Edition Salzgeber
Kinshasa Symphony

Kinshasa Symphony

Originaltitel
Kinshasa Symphony
Regie
Martin Baer, Claus Wischmann
Darsteller
Armand Diangienda, Orchestre Symphonique Kimbanguiste
Kinostart:
Deutschland, am 23.09.2010 bei Salzgeber & Co. Medien
Kinostart:
Schweiz, am 25.11.2010 bei Xenix Film
Genre
Dokumentarfilm
Land
Deutschland
Jahr
2010
FSK
ab 0 Jahren
Länge
98 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
6,0 (Filmreporter)
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Eine Konzertreise nach Afrika der besonderen Art
Bei Konzerten des Orchestre Symphonique Kimbanguiste stehen heute rund 200 Musiker und Musikerinnen mit ihren Instrumenten auf der Bühne. Auf ihrem Programm stehen anspruchsvolle Stücke wie Ludwig van Beethovens Neunte, Carl Orffs Carmina Burana, Werke von Antonín Dvorák und Giuseppe Verdi. Sie spielen auf öffentlichen Plätzen, oft ohne jede Bezahlung. Viele von ihnen haben weder eine Ausbildung, noch eine feste Arbeit. Bei denen, die Geld verdienen, reicht das monatliche Gehalt kaum zum Überleben. Viele Musiker lernten erst im Orchester den Umgang mit Noten und Instrumenten richtig. Notenständer und Werkzeuge für Reparaturen von Cello, Geige, Gitarre oder Bass bauen sie sich selbst. Auch schneidern sie sich selbst die Anzüge und Kleider für ihre Auftritte. Oft üben sie im Dunkel, da Stromausfälle in Afrikas drittgrößter Stadt Kinshasa keine Seltenheit sind. Die berührende Dokumentation von Martin Baer und Claus Wischmann zeigt afrikanische Frauen und Männer, die durch die Musik ihren Alltag besser meistern und die Hoffnung auf eine aussichtsreichere Zukunft nie aufgeben.
Die Demokratische Republik Kongo ist eines der rohstoffreichsten Länder der Welt, zugleich eines der ärmsten. Rund 90 Prozent der 60 Millionen Kongolesen lebt unterhalb der Armutsgrenze. Das durchschnittliche Monatseinkommen liegt bei 300 Dollar pro Kopf. Laut einer Studie der Vereinten Nationen gelten 73 Prozent der Bevölkerung als unterernährt und nur die Hälfte aller Kinder hat Zugang zu schulischer Bildung. Die Situation in der Hauptstadt Kinshasa ist kaum rosiger. Die zehn Millionen Einwohner Stadt ist die drittgrößten Stadt Afrikas. Trotz aller Hindernisse haben sich in den letzten 15 Jahren rund 200 Frauen und Männer zu einem Orchester zusammengeschlossen. Die meisten von ihnen haben in dieser Zeit zwei Putsche, mehrere Krisen und einen Krieg überlebt. Noch heute kämpfen sie um ihr tägliches Überleben in einer der weltweit chaotischsten Städte.

Als die Filmemacher Martin Baer und Claus Wischmann die Mitglieder des Orchestre Symphonique Kimbanguiste kennenlernten, begeisterten sie sich vor allem für deren musikalische Leidenschaft. "Sie machen Dinge, die wir nie geglaubt hätten. Sie bauen sich ihre Instrumente selbst. Und sie wissen, dass sie nicht alles schaffen können, was sie sich vornehmen. Aber sie haben die Entschlusskraft, sich selbst zu helfen", so Baer in einem Statement. Ihr Ziel war es, eine andere Sicht auf den Kongo und Kinshasa zu werfen. Allerdings lasse sich die Realität, die von Armut und Krankheit, von Hunger und Gewalt geprägt ist, nur schwer ausblenden, berichtet auch Produzent Holger Preuße. Doch die Dokumentation "Kinshasa Symphony" hat diesen Balanceakt hervorragend geschafft. Begeistert zeigten sich auch die Organisatoren der Filmfestspiele von Berlin und luden die Filmemacher in die deutsche Hauptstadt ein.
Andrea Niederfriniger, Filmreporter.de
Videoclip: Kinshasa Symphony
Das Orchestre Symphonique Kimbanguiste in Kinshasa zählt mittlerweile rund 200 Musiker. Viele von ihnen mussten erst den richtigen Umgang mit den...
 
Das Orchestre Symphonique Kimbanguiste in Kinshasa zählt mittlerweile rund 200 Musiker. Viele von ihnen mussten erst den richtigen Umgang mit den...
Edition Salzgeber
Kinshasa Symphony
2024