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Wer hat Angst vorm bösen Wolf?

Wer den Wolf fürchtet

Originaltitel
Den som frykter ulven
Alternativ
Wer hat Angst vorm bösen Wolf? (DVD-Titel); Cry in the Woods
Regie
Erich Hörtnagl
Darsteller
Jorunn Kjellsby, Stian Kjensli, Leif Sørensen, Kristin Zachariassen, Mikkel Myklebost Foss, Benedikte Lindbeck
Kinostart:
Deutschland, bei
Genre
Krimi, Thriller
Land
Norwegen
Jahr
2004
Länge
97 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
6,0 (Filmreporter)
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Norwegischer Thriller mit starken Charakteren
Inspektor Karsten Skov (Lars Bom) erwartet an seinem letzten Arbeitstag eigentlich keine großen Überraschungen mehr. Gleich zwei Verbrechen bescheren dem Polizeibeamten allerdings einen letzten großen Fall. Ungefähr zur gleichen Zeit wird eine Bank überfallen und eine Frau in ihrem Haus mit einer Axt brutal erschlagen.

Zeuge der letzten Tat ist ein zwölfjähriger Junge, der sich sicher ist, den psychisch kranken Errki (Kristoffer Joner) in der Nähe des Tatorts gesehen zu haben. Bei Hintergrundrecherchen erfährt Karsten, dass dieser gerade aus der psychiatrischen Anstalt geflohen ist. Als dann auch noch bekannt wird, dass Errki vom Bankräuber als Geisel genommen wurde, schreitet er zur Tat. Mit Unterstützung von Errkis Ärztin Sara (Laila Goody) folgt er den Verdächtigen in die Wälder.
"Wer hat Angst vorm bösen Wolf?" basiert auf dem gleichnamigen Roman der norwegischen Bestseller-Autorin Karin Fossum. Für die Verfilmung wurden einige Figuren etwas abgewandelt, wobei Handlung und Grundstimmung aber erhalten wurden. So steht auch in dem Thriller die intensive Charakterisierung der Figuren im Vordergrund. Der etwas vorhersehbare Krimiplot gerät dabei zur Nebensache.

Die Charaktere aber sind stark und vielschichtig. Da ist Inspektor Karsten Skov (Lars Bom), dessen raue Schale nur ein Schutzschild ist. Auch die vermeintlich bösartigen Gegenspieler erweisen sich als sensible Charaktere, denen das Leben übel mitgespielt hat. Der Fokus liegt auf dem psychisch kranken Errki (Kristoffer Joner). Dessen Halluzinationen werden dem Zuschauer auch visuell vermittelt. Zum einen geht von ihm als Tatverdächtiger eine Bedrohung aus. Andererseits empfindet man Mitgefühl, wenn sich der ohnehin schon geplagte Mann mit seinem Geiselnehmer auseinandersetzen muss. So verschwimmt die Grenze zwischen Täter- und Opferrolle immer wieder.

Auch wenn dem Plot einige überraschende Wendungen gut getan hätten, kann sich die Jagd in den skandinavischen Wäldern dank interessanter Figuren sehen lassen.
Stefan Huhn, Filmreporter.de
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Wer hat Angst vorm bösen Wolf?
2024