Die einfachen Dinge

Éric Besnard ("Birnenkuchen mit Lavendel") bleibt auch in dieser Komödie seinem Stil treu und legt erneut ein filmisches Juwel vor, das scheinbar mühelos von Genre zu Genre wechselt. Wenn der Zuschauer sich auf das bereits bekannte Muster eines Films über das Entstehen einer Freundschaft zwischen zwei Menschen eingelassen hat, die in völlig unterschiedlichen Welten leben, gibt er der Handlung eine überraschende Wendung.

Er führt eine Love-Story um einen schüchternen Mann ein, der sich nicht traut, seiner Angebeteten seine Gefühle zu gestehen. Eher nebenbei und spielerisch fließt eine ethische Diskussion um das Ziel wissenschaftlicher Forschung ein. Denn Pierre, dessen Lebenswerk die Erforschung der Funktion des Planktons im Meer ist, will die Ergebnisse weder in teuren Kosmetikprodukten noch bei Fastfoodketten verwertet sehen.

Der Film gibt nie vor, dass einer der beiden grundsätzlich seine Position aufgibt. Und doch nähern sie sich langsam an und schließen, das darf wohl verraten werden, eine tiefe Freundschaft. Für die beiden Schauspieler bietet der gute Laune verbreitende Film wunderbare Aufgaben, die sie mit ungeheurer Spielfreude ausfüllen. Grégory Gadebois gibt den Griesgram und Einsiedler mit Inbrunst, nur zum Schluss darf er ein Lachen auf seinem Gesicht zeigen. Auf seinem Gesicht spielt sich trotzdem ein Feuerwerk der Emotionen ab. Lambert Wilsons Rolle ist auf den ersten Blick dankbarer, hat er doch eine größere Bandbreite an Emotionen zu spielen. Der Zuschauer sieht ihm dabei auch sehr gerne zu.