UIP
Wallace & Gromit auf der Jagd nach dem Riesenkaninchen
Wallace & Gromit auf der Jagd nach dem Riesenkaninchen
Originaltitel
Wallace & Gromit: The Curse of the Were-Rabbit
Alternativ
Wallace & Gromit in The Curse of the Were-Rabbit
Regie
Darsteller
Kinostart:
Deutschland, am 13.10.2005 bei United International Pictures (UIP)
Kinostart:
Schweiz, am 13.10.2005 bei United International Pictures Switzerland (UIP)
Genre
Animation/Trickfilm, Abenteuer, Komödie
Land
Großbritannien
Jahr
2005
FSK
ab 0 Jahren
Länge
90 min.
IMDB
Homepage
http://www.wallace-and-gromit-film.de/
|0 katastrophal
brillant 10|
7,0 (Filmreporter)
6,8 (4 User)
Wallace und Gromit, das sind Spießer-Herrchen, Käsefetischist und Erfindergenie Wallace und sein treuer, stummer und gefährlich aufgeweckter Hund Gromit. Die beiden haben es sich in der hintersten britannischen Kleinbürgerhochburg häuslich eingerichtet. Und das Städtchen fiebert derzeit einem Gemüsewettbewerb entgegen. Dort sollen die Furcht erregend voluminösen Exemplaren von Schrebergartentomaten und Gewächshausgurken prämiert werden. Als gewiefte Schildbürger wissen Herr und Hund von den Züchter-Ängsten zu profitieren. Denn im Team stellen sie sich als Wachdienst-Duo "Anti-Pesto" der Karnickelplage entgegen, die das überdimensionierte Gemüse naturgemäß zum Fressen gern hat. Die Nagerschar wird flugs eingesaugt und heimlich wieder freigelassen, um den Broterwerb auf Dauer zu sichern. Als die Flut der Langohren überhand nimmt, ersinnt Wallace ein unheilvolles Experiment zur Gedankenkontrolle, das den Kaninchen die Lust auf Möhren und Broccoli nehmen soll. Doch der heikle Versuch misslingt und dem Kellerlabor entsteigt ein Ungetüm, das sich nachts durch die Gartenbeete fräst und die Bewohner in Angst und Schrecken versetzt. Panik und blinder Aktionismus greifen um sich und leisten einem schießwütigen Wild- und Schürzenjäger Vorschub, während die Sündenböcke schnell gefunden sind: Wallace und Gromit.
Nostalgie ist der Trumpf, mit dem das aus knetbarem Plastilin geformte Duo die am Computer fabrizierte Animationskonkurrenz aussticht und seine treue Anhängerschar begeistert. 1993 erhielten Peter Lord und Nick Park, die beiden Kreativköpfe von Aardman Animations, den Kurzfilmoscar für "The Wrong Trousers", schoben aber 2000 die Hühnerhysterie "Chicken Run - Hennen Rennen" mit großen Publikumserfolg vor, weshalb das Kinodebüt ihrer bekanntesten Figuren erst jetzt nachgereicht werden konnte - wenn man mal von den Kurzfilmsammlungen absieht, die zumindest in kleinen Arthouse-Kinos das Publikum erheiterten. Qualität braucht seine Zeit, und das sieht man jeder Einstellung des liebevoll detaillierten, stets von schreiend komischem Witz durchsetzen Komödienabenteuers an.
Das freilaufende Riesenkaninchen ist auch ein Were-Rabbit, wie der Originaltitel belegt und verwandelt sich folglich bei Vollmond in einen entfernten Verwandten des Werwolfs. Das legt zwar allerhand Schrecken nahe, die betont harmlose Umsetzung entschärft ihn aber kindgerecht mit weit weniger bedrohlichem Ergebnis als "Hennen rennen". Aber nicht nur Kinderherzen fiebern mit dem temperamentvollen und vorwärts gewandten, gut geölten Treiben mit. Auch für Erwachsene gibt es scharf gewürzten Humor, der jedoch nie die Grenzen des guten Geschmackes unterschreitet, unzählige visuelle Gags und die minimalistischen "slow burns" von Gromit, die an die goldenen Zeiten von Keaton, Chaplin und Paare wie Laurel & Hardy erinnern - dargeboten im umwerfend trockenen Stil, der oft das Augenmerk auf fast verborgene Details im Hintergrund des Bildes lenkt. Das sollte alle trösten, die um den bei der Synchronisation unweigerlich verloren gegangenen Wortwitz bangen. Der Horror indes findet fast ausschließlich als Zitat statt: "Frankenstein", "American Werewolf", "Dr. Jeckyll und Mr. Hyde" und "King Kong" sind nur einige Beispiele in dem popkulturellen Themenpark für Ratefreunde, die permanent beschäftigt werden.
Allein manch skurrile Figur hätte etwas mehr Stacheligkeit und Spott gut getan, es geht nicht mehr ganz so wild und hintergründig düster zu wie in den vom Schlächter bedrohten Hennen. Dazu fehlt auch der emotionale Tiefgang, den hier eine angedeutete Liebe nicht ersetzen kann. Dennoch hält der clevere Spaß ein Niveau an Charme und Esprit, von dem die meisten Komödien dieses Jahr nur träumen können.
Das freilaufende Riesenkaninchen ist auch ein Were-Rabbit, wie der Originaltitel belegt und verwandelt sich folglich bei Vollmond in einen entfernten Verwandten des Werwolfs. Das legt zwar allerhand Schrecken nahe, die betont harmlose Umsetzung entschärft ihn aber kindgerecht mit weit weniger bedrohlichem Ergebnis als "Hennen rennen". Aber nicht nur Kinderherzen fiebern mit dem temperamentvollen und vorwärts gewandten, gut geölten Treiben mit. Auch für Erwachsene gibt es scharf gewürzten Humor, der jedoch nie die Grenzen des guten Geschmackes unterschreitet, unzählige visuelle Gags und die minimalistischen "slow burns" von Gromit, die an die goldenen Zeiten von Keaton, Chaplin und Paare wie Laurel & Hardy erinnern - dargeboten im umwerfend trockenen Stil, der oft das Augenmerk auf fast verborgene Details im Hintergrund des Bildes lenkt. Das sollte alle trösten, die um den bei der Synchronisation unweigerlich verloren gegangenen Wortwitz bangen. Der Horror indes findet fast ausschließlich als Zitat statt: "Frankenstein", "American Werewolf", "Dr. Jeckyll und Mr. Hyde" und "King Kong" sind nur einige Beispiele in dem popkulturellen Themenpark für Ratefreunde, die permanent beschäftigt werden.
Allein manch skurrile Figur hätte etwas mehr Stacheligkeit und Spott gut getan, es geht nicht mehr ganz so wild und hintergründig düster zu wie in den vom Schlächter bedrohten Hennen. Dazu fehlt auch der emotionale Tiefgang, den hier eine angedeutete Liebe nicht ersetzen kann. Dennoch hält der clevere Spaß ein Niveau an Charme und Esprit, von dem die meisten Komödien dieses Jahr nur träumen können.
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Wallace & Gromit auf der Jagd nach dem Riesenkaninchen (Wallace & Gromit: The Curse of the Were-Rabbit, 2005)