlichen Diskussion inspiriert sein."Suicide Tourist" fasst das Thema Sterbe-Tourismus weiter als das Verlassen der eigenen vier Wände und des eigenen Landes.

Regisseur Jonas Alexander Arnby und sein Stammautor Rasmus Birch erkunden erneut Grenzbereiche menschlichen Denkens und Daseins. In "When Animals Dream" konfrontieren sie 2014 ein Mädchen mit ihrem inneren Werwolf, jetzt schicken sie Max auf einen Trip zu den eigenen Abgründen und seinem inneren Gleichgewicht, bei dem er mit dem eigenen Todeswunsch konfrontiert wird. Bei der Suche nach einem Weg für sich verirrt er sich in einem unterirdischen Kellerlabyrinth des Hotels, alle Fluchtversuche seiner Gäste scheitern an verschlossenen Türen oder der Abgeschiedenheit des Ortes.

Birch und Arnby nehmen uralte mythische Motive auf, die auch im Kino etliche Male für genüssliches Grauen sorgten. Aber meist konnten die Zuschauer die mysteriösen Vorgänge ins Reich der Phantasie verbannen, was in diesem Film nicht gelingt. Und darin liegt seine eigentliche Stärke. Der Zuschauer fühlt mit Max, versteht seine Todessehnsucht. Aber auch, dass er nicht gedrängt werden will, seinem Leben ade zu sagen und sein Ende selbstbestimmt zu wählen.
Katharina Dockhorn/Filmreporter.de
Grenzbereiche menschlichen Denkens und Daseins.
 
Grenzbereiche menschlichen Denkens und Daseins: Die Galerie des dänischen Dramas.
dcm, Niels Thastum
Nikolaj Coster-Waldau in "Suicide Tourist - Es gibt kein Entkommen" ("Selvmordsturisten", 2019)
2024