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Saltburn (2023)

Saltburn

Originaltitel
Saltburn
Alternativ
Untitled Emerald Fennell Movie
Regie
Emerald Fennell
Darsteller
Barry Keoghan, Jacob Elordi, Archie Madekwe, Sadie Soverall, Richie Cotterell, Millie Kent
Kinostart:
Deutschland, bei
Genre
Komödie, Krimi
Land
Großbritannien, USA
Jahr
2023
FSK
ab 16 Jahren
Länge
127 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
8,0 (Filmreporter)
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Raffiniert aufgebaute, schwarze Komödie
Oliver Quick (Barry Keoghan) stammt aus einfachen Verhältnissen. An der Uni von Oxford eckt er gleich am ersten Tag mit seinem unpassenden Outfit an. Fortan gehört er zu den stillen Außenseitern, die mit einem Stipendium hier sind und neidvoll auf die Eskapaden der reichen Elite blicken, die ihrerseits auf ihn herabblickt.

Zufällig oder auch nicht, freundet er sich mit dem Aristokratenspross Felix Catton (Jacob Elordi) an. Als der ihn für den Sommer auf das Gut Saltburn der Familie einlädt, wird Oliver mit offenen Armen von den exzentrischen Eltern (Rosamund Pike, Richard E. Grant), der exaltierten Schwester Venetia (Alison Oliver) und Hausfreund Farleigh (Archie Madekwe) empfangen. Er ist am Ziel seiner Wünsche.

Oliver hat ein sehr genaues Gespür dafür, was seine Gastgeber hören wollen. Er wickelt sie um den Finger, indem er ihnen gibt, was sie von ihm erwarten. Wie eine Klette nistet er sich im Haus ein, wie ein Vampir saugt er das Leben der anderen in sich auf.
Nach seinem eigenen Buch inszeniert Schauspielerin, Regisseurin und Drehbuchautorin Emerald Fennell, die für ihr Debüt "Promising Young Woman" mit dem Drehbuch-Oscar 2020 geehrt wird, ihren zweiten Spielfilm. Die Filmfestspiele von Venedig und Toronto hätten ihn gerne gezeigt, aber Streamingdienst Amazon Prime beschränkt sich auf die Vorführung beim Festival von Telluride, und später in London und Zürich.

"Saltburn" ist eine äußerst unterhaltender, raffiniert gebaute schwarze Komödie und Satire über Klassendünkel und die Abgründe in der Seele eines Menschen, der von herausragenden Schauspielleistungen getragen wird. Hier muss insbesondere Barry Keoghan als äußerlich sympathischer Underdog mit hoher Verführungskunst und Felix-Krull-Touch genannt werden. Rosamund Pike und Richard E. Grant haben nur wenige Szenen als bornierte Charity-Lady und snobistisch-bonierter Landadliger, die sich aber ins Gedächtnis einbrennen.

Atmosphärisch erinnert der Film mit Mystery-Krimi-Touch an "Der talentierte Mr. Ripley", auch ein wenig Evelyn Waugh steht bei der Story Pate.

Der subtile Blick des Krimiadels auf die für Außenstehende unerreichbare Welt des britischen Adels ist dem Film fremd. Er geht direkt dahin, wo es weh tut und zum Lachen reizt. Oft wird es auch richtig böse und makaber. Auf den ersten Blick mag das alles wie ein irrer, gar wirrer Mix klingen, aber die Regisseurin hält die Fäden dramaturgisch in jeder Sekunde exzellent zusammen.
Katharina Dockhorn/Filmreporter.de
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Saltburn (2023)
2024