HPF Produktion
Madboy

Madboy

Originaltitel
Madboy
Regie
Henner Peschel
Darsteller
Hector Kirschtal, Sascha Schäfke, Nina Schwabe, Jakobus Siebels
Kinostart:
Deutschland, am 02.07.2009 bei
Genre
Drama
Land
Deutschland
Jahr
2008
Länge
75 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
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Hamburgs lautester Heimatfilm hat Kultpotential
Nach einem derben Flop mit seiner Punkrock-Band verlässt Jungbauer Schäffke (Hector Kirschtal) wutentbrannt seine norddeutsche Heimatprovinz. Unterschlupf findet er bei seinem Freund und Maler Jakobus (Jakobus Siebels) in Wilhelmsburg. Jakobus verkauft pro Jahr gerade mal ein Gemälde und wartet auf den großen Durchbruch. Bis dahin verdient er sich mit kleinen Gaunereien seinen Lebensunterhalt. In der Abstellkammer des Ateliers haust auch Studentin Nina (Nina Schwabe) und es vergeht nicht viel Zeit, ehe sich Schäffke in die sich unnahbar gebende junge Frau verliebt. Die Finanzlage der drei Freunde ist allerdings ebenso schlecht, wie die Atmosphäre im Arbeiterviertel Wilhelmsburg. Noch dazu bekriegen sich zwei alteingesessene Familienclans, basteln an Bomben und legen Feuer. Ausgerechnet Künstler Jakobus gerät zwischen die Fronten. Schäffke ist davon ziemlich genervt und würde am liebsten wieder nach Hause zurückkehren. Ein weiteres Versagen geht gar nicht. So setzt er sich lieber hin und schreibt einen ehrlichen Song über das Leben im Hinterhof am Hamburger Freihafen.
Trashig oder schon prollig? In jedem Fall gehört Regisseur Henner Peschel zur Hamburger Kulturszene. Nach seiner Kurzfilm-Trilogie "Rollo Aller" inszeniert er sein erstes Spielfilmdebüt. Darin kommt ein Möchtegern-Künstler aus der Provinz in die Großstadt und kämpft mit Freunden für ihre Ideale und gegen die soziale Härte des Alltags. Wilhelmsburg gilt als Armutsviertel, von Jugendlichen wird es Willyviertel genannt. Hier brechen die sozialen Gegensätze besonders deutlich hervor. Peschel ist selbst in dem Problemviertel aufgewachsen und möchte vor allem ein authentisches Bild liefern. Deswegen - und aus finanziellen Gründen - engagiert er neben hochkarätigen Profis für die Hauptrollen Laiendarsteller, die er teilweise von der Straße aufgesammelt hat. Low-Budget-Produktion, Hamburger Szenerie, brotlose Künstler und dazu ein Hamburger Soundtrack mit Stücken von Tocotronic, Nils Koppruch und Frank Spilker. Von einem waschechten Hamburger eine Hommage an seine Heimat!
Kristin Voss/Filmreporter.de
HPF Produktion
Madboy
2024