Krieg der Knöpfe

Die Kinderbuchvorlage von Louis Pergaud, "Der Krieg der Knöpfe. Ein Roman aus meinem 12. Lebensjahr", wurde seit ihrem Erscheinen bereits über 30 Mal neu aufgelegt. Der Erfolg des Romans mag an der geglückten Mischung aus humorigen Elementen und den schwierigen sozialen Rahmenbedingungen der kleinen Protagonisten gelegen haben, mit der der Autor seine Geschichte anreichert. Auch die Lebendigkeit der Ereignisse und der Charaktere, die zum Teil der Erinnerung Pergauds entstammen, haben wohl dazu beigetragen. Die zeitlose Wertigkeit der Buchvorlage ist auch dem parabelhaften Charakter geschuldet. So steht der Konflikt der Kinder zeichenhaft für den zwanghaften Drang des Menschen, Konflikte mit Gewalt auszutragen. Zudem sahen Interpreten in den verfeindeten Parteien die Spannungen zwischen dem klerikalen und dem laizistischen Lager in Frankreich zu Beginn des 20. Jahrhunderts verdichtet.

Die Doppelbödigkeit zwischen der vordergründig unterhaltsamen Geschichte und ihrem gesellschaftskritischen Hintergrund mag der Grund sein, wieso sich das Buch auch bei Filmemachern einer anhaltenden Beliebtheit erfreut. Allein im 20. Jahrhundert gab es drei Adaptionen, zwei französische - vor Yves Robert inszenierte bereits Jacques Daroy im Jahr 1936 "La guerre des gosses" - sowie eine englische aus dem Jahr 1994 unter der Regie von John Roberts. 2011 kamen aus Frankreich neben Christophe Barratiers Interpretation eine weitere von Yann Samuell in die Kinos.