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Der Bibelcode

Der Bibelcode

Originaltitel
Der Bibelcode
Regie
Christoph Schrewe
Darsteller
Mehmet Yilmaz, Rudy Ruggiero, Nikolaus Paryla, Marian Meder, Christoph Kornschober, Peter Bosch
Kinostart:
Deutschland, bei
Genre
TV-Mehrteiler, Mystery
Land
Frankreich, Österreich, Deutschland
Jahr
2008
FSK
ab 12 Jahren
Länge
180 min.
IMDB
IMDB
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brillant  10|
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Peinliche Imitation von Hollywood-Blockbuster
Julias (Cosma Shiva Hagen) Leben gerät heute total aus den Fugen. Als hätte ihre Suspendierung nicht gereicht, meldet sich auch ihr tot geglaubter Vater wieder. Er will die Polizistin treffen, doch aus dem freudigen Wiedersehen wird nichts. Denn Julias Vater wird vor ihren Augen erschossen. Seine letzten Worte ergeben keinen Sinn für sie, und so sucht die Kriminalistin in der Wohnung des Ermordeten nach Antworten. Doch dort findet sie nur das blanke Chaos…und den eingeschüchterten Franzosen Simon Maler (Olivier Sitruk). Der Bibelforscher hat ihrem Vater assistiert, er kann sich den Mord an seinem Kollegen auch nicht erklären. Der Laptop des Toten kann vielleicht Antworten liefern. Doch es bleibt nicht viel Zeit zum Grübeln. Julia und Simon sind unwissentlich in eine gefährliche Intrige geraten. Sie sind Zielscheibe fanatischer Mörder geworden. Auf der Flucht entdecken sie ein makabres Geheimnis: Den Code zum Urtext der Heiligen Schrift!
In einem tristen Korridor sehen wir die junge Polizistin Julia. Die Kamera fixiert den sturen Blick ihrer braunen Augen. Ein Kollege bietet Hilfe an, doch die resolute Frau will ihre Probleme allein lösen. Ihr steht ein Gespräch mit dem Polizeichef bevor. Der suspendiert die Julia, denn die hat einem Verdächtigen zu hart angefasst. Dies jedoch nicht ohne triftigen Grund: denn der hat ein Mädchen entführt und das Versteck nicht preisgeben wollen. Überzeugt von der moralischen Korrektheit ihrer Entscheidung und deswegen leicht überheblich nimmt Julia die Entscheidung ihres Chefs an. Sie wisse ja, dass die Vorschrift ihr Vorgehen nicht decke. Die Kollegen im Korridor klopfen aus Respekt an die Wände, als sie das Kommissariat verlässt. In dieser unglaublich geschmacklosen Szene wird eine Heldin eingeführt, die später Millionen Menschen mit derselben moralischen Unfehlbarkeit rettet soll. Leider bleibt dieser pathetische Grundton in der ganzen Inszenierung erhalten. Optisch und inhaltlich orientiert sich der TV-Abenteuerfilm deutlich an den zum Überdruss bekannten Hollywood-Blockbustern. Was das Budget nicht erlaubt, kompensiert Regisseur Christoph Schrewe mit Kitsch und Nahaufnahmen von Cosma Shiva Hagens hübschem Gesicht. München, Graz, Avignon, Rom und die Wüste Negev bieten Raum für größenwahnsinnige Verfolgungsjagden. Die Geschichte ist frei nach Michael Drosnins gleichnamigen Bestsellers aus dem Jahr 1997 inszeniert. Mystik und Religion liefern alberne Details für die krude Handlung. Die Produktion überquert leider alle Grenzen des schlechten Geschmacks.
Tzveta Bozadjieva, Filmreporter.de
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