B.Film
Der Duft des Paradieses

Der Duft des Paradieses

Originaltitel
The Smell of Paradise
Regie
Marcin Mamon, Mariusz Pilis
Darsteller
Ibn Al-Khattab, Shamil Basayev, Khozh-Ahmed Noukhaev, Zelimkhan Yandarbiev
Kinostart:
Deutschland, am 01.11.2007 bei b.film Verleih
Genre
Dokumentarfilm
Land
Bulgarien, Dänemark, Niederlande, Polen
Jahr
2005
FSK
ab 0 Jahren
Länge
88 min.
IMDB
IMDB
Homepage
http://diegesellschafter.de/uebermorgen/film.php?fid=27
|0  katastrophal
brillant  10|
Es gibt noch keine Userkritik!
Marcin Mamon und Mariusz Pilis haben für ihre Dokumentation über militante islamische Führer zahlreiche Interviewpartner gefunden. Unter ihnen ist auch der frühere tschetschenische Präsident Zelimkhan Yandarbiev. Er wird dem Zuschauer bei alltäglichen Tätigkeiten in seinem Exil in Katar präsentiert. Die Regisseure zeigen, wie er seine Pflanzen gießt, Tischtennis spielt und nebenbei über seine Politik spricht. Der ehemalige Präsident betont, dass Gott keine territorialen Grenzen abstecke und wirft dem Westen vor, dass kriminelle Politiker sich hinter dem Christentum verstecken und Gesetze erlassen, die das Volk verderben. Dieses Interview wurde zwei Wochen vor seinem gewaltsamen Tod durch russische Geheimagenten im Februar 2004 aufgenommen. Ein anderer Gesprächspartner ist der tschetschenische Kriegsherr und geistliche Führer Hamzat Gilaev. Er betont, dass er für Wahrheit und Gerechtigkeit kämpft. Doch auch sein Kampf endet zwei Jahre nach dem Interview mit dem Tod. Weitere Gesprächspartner folgen und auch einige von ihnen sollen noch noch vor der Veröffentlichung von "Der Duft des Paradieses" sterben. So reihen Pilis und Mamon Interview an Interview, um herauszufinden, was Menschen dazu bringt, ihr Leben für eine Religion zu opfern.
Die Tatsache, dass viele der Interviewpartner zum Zeitpunkt der Filmveröffentlichung bereits tot waren, ist ein Hinweis auf die Explosivität ihrer Lehren und die sich stets verändernden Spannungen zwischen den verschiedenen Parteien. Die Filmemacher Marcin Mamon und Mariusz Pilis wollen aufzeigen, um was für ein äußerst gewalttätiges Milieu es sich handelt. Ihr Ziel ist es, dem Betrachter Informationen zukommen zu lassen, die er über konventionelle Medien nicht bekommen könnte. Westliche Zuschauer sollen zu verstehen beginnen, warum sie islamischen Fanatikern ein Dorn im Auge sind. Technisch gesehen ist der Film mit einfachsten Mitteln gedreht worden, denn anders hätte man den Interviewpartnern nicht so nahe kommen können. Die beiden Regisseure haben bereits in der Vergangenheit ähnlich brisante Projekte realisiert und so Erfahrung im Bereich politischer Dokumentationen gesammelt. Zu ihren früheren Werken zählen "Allah Akbar Means God Is Great" und "The Price of Truth". Auch in der Zukunft wollen sie diesem Genre treu bleiben und sich an eine Dokumentation über den blutigen Krieg in Tschetschenien mit dem Titel "Chechnya: The Dirty War" wagen.
Jens Christian Johannsen, Filmreporter.de
B.Film
Der Duft des Paradieses
2024