Prokino Filmverleih
Wie wilde Tiere ("As bestas", 2022)

Wie wilde Tiere

Originaltitel
As bestas
Alternativ
The Beasts
Regie
Rodrigo Sorogoyen
Darsteller
Marina Foïs, Denis Ménochet, Luis Zahera, Diego Anido, Marie Colomb, Luisa Merelas
Kinostart:
Deutschland, am 07.12.2023 bei Prokino Filmverleih
Genre
Thriller
Land
Spanien, Frankreich
Jahr
2022
FSK
ab 18 Jahren
Länge
137 min.
IMDB
IMDB
Homepage
https://wiewildetiere-derfilm.de/
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brillant  10|
5,0 (Filmreporter)
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Kammerspiels von Rodrigo Sorogoyen
Die Windkraft entzweit ein kleines Dorf in Galizien. Wenige Stimmen in der Gemeindeversammlung verhinderten den Bau von Windrädern hier im Nordwesten von Spanien. Seitdem fühlen sich insbesondere Einheimische und Zugewanderte in inniger Feindschaft entfremdet. Die Franzosen Antoine Denis (Denis Ménochet) und seine Frau Olga (Marina Foïs) waren der Zivilisation überdrüssig und haben sich vor zwei Jahren auf einem lange leer stehenden Hof angesiedelt.

Sie setzen auf Ökolandbau und die sanfte Restauration der verfallenen Häuser des Dorfes. Zu ihren erbitterten Gegner werden ihre Nachbarn Xan (Luis Zahera) und Lorenzo (Diego Anido), die beide Junggesellen wider Willen sind bettelarm. Wenn sich die Männer in der Kneipe treffen, ist die Stimmung angespannt. Bald häufen sich merkwürdige Ereignisse. Männer gucken nachts ins Schlafzimmer des Paares und ihr aufgefangenes Regenwasser wird mit Blei vergiftet.
Die Handlung des Kammerspiels von Rodrigo Sorogoyen mit Elementen eines Psychothrillers vor gewaltiger Bergkulisse ist von realen Ereignissen aus den Jahren 2010 bis 2014 inspiriert. Der Film feiert seine Premiere im Wettbewerb der Filmfestspiele von Cannes 2022 und räumt bei der Verleihung des spanischen Filmpreises Goya 2023 ab. Der Film erhält neun Auszeichnungen, darunter als bester Film, für die beste Regie, für das beste Drehbuch und Denis Ménochet als bester Hauptdarsteller.

Wie der Titel bereits andeutet, die Männer sind zu stur, um nachzugeben. Was durchaus als Metapher für viele politische Konflikte gesehen werden kann. Als Antoine und Xan endlich einmal vernünftig miteinander reden, ist es längst zu spät. Der unaufgeregte, gepflegte Austausch dieses Friedensgipfels nicht sehr authentisch. Dieser erste Teil, in dem sich die Handlung auf den Konflikt der Männer und das Aufheizen der Atmosphäre konzentriert, ist auf Grund der Grundzeichnung der Charaktere der Figuren leider zu voraussehbar und auch zu lang geraten. Interessant wird es erst wieder im letzten Drittel, wenn Antoine verschwindet.
Katharina Dockhorn/Filmreporter.de
Prokino Filmverleih, Lucia Faraig
Denis Ménochet (links) in "Wie wilde Tiere" ("As bestas", 2022)
2024