A Different Man

Die Mischung aus Psychodrama und schwarzhumoriger Satire über Schönheitsideale und Verbesserungen des eigenen Aussehens, Neid und Eifersucht und vor allem über fehlendes Selbstwertgefühl feiert ihre Premiere beim Filmfestival von Sundance 2024. Anschließend läuft sie im Wettbewerb der Berlinale. Sebastian Stan wird in Berlin mit dem Schauspielpreis ausgezeichnet.

Regisseur Aaron Schimberg beschäftigt sich nicht zum ersten Mal in seinen Filmen mit den Auswirkungen von Krankheiten auf die Psyche des Menschen. Wenn Kinder wie Edward offenbar früh zum Außenseiter und Freak abgestempelt werden, hinterlässt diese Erfahrung tiefe Spuren in der Psyche. Den Betroffenen fällt es schwer, später mit ihnen umzugehen.

Insofern zeichnet der Regisseur mit feiner Klinge die Folgen von Ausgrenzung und Mobbing, ohne die Themen direkt anzusprechen. Im Zentrum der Handlung bleibt Edwards Kampf mit seinem Körper und seinem fehlenden Selbstbewusstsein. Eine äußere Verwandlung schafft noch keine innere Veränderung, diese alte Weisheit wird dem Zuschauer bald klar.

Ingrid ist auf dem ersten Blick so, wie wir alle sein wollen. Tolerant und offen. In der Zeichnung ihres Charakters und vor allem in der Reaktion von Edward spielt aber auch ein wenig die Frage mit, inwieweit diese Offenheit nicht auch zu Idealisierungen von marginalisierten Gruppen und zur Benachteiligung von Normalen führt. Auch dies ist eine höchst aktuelle Frage.