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Ferrari

Originaltitel
Ferrari
Regie
Michael Mann
Darsteller
Adam Driver, Shailene Woodley, Giuseppe Festinese, Alessandro Cremona, Derek Hill, Leonardo Caimi
Kinostart:
Deutschland, bei
Kinostart:
Schweiz, am 26.12.2023 bei Ascot Elite Entertainment Group
Genre
Biographie
Land
USA, Großbritannien, Italien, China
Jahr
2023
Länge
130 min.
IMDB
IMDB
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brillant  10|
5,0 (Filmreporter)
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Bluleeres Enzo Ferrari-Biopic von Michael Mann
Autorennen, wirtschaftliche Probleme und das Leben zwischen zwei Frauen bestimmen das Dasein von Enzo Ferrari (Adam Driver) im Jahre 1957. Seit zwölf Jahren führt er ein Doppelleben. Seine Geliebte Lina Lardi (Shailene Woodley) und sein Sohn hat er auf einem Anwesen in der Nähe von Modena untergebracht. Seine Ehe ist belastet vom Tod seines Sohnes im Vorjahr.

Doch er nimmt Rücksicht auf seine Frau Laura (Penélope Cruz), da die ein gewaltiges Aktienpaket an seiner Firma hält. Die Geschäfte laufen indes schlecht, nicht mal 100 Autos werden pro Jahr verkauft. Um den Absatz anzukurbeln, setzt Enzo Ferrari auf neue Modelle, die sich bei Straßenrennen durchsetzen. Er heuert die besten Fahrer an, doch die technischen Probleme reißen nicht ab. Und dann kommt es auch noch zu einem tragischen Unfall...
Seit mehr als 15 Jahren geistert das Biopic um den italienischen Unternehmer durch Hollywood, ursprünglich soll Sydney Pollack die Regie übernehmen. Für seinen Film erhält Altmeister Michael Mann schließlich seine erste Einladung in den Wettbewerb des Filmfestivals von Venedig 2023. Nach der Premiere werden Mann und Driver vom italienischen Publikum mit siebenminütigen Standing Ovations gefeiert.

Michael Mann hätte besser in der Schublade bleiben sollen. "Ferrari" ist ein müdes, blutleeres Alterswerk. Dabei macht er eigentlich alles richtig. Akribisch wird die Persönlichkeit Ferraris beschrieben, in dessen Zentrum stets der unbedingte Wille zum geschäftlichen Erfolg steht. Privat steckt der Unternehmer, auch auf Grund des Einflusses des katholischen Glaubens und der Traditionen seiner Familie, lange in einer Zwickmühle, die er mit einem tragbaren Arrangement für alle löst.

Mit hohem Aufwand werden auch die Ferraris nachgebaut, die über die Pisten sausen und oftmals in spektakulären Bildern durch die Luft fliegen. Dramaturgisch findet Mann niemals einen originellen Zugriff auf die Geschichte. Privatleben und Berufliches wechseln sich im immer gleichen Rhythmus ab. Ab und an werden sie unterbrochen von Parallelmontagen der Ereignisse.

Der Film scheitert aber vor allem daran, dass der Zuschauer ermüdet, weil die Handlung vorhersehbar ist und er nur überrascht wird, wenn ein Ferrari mal heil ins Ziel kommt.
Katharina Dockhorn/Filmreporter.de
2024