Film Noir nach einem Roman von Murray Forbes
Seit seiner Kindheit, hält sich John Muller (
Paul Henreid) mit kleinen kriminellen Delikten über Wasser. Auch Gefängnisaufenthalte können den Kleinganoven nicht von seinem leichtsinnigen Lebensstil abbringen. So plant Muller bereits seinen nächsten Coup, obwohl er gerade erst aus dem Gefängnis entlassen wurde.
Sein Versuch, ein Spielcasino zu überfallen, schlägt jedoch fehl. Nun steht John nicht nur ohne Geld da. Denn jetzt ist auch die Mafia hinter ihm her, denn dieser gehört das Casino! Da kommt es gelegen, als John dem Arzt Dr. Bartok (Paul Henreid in einer Doppelrolle) begegnet. Dieser gleicht dem Kleinganoven bis aufs Haar. Mit einer Ausnahme: Bartok hat im Gegensatz zu John jedoch eine große Narbe im Gesicht. Schafft es der Ganove trotzdem, sich mit Hilfe des Arztes vor der Mafia zu verstecken?
"Der Mann mit der Narbe" ist die gelungene Adaption von
Murray Forbes' Roman "Hollow Triumph".
Steve Sekely versteht es, die Spannung und Atmosphäre des Buches in seinen Thriller zu transportieren. Dies gelingt ihm, indem er die klassischen Stilmittel des Film Noir aufgreift. So bricht Sekely mit Konventionen und sorgt für Spannung, indem er zahlreiche Rück- und Vorblenden verwendet. Außerdem trägt die Kameraarbeit von
John Alton ("
Die Brüder Karamasov") Charakteristiken einer Low-Key-Beleuchtung. Diese arbeitet mit starken Hell/Dunkel-Kontrasten und kreiert dadurch markante Schattenbilder.
Insbesondere die von Zigarettenrauch vernebelten Momente, sorgen deshalb für eine eigentümlich knisternde Atmosphäre. Außerdem wählt Sekely eine niedrige Kameraperspektive, um dem Protagonisten eine stärkere körperliche Präsenz zu verleihen. Dieser wird routiniert von
Paul Henreid ("
Casablanca") verkörpert. Auch inhaltlich entspricht "Der Mann mit der Narbe" Film Noir-Konventionen. So greift Sekely die Aspekte des misslungenen Raubzugs, der falschen Identitäten, der zerbröckelnden bürgerlichen Fassade und der Spiegelbilder auf. Inhaltliche und formale Elemente vereint, ergibt das eine dichte und fesselnde Atmosphäre. Die soliden Darstellerleistungen sowie die Musikuntermalung durch
Sol Kaplan, sorgen zudem für die nötige Spannung.