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Sound of Freedom (2023)

Sound of Freedom

Originaltitel
Sound of Freedom
Regie
Alejandro Monteverde
Darsteller
James Caviezel, Bill Campbell, Cristal Aparicio, Javier Godino, Lucás Ávila, Yessica Borroto Perryman
Kinostart:
Deutschland, am 08.11.2023 bei 24 Bilder Filmagentur
Genre
Action
Land
USA
Jahr
2023
FSK
ab 16 Jahren
Länge
131 min.
IMDB
IMDB
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brillant  10|
5,0 (Filmreporter)
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All-American-Hero-Story zum Thema Kindermissbrauch
Tim Ballard (James Caviezel) ist als Agent der Homeland Security Investigations (HSI) täglich mit widerlichster Kinderpornografie und Bildern vom Missbrauch Minderjähriger konfrontiert. Ab und an gelingt es seiner Einheit, einen Anbieter dingfest zu machen. Doch die Kinder werden meist außerhalb der USA misshandelt, nur selten gelingt ihre Befreiung aus den Händen der Entführer.

Der achtjährige Miguel (Lucás Ávila) aus Honduras gehört zu den wenigen Glücklichen. Er wird an der Grenze zwischen Mexiko und den USA befreit. Seine Schwester Rocia (Cristal Aparicio) wird jedoch noch immer vermisst. Um sie zu finden, überredet Ballard seinen Chef (Kurt Fuller) zu einer Operation in Südamerika.

Gemeinsam mit dem unbestechlichen Polizisten Jorge (Javier Godino) und Vampiro (Bill Campbell), einem ehemaligen Buchhalter der Kartelle, der sich dem Kampf gegen den käuflichen Sex mit Kindern verschrieben hat, will er die Drahtzieher des Verbrechens in eine Falle locken. Als ihn sein Boss zurückpfeift, verzichtet Ballard auf Job und Pension und zieht die Aktion auch dann noch durch, als die Spur Rocias in das von Rebellen kontrollierte Gebiet führt.
Tim Ballard will unbedingt James Caviezel als sein Alter ego und setzt sich mit seinem Wunsch bei den Produzenten der Geschichte der Befreiungsaktion durch. Gedreht wird der Film bereits 2018, doch dann gerät er in die Turbulenzen der Übernahme der 20th Century Fox durch den Disney-Konzern. Bei der Veröffentlichung durch einen unabhängigen Verleih in den USA in 2023 werden die Vorwürfe von vielen Journalisten gegen die Selbstdarstellung Ballards erneut thematisiert.

Ihm wird vorgeworfen, die Kinder bei seinen Aktionen zu traumatisieren - diese Diskussion kann nur zum absurden Abwägen von Traumata führen. Denn die seelischen Folgeschäden für die zum Sex gezwungenen Kinder sind hinlänglich bekannt. Außerdem wird Ballard vorgeworfen, seine Mitarbeiten unzureichend für die Gefahren zu schulen und auch Menschen aus der vermeintlichen Sexsklaverei zu befreien, die freiwillig ihren Körper verkaufen.

Zumindest die unzulängliche Vorbereitung des Films ist nicht zu leugnen. Es wirkt doch recht blauäugig, wie sich Ballard über alle Warnungen der Kolumbianer hinwegsetzt. Sein erster Einsatz wird im Stil einer American-Hero-Story erzählt, in denen eine Mann bekanntlich die Welt oder zumindest einen Teil von ihr durch seinen selbstlosen Einsatz rettet.

Durch die Musikauswahl wird wird Ballards christlicher Glaube als seine Motivation angedeutet. Der bis an die Grenze des Zumutbaren über den Bildern wabernde Sound wird auch in Momenten eingesetzt, die von sich aus stark genug sind, um zu Herzen oder an die Nieren zu gehen. Leider kleistert er auch die einzige Szene zu, in denen die geretteten Kinder mit ihrem Gesang ihre wieder gewonnene Freiheit feiern. Sie bleiben wie alle Südamerikaner in diesem Film nur Statisten.
Katharina Dockhorn/Filmreporter.de
24 Bilder, Angel Studios
Sound of Freedom (2023)
2024